Kompakt

Der Manga ist sicherlich nichts für Zartbesaitete, aber Fans von „Battle Royale“ dürften hier ihre perfekte Ersatzdroge gefunden haben. Durch die Idee mit den verschiedenartigen Bomben und den psychologischen Auswirkungen, denen die Figuren ausgesetzt sind, kommt keine Sekunde lang Langeweile auf.

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BTOOOM! 01 Originaltitel BTOOOM!
Autor Junya Inoue
Illustration Junya Inoue
Übersetzung Gandalf Bartholomäus
Verlag Tokyopop
Erschienen Dezember 2013
ISBN 978-3-8420-0862-5
Seitenanzahl 388 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

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Inhalt

Ryota Sakamoto lebt noch bei seinen Eltern in Tokyo und hat es im realen Leben zu nicht viel gebracht. Online jedoch sieht das Ganze anders aus, denn dort ist er mit seinem Team von Spielern einer der bekanntesten Spieler von „BTOOOM!“, einem Onlinespiel, in dem es um die strategische Nutzung verschiedener Bombenarten und der Ausschaltung des Feindes geht. Nie hätte er gedacht, dass er eines Tages auch in der Realität damit konfrontiert werden würde. Doch eines Tages erwacht er auf einer Insel und muss feststellen, dass er sich in einer wirklichen Version von „BTOOOM!“ befindet und seine Gegner echte Menschen sind, die er mit den ihm zugestandenen Bomben töten soll, um lebendig von der Insel kommen zu können …

Stil

Ähnlich wie bei „Battle Royale“ sind die Zeichnungen sehr realistisch gehalten. Junya Inoue nimmt kein zeichnerisches Blatt vor die Feder, wenn es um Innereien, zersprengte Körper und spritzendes Blut geht. Den Leser erwartet zu Beginn ein sauberes und geordnetes Szenario, denn es handelt sich um Ryotas Spielsequenzen, in denen er mit seinen Kameraden eine Gruppe besiegt und in der Weltrangordnung aufsteigt. Der Unterschied zum späteren, realen Spiel ist drastisch, wenn man nach der Lektüre den Band noch einmal zur Hand nimmt.

Der Wechsel von der Welt der Videospiele in die des Dschungels, in dem Ryota aufwacht, ist hervorragend gelungen. Der Hintergrund wird durch den Wald, den Schmetterling und die vielen Blätter und Äste als kompletter Kontrast dargestellt. Ryotas Abneigung gegenüber Insekten und Spinnen wird angeschnitten und stellt sich als eine weitere Herausforderung dar, die er in der fremden Umgebung bewältigen muss.

Das Verhältnis zwischen Ryota und seiner Mutter ist von Beginn an von Hilflosigkeit, Überforderung und tiefer Abneigung der beiden zueinander geprägt. Was genau dahinter steckt, wird erstmal offen gelassen. Durch die unattraktive Darstellung der Mutter allerdings ist die Sympathie des Lesers weiterhin auf Ryotas Seite.

Der erste Kampf gegen einen anderen Teilnehmer wirkt erstmal unwirklich, denn die Regeln des Spieles sind noch nicht klar. Ryotas Gedanken und seine Aktionen jedoch erklären die Grundzüge, so dass man Stück für Stück nachvollziehen kann, wie sich die Kämpfe von nun an gestalten werden. Durch Ryotas Können wird deutlich, dass er ein guter Spieler ist, auf der anderen Seite aber hat er sich genug seines Ehrgefühls behalten, um erstmal klären zu wollen, worauf er sich eingelassen hat. Dass er nicht freiwillig an der Sache teilnimmt, zeigt sich durch seine Nachfragen und seine Bemühungen, den ersten Gegner, den er hat, davon zu überzeugen, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Lange bleibt es aber nicht bei einer theoretischen Diskussion, so dass Inoue danach aus dem Vollen schöpfen kann. Explosionen, zerfetzte Körper und Schwelbrände markieren das Ende des ersten Kampfes. Die Geräuschworte sind im Japanischen belassen und zugleich ins Deutsche übersetzt.

Je länger die Handlung voranschreitet, desto brutaler werden die Aktionen, mit denen Ryota sich konfrontiert sieht. Da man als Leser selbst nicht recht weiß, wem er trauen kann und wem nicht, bleibt einem nichts übrig, als weiterzulesen. Die übrigen Figuren sind ebenfalls sehr unterschiedlich dargestellt, so dass man sie gut auseinanderhalten kann. Gegen Ende tritt ein erster weiblicher Charakter auf, womit sich die Konflikte auf ein anderes Niveau heben und die Neugier weiter geweckt bleibt.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch beinhaltet zwei Bände der Reihe. In der ersten Auflage befindet sich als besonderes Gimmick auch noch eine Bombe des Timer-Typs als Schlüsselanhänger. Eine Farbillustration im Manga unterteilt die beiden Bände, genauso wie eine Liste der bereits verstorbenen Charaktere, was einigen Lesern aus „Battle Royale“ bekannt sein dürfte. Am Ende gibt es eine Einführung zum korrekten Umgang mit dem Radar.

Ähnliche Titel

Battle Royale (Manga; Roman; Film); Mirai Nikki (Manga); Ousama Game (Manga); Bloody Maiden (Manga); Ghostface (Manhwa)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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