Kassel begrüßt die Besucher immer mit hübschen Herbstfarben, wenn die Connichi wieder Cosplayer und Comic/Mangabegeisterte in die Stadt ruft.
Am Freitag, 07.09.18, ging es bereits los mit den ersten Veranstaltungen und Rundgängen. Alte Bekannte begrüßen, sich umsehen, erste Einkäufe tätigen – alles das, was das Fanherz höher schlagen lässt.
Thema diesmal war „Japan im Wandel“, so dass viele Vorträge besucht werden konnten, die sich mit so spannenden Themen wie dem normalen Schulalltag beschäftigten, japanischen Volksfesten – Matsuri –, Manga-Übersetzen, wie ein Manga entsteht oder wie man mit Cosplay Geld verdienen kann. Da war für jeden etwas dabei. Besonders faszinierend war der Vortrag von Nadine Richardt über die Takarazuka-Revue, bei der sämtliche Darsteller auf der Bühne Frauen sind und die sich vornehmlich an ein weibliches Zielpublikum wendet. Aber auch „Von Dating Sim bis Eroge: Das Spielgenre Visual Novel“ und der Dauerbrenner „Von Lustgrotten und Liebeshöhlen“ waren einen Besuch wert.
Benyamin Nuss, den ich bereits bei einer Vorführung durch AUDI hören durfte, trat ebenfalls auf der Connichi auf. Wie schon auf der Animagic handelte es sich um ein quasi klassisches Konzert, in dem der Pianist Stücke aus der Feder von Nobuo Uematsu – „Final Fantasy“ – spielte.
Eine ungewöhnliche Interpretation des Nussknackers von E.T.A. Hoffmann in einem Crossover mit „Ludwig Revolution“ von Kaori Yuuki präsentierten Serenata, eine Showgruppe aus Berlin, stimmgewaltig und in wirklich gelungenen Adaptionen bekannter Stücke aus „Tanz der Vampire“ oder „Elisabeth“. Weiter ging es mit Karasu, ein Team aus Performern und Schwertkünstlern, die eine gesellschaftskritische Geschichte auf die Bühne brachten. Neben wunderbaren Kostümen und Szenen, bei denen ich manchmal schwer schlucken musste, um nicht loszuheulen, begeisterten sie das gesamte Publikum mehrere Male. Als neugewonnener Fan durfte ich mir dann natürlich nicht das Fotobuch entgehen lassen, das sie nach einem ihrer Auftritte signierten.
Auch der Auftritt von Ikimashô, die diesmal „My Hero Academia – Legacy“ zum Besten gaben, war sehr gut durchorganisiert und mit amüsanten Wort- und Kostümwechseln gespickt.
Wie immer war die Stimmung äußerst gut. Das Catering des Stadtpalais darf sich erneut selbst loben, denn es gab genug Abwechslung zwischen den üblichen Burgern und Steaksemmeln, denn es gab auch eine kleine Fressmeile mit vielen Spezialitäten, die es zu probieren galt.
Ein letzter Ausflug in den Gamesroom brachte vergnügliche Momente mit dem Spiel „Sushi Striker“ und witzige Anfeuerungsrufe für die Spieler von Street Fighter. Am Nintendo-Stand konnte man auch deren neue Spiele antesten und sich mit anderen Connichi-Besuchern bei Smash Bros. prügeln.
Das Connichi-Museum im Hotel lud in einem Raum dazu ein, die letzten Jahre Revue passieren zu lassen. Neben den jeweiligen Eintrittskarten, die jedes Jahr neu gestaltet werden, gab es die früheren Veranstaltungshefte und Poster zu bewundern.
Schon jetzt freue ich mich auf 2019 und die nächste Connichi, die bestimmt wieder mindestens ebenso großartig wird!