Kompakt:

Nicht nur von den Rezepten her ein wahrer Leckerbissen, auch optisch glänzt das Kochbuch durch seinen Scrapbook-Look und die tollen Fotos!

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Langenau – Meine frische Gemüseküche
Autor Marie Langenau
Verlag Christian
Erschienen Februar 2015
ISBN 978-3-862-44699-5
Seitenanzahl 192 Seiten

Inhalt

Marie Langenau liebt von klein auf Gemüse: Schon als Kind hatte sie im Garten ein eigenes Gemüsebeet oder hat später auf ihrem Balkon Kartoffeln gezogen. Um dieser Liebe Ausdruck zu verleihen, hat sie nun dieses Kochbuch geschrieben, das Vegetarier und Nicht-Vegetarier gleichermaßen ansprechen soll. Die Gerichte können entweder alleine oder als Beilage zu Fleisch oder Fisch gegessen werden und führen durch alle Jahreszeiten.

Die Rezepte sind in vier Bereiche geteilt:

– Aus Wald und Wiese (Waldmeistersirup, Kräuterbutter oder Brennesselsalat)
– Vom Gemüsestand (knackige Zutaten frisch vom Markt)
– Aus der Erde (Spargel, Kartoffelpizza oder Topinambursuppe)
– Aus der Obstkiste (fruchtige Nachspeisen und Säfte)

Stil und Verständnis

Zum Thema Gemüse gibt es jede Menge Veröffentlichungen, doch Marie Langenaus Kochbuch hebt sich von diesen durch seine sympathische Bodenständigkeit ab. Die Rezeptideen stammen von den Familiengerichten ihrer schwedischen Großmutter, Lieblingsrezepten von Bekannten und Freunden oder sind Eigenkreationen – und dieses Herzblut merkt man bei der Lektüre!

Jedes Rezepte wird von einem großen und mehreren kleinformatigen Fotos sowie Angaben zur Zubereitungszeit und der Portionszahl begleitet. Die Überschriften, Tipps und Zutatenlisten erinnern in ihrer Aufmachung an ein Scrapbook – die liebevollen Details, die ungekünstelten Fotos und vor allem auch das matte Papier kreieren bereits beim Durchblättern ein gutes und – lachen Sie nicht – entspanntes Gefühl. Der Autorin geht es nicht darum, zu beeindrucken, sondern ein natürliches Geschmackserlebnis zu schaffen, das für Familie und Alltag taugt.

Dabei punkten die Gerichten weder durch spezielle Zutaten noch durch eine aufwändige Zubereitungsweise, die durchschnittliche Zubereitungsdauer liegt bei einer halben Stunde. Vielmehr wird der Hauptbestandteil gekonnt durch die weiteren Ingredienzien unterstützt und heraus kommen so spannende Dinge wie „Blumenkohl mit Kräuter-Eier-Vinaigrette“ (S.61), „Kohlrabi mit Lachs und Ricotta“ (S.117), „Karottensuppe mit Curry und Pflaumenmus“ (S.105) (letzteres gibt dem ganzen eine fruchtige Note) oder „Lauchgemüse mit Pellkartoffeln und Macadamianüssen“ (S.66). Das sind Gerichte, die satt machen, Proteine enthalten, wirklich einfach zuzubereiten sind und auch aufgewärmt schmecken.

Auch Kräuterfan werden hier Ihre Freude haben: „Blümchensalat mit Orangen-Joghurt-Dressing“ (S.30), „Brennesselsuppe mit Sahne“ (S.31) oder „Kräutersaft nach Connys Art“ (S.43), dessen Zusammensetzung je nach Jahreszeit variieren kann. Überhaupt scheinen Säfte gar keine so große Hexerei zu sein, wie ich immer dachte – vielleicht geht es Ihnen ja genauso. Ob „Beerensaft mit Buttermilch“ (S.175), „Stachelbeersaft mit Feldsalat“ (S.176) oder selbstgemachter „Erdbeersaft“ (S.170), sie alle sind ratzfatz zubereitet und erinnern in ihrem Geschmack wohl kaum an das, was sich ’natürliches Aroma‘ nennt.

Für die Leckermäulchen unter Ihnen hält der letzte Rezeptteil so einiges bereit, da sich dieser ausschließlich fruchtigen Gelüsten widmet. Cremefans haben ihre Freude bei „Zitronenkuchen mit Cremefüllung“ (S.160) und dem „Mandelkuchen im Sommergewand“ (S.169), mich persönlichen lachen besonders die „Pfirsich-Hälften mit Mandeln überbacken“ (S.141) (köstlich zu Vanilleeis) oder der „Rhabarber-Mums mit Streuseln“ (S.142) an. „Mums“ ist übrigens schwedisch und bedeutet lecker … In diesem Sinn wünsche ich Ihnen auch jede Menge Mums, wenn Sie sich für dieses Kochbuch entscheiden – Ihre Gemüseküche wird es Ihnen danken!

Aufmachung

Das Cover des Hardcovers besteht aus einer Collage, auf der der gelbe Titel mit Spotlack hervorgehoben ist. Die Bilder sind zwar schön, bringen aber in meinen Augen die liebevolle Scrapbook-Machart des Kochbuchs nicht richtig zum Ausdruck. Dafür überzeugen der Klappentext auf der Rückseite, der lebhaft zu mehr Gemüse aufruft und das praktische grüne Lesebändchen umso mehr.

Nach dem Inhaltsverzeichnis kommt ein kurzes Vorwort, das sogleich von den viergeteilten Rezepten abgelöst wird. Nach einer Danksagung und Kurzvita der Autorin bilden ein Rezept- sowie ein Sachregister den Abschluss.

Ähnliche Titel

Jetzt! Gemüse“ (Sebastian Dickhaut – Kochbuch); „frisch, bunt & regional – So liebe ich Gemüse!“ (Konrad Geiger – Kochbuch); „Gemüse – Das Kochbuch“ (Andrea Grossmann, Johann Papst – Kochbuch); „Meine grüne Speisekammer: Vegetarische Gerichte frisch aus dem Garten und der Natur“ (Karoline Jönsson – Kochbuch);

Herzlichen Dank an den Christian-Verlag für das Rezensionsexemplar.