Kompakt

Die Geschichten lassen sich sehr gut lesen, auch wenn alle dank der seltsamen Neigung der amerikanischen Autorinnen, sich fiktive Königreiche in Europa einfallen zu lassen, für deutsche Leser etwas verwirrend wirken. Die Romantik kommt dabei jedoch nicht zu kurz, so dass man über dieses Manko hinweglesen kann.

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JuliaExtra Cinderella 01 Originaltitel Princess in the Making; Prince of Scandal; Once a Playboy …; Taming the Lost Prince
Autor Michelle Celmer, Annie West, Kate Hardy, Raye Morgan
Übersetzung Sven Scheer (1); Irmgard Sander (2); Claudia Weinmann (3); Susanne Albrecht (4)
Verlag Cora
Erschienen Januar 2014
ISBN Julia Extra 376 (2/14)
Seitenanzahl 448 Seiten

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Inhalt

„Begehren verboten“ von Michelle Celmer: Vanessa Reynolds reist mit ihrer kleinen Tochter Mia auf Einladung des Königs von Varieo in das Königreich, um sich darüber klar zu werden, ob sie seinen Heiratsantrag annehmen möchte. Dort jedoch sieht sie sich seinem Sohn Prinz Marcus gegenüber, denn der König musste verreisen. Marcus ist überzeugt, dass es sich bei Vanessa um eine Frau handelt, die seinen Vater übervorteilen will. So ist er sehr überrascht, als er feststellt, dass er sich von der hübschen alleinerziehenden Mutter angezogen fühlt.

„… und plötzlich Prinzessin!“ von Annie West: Luisa Hardwicke will eigentlich nur in Ruhe ihre Farm bewirtschaften, als Prinz Raul von Monteregio bei ihr eintrifft und ihr mitteilt, dass sie die Prinzessin von Ardissia ist, denn ihr Großvater ist gestorben und hat ihr den Thron hinterlassen. Zusätzlich ist die Hochzeit zwischen den Thronfolgern von Monteregio und Ardissia geplant, was eigentlich ein Anreiz wäre, denn Raul ist sehr attraktiv. Dass er sie aber erpresst, sich nach Ardissia zu begeben, wird sie ihm nicht so rasch verzeihen können …

„Es war einmal ein Playboy“ von Kate Hardy: Physiotherapeutin Serena James fühlt sich zu ihrem Patienten George Somers hingezogen, doch er ist der Erbe von Somers Hall und damit ein angehender Baron. Außerdem hat sie einen kleinen Sohn, dem sie ihre gesamte Zeit widmet. Allerdings lässt sich George nicht so einfach abschütteln, denn er hat selbst Interesse an der hübschen Serena entwickelt …

„Verlieb dich nie in einen Prinzen“ von Raye Morgan: Max Arragen wurde in seiner Kindheit durch eine Revolte aus seiner Heimat Ambria vertrieben und konnte erst als Erwachsener mit seinen Brüdern vereint werden. Dadurch fehlen ihm wichtige Kenntnisse und Manieren, die ihm die Beraterin der Königin, Kayla Mandrake, beibringen soll. Die beiden kennen sich von früher, da Max mit Kaylas Mann eng befreundet war. Nach dessen Tod arbeitet Kayla nun in Ambria und hat einen kleinen Sohn. Während zwischen Max und ihr die Funken wieder hochfliegen, weiß sie nicht, wie lange sie ihr Geheimnis bewahren kann …

Stil und Charaktere

„Begehren verboten“ ist eine spannende Geschichte, denn Vanessa ist eine durchsetzungsstarke Heldin, die sich von Prinz Marcus nichts gefallen lässt. Auch bemüht sie sich, keinen Keil zwischen ihn und seinen Vater zu treiben. Einzig ihr ständiges Beharren darauf, dass alle Bediensteten sie mit dem Vornamen ansprechen sollen, ist auf Dauer etwas anstrengend. Marcus tritt erst wie ein typischer Sohn auf, der seinen Vater vor einem Fehler bewahren will, und merkt nach einer Weile, wie sehr er Vanessa falsch eingeschätzt hat. Die sich abzeichnende Beziehung zwischen den beiden ist gut beschrieben und erhält durch das Verbotene zusätzliches Feuer, da beide sich dem König verpflichtet fühlen, aber nicht gegen ihre Gefühle ankommen.

In „… und plötzlich Prinzessin!“ erweist sich Luisa als intelligente Prinzessin, nachdem sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Ihre Neugier am Regierungsgeschäft und ihre Einfälle sind spannend zu lesen, während ihre Liebe zu Raul beständig wächst. Seine Rücksichtnahme nach seiner anfänglich arroganten und egoistischen Durchsetzung seiner Interessen lässt ihn dem Leser ans Herz wachsen. Die Zusammenarbeit zwischen ihnen bildet eine gute Basis für ihre Ehe.

„Es war einmal ein Playboy …“ zeigt eine neue Konstellation, denn Serena steht im Berufsleben und liebt ihre Arbeit, die sie auch nicht für einen reichen Mann aufgeben würde. Sie und ihr Sohn sind es gewohnt, alleine zu leben, lassen sich aber nach einer Weile auf George ein. Dass das anfangs gut läuft, danach aber erstmal ins Stocken gerät, macht George zu einem faszinierenden Charakter, der seine emotionalen Wunden durch die Begegnung mit Serena angehen will.

„Verlieb dich nie in einen Prinzen“ ist dagegen etwas verwirrend, denn die beiden Helden kennen sich von früher und Max hat in seinem Leben einige Geheimnisse angesammelt, die der Leser erst mit der Zeit herausfindet. So ist der Roman auf der einen Seite spannend, da sich die früheren Ereignisse Stück für Stück eröffnen, auf der anderen aber bleibt der Leser lange im Dunkeln, genauso wie Kayla. Was genau die beiden, abgesehen von der Erinnerung an Kaylas verstorbenen Mann, genau aneinander bindet, ist auch bis zum Ende nicht wirklich nachvollziehbar.

Damit ist der Band eine großteils gute Mischung aus schönen Liebesgeschichten und typischen Aschenputtel-Konstellationen. Etwas befremdlich für deutsche Leser könnte die amerikanische Angewohnheit sein, europäische Fürsten- und Königreiche zu erfinden, die meist sehr fantasievolle Namen haben.

Durch die wechselnden personalen Erzähler kommt der Leser in den Genuss, beide Hauptfiguren gut kennen zu lernen. Die Liebesszenen sind zwar ausführlich, bleiben dabei aber stets ästhetisch und romantisch.

Aufmachung

Das Cover des Taschenbuches passt zum Inhalt. Ein Inhaltsverzeichnis hilft beim Wiederfinden der einzelnen Geschichten, die sich in mehrere Kapitel gliedern. Auf der Rückseite befindet sich eine Inhaltsangabe der einzelnen Geschichten unter einem Bild von einem Schloss.

Ähnliche Titel

Romane von Nicola Marsh; Aschenputtel (Film; Märchen); MacGregor-Romane von Nora Roberts; Breathless-Reihe von Maya Banks (Roman)

Herzlichen Dank an den Cora-Verlag für das Rezensionsexemplar.