Kompakt
Grundsätzlich ist die Idee eines Zeitreisethrillers sehr spannend, allerdings hapert es in ein paar Punkten an einem durchgängigen roten Faden. Dennoch ist die Geschichte spannend genug, um den Hörer bis ans Ende zu fesseln – nur einen stabilen Magen muss man mitbringen.
[easyreview cat1title=“Bewertung“ cat1detail=“ “ cat1rating=“3.5″]
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Originaltitel | The Shining Girls |
Autor | Lauren Beukes | |
Sprecher | David Nathan | |
Übersetzung | Karolina Fell | |
Verlag | Der Audio Verlag | |
Erschienen | Februar 2014 | |
ISBN | 978-3-86231-251-1 | |
Laufzeit | 5 CDs; ca. 384 Minuten; Lesung | |
Zur Hörprobe.
Inhalt
Harper Curtis ist ein Kleinkrimineller, der 1930 nach einem Mord auf ein mysteriöses Haus stößt. Anhand eines Raums, in dem Bilder von Mädchen hängen, die mit seiner eigenen Schrift beschrieben sind, ist er der festen Überzeugung, dass er diese „Shining Girls“ eine nach der anderen töten muss. Durch das Haus ist er in der Lage, zwischen den Jahren 1931 und 1993 hin und her zu reisen und sie zu ermorden. Doch dann schlüpft ihm eine durch die Finger: Kirby Mazrachi. Und sie beginnt, die richtigen Schlüsse zu ziehen …
Stil
David Nathan dürfte sämtlichen Kinogängern ein Begriff sein, denn er stellt auch die Synchronstimme für Johnny Depp und Christian Bale. Außerdem hat er sich bereits einen Namen als Sprecher für Stephen King-Romane gemacht. Auch hier gelingt es ihm großartig, Harper Curtis eine eigene Stimme zu verleihen. Seine Beschreibungen und Stimmlagen, die er den Figuren anpasst, rettet einiges der Geschichte.
Denn hier stellen sich die größten Herausforderungen an den Hörer: Lauren Beukes beschreibt ihren Killer Harper Curtis als Kleinkriminellen, der im Grunde eine interessante Person wäre, doch nach dem Besuch in dem Haus vollständig überschnappt und sich nun als Serienkiller betätigt. Dieser Wechsel ist nicht nachzuvollziehen. Leider gibt es auch keine Erklärung für die Zeitreisen, was auf der einen Seite ein interessanter Kniff ist, auf der anderen den Hörer aber sehr unbefriedigt zurücklässt.
Auch die anderen Figuren, angefangen bei Kirby, der zweiten Hauptfigur, bleiben eher blass. Kirby ist eine freche junge Frau, die nach dem Angriff von Curtis bleibende Wunden davonträgt. Durch Sarkasmus gelingt es ihr nicht nur, andere Menschen von sich fernzuhalten, sondern auch den Hörer. Die Opfer von Curtis werden in ihren jeweiligen Zeiten sehr gut beschrieben, sind aber nicht lange genug am Leben, um dem Hörer wirkliches Interesse abzuringen, wobei gerade hier großes Potential gelegen hätte, denn man merkt, dass Lauren Beukes äußerst viel recherchiert hat.
Die Handlung ist im Präsens geschrieben und im Grunde durch die kurzen Kapitel, in denen jeweils eine Figur die personale Beschreibung übernimmt, rasant in Szene gesetzt. Die vielen Zeiten und Personen verlangen dem Hörer einiges an Konzentration ab, was an sich aber nicht das Problem wäre. Schwieriger ist die exzessive Gewalt, die ausführlich beschrieben wird, und die vielen Analogien, die äußerst seltsam wirken.
Dennoch bleibt die Hörbuchversion gerade durch den gekonnten Vortrag von David Nathan im Ohr und lässt sich gut anhören. Es bleibt spannend, denn scheinbar wurden in Amerika die Filmrechte zum Buch gekauft – und als Serie könnte dieses Konzept sehr gut aufgehen.
Aufmachung
Die fünf CDs werden in einer Papphülle geliefert, die durch Bilder des Hauses, Informationen zur Autorin, dem Sprecher und Eckdaten der Veröffentlichung, sowie einer Inhaltsangabe auf der Rückseite die Neugier des Hörers weckt.
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Herzlichen Dank an den Der Audio Verlag für das Rezensionsexemplar.
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