Bei einem kurzen Rückblick wurde mir klar, dass ich das letzte Mal auf der AnimagiC gewesen bin, als sie noch 2014 in Bonn stattgefunden hat. Inzwischen ist die Convention ja nach Mannheim in den Rosengarten gezogen, so dass ich aus einer – mir unerfindlichen – Laune heraus mal wieder einen Abstecher auf die AnimagiC gemacht habe. Pünktlich, wie mir scheint, denn es war das 20jährige Jubiläum, so dass natürlich einiges geboten war.Zu Fuß konnte ich von meinem Hotel in Ruhe durch die Innenstadt wandern, die sehr hübsch hergerichtet ist. Es waren Massen von Menschen unterwegs.
Wermutstropfen von Beginn an: Es war das heißeste Wochenende des Jahres (gefühlt) und das Catering hatte verboten, dass man eigene Wasserflaschen mit in die Halle nehmen durfte, so dass man gezwungen war, das Wasser bei ihnen zu kaufen. Das dämpfte ein wenig die Stimmung und war von Anfang an immer wieder Gesprächsthema. Leider war auch die Bandbreite an verschiedenen Gerichten durch die Cateringfirma etwas eingeschränkt, wenn das Essen auch gut zu essen und für Conventionverhältnisse einigermaßen bezahlbar war.
Los ging es am Freitag, der erstmal zur Akklimatisierung genutzt wurde. Immerhin war ich noch nie in diesem Gebäude gewesen und es war ein wenig herausfordernd, bei den ganzen Zwischengeschossen das richtige zu finden, in dem sich der Eingang zum Saal befand, den man gerade suchte.
Sehr schön war eine Stickerjagd, die einen für ein sehr hübsches Stickeralbum von Anime on Demand einmal im Kreis in der Halle herumschickte, um dann an einer Verlosung teilnehmen zu können. Allein für die Sticker lohnte es sich schon.
Die Showgruppe K!seki führte eine Version von „Harvest Moon“ auf, bei der die Heldin der Geschichte sich, um ihre Farm von ihrem Großvater erben zu können, Hilfe von Wichteln holen und heiraten musste. Zum Vergnügen des Publikums, das mitbestimmen durfte, konnte sie erfolgreich neben einem Mitbewerber bestehen und gemeinsam mit ihm und seiner Lady ebenfalls eine Braut vor den Altar führen.
In letzter Zeit haben die Mischungen zwischen klassischem Konzert und Pop-Konzert zugenommen und auch die Conventions haben sich diesem Trend angeschlossen. Daher gab es ein klassisches Konzert der Violinistin Yuna Shinohara und des Pianisten Ken Nakasako. Sie spielten unglaublich herzzerreißende Klänge unter anderem von dem Anime „Shigatsu Wa Kimi No Uso – Sekunden in Moll“.
Auf Conventions nutze ich gerne die Gelegenheit, Filme anzusehen, die im großen Publikum einfach mehr Spaß machen, wenn man gemeinsam seufzen, schmachten und weinen kann. Daher war „Your Name“, den ich bisher leider noch nicht gesehen hatte, Pflicht, der mich zu Tränen rührte und mich mit seiner Geschichte, die auf verschiedenen Zeitebenen spielt, vollkommen begeistert hat. Danach durfte „No Game No Life Zero“, das von der Regisseurin Atsuko Ishizuka eingeleitet wurde, nicht fehlen, denn als großer Fan der Anime-Serie war ich bereits auf der Leipziger Buchmesse und habe mir dort den Teaser angesehen. Wie erwartet blieb kein Auge trocken und es wurde einiges an Salzwasser in Taschentücher und Ärmel geschnüffelt.
Des weiteren gab es die erste Folge von „Rock Lee und seine Ninja-Kumpels“, „Dragon Ball Super“ und die Neuverfilmung der ersten Pokémon-Folgen im Film „Pokémon – Der Film: Du bist dran“. Letzteres hat für einige Schmachter aus der Menge gesorgt, weil wir uns alle wohl noch an die Serie erinnern konnten und begeistert waren.
Als letztes Highlight gab es für mich dann noch die Amaterasu Taiko, eine Gruppe von Trommlern, die den Saal zum Beben brachten, und die Sängerin Mika Kobayashi, die gemeinsam mit der Gruppe KAMUI, die Sword-Art-Performance vorführten, ein Programm präsentierte.
Es bleibt spannend, wie es 2019 weitergehen wird und was es dann für Highlights geben wird.