Kompakt

Dieses Kochbuch liefert keine alltäglichen Rezepte, sondern neue, detailverliebte Ideen für saisonale Gemüseküche. Außerdem überzeugt es durch seine Farbenvielfalt und die ungewöhnlichen Zutaten-Kombinationen.

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 Konrad Geiger – frisch, bunt & regional – So liebe ich Gemüse
Autor Konrad Geiger
Verlag Bassermann Inspiration
Erschienen April 2015
ISBN 978-3-572-08169-1
Seitenanzahl 144 Seiten

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Inhalt

Konrad Geiger plädiert für mehr „Zelebration“ in der Küche: Einkaufen, Kochen und Essen sollen zu einem Genussereignis werden. Dafür verwendet der in eine amerikanische Bio-Landwirtschaft geborene und dort aufgewachsene Koch saisonale und regionale Gemüse. Diese verarbeitet er auch in drei spezielle Brühen – heimisch, rassig und mediterran –, die als Grundlage für seine Rezepte dienen.

Die sind 28 an der Zahl und werden anhand der Jahreszeiten in zwei Kategorien unterteilt, nämlich Frühling & Sommer sowie Herbst & Winter.

Stil und Verständnis

Konrad Geiger wuchs in den USA auf. Seine Eltern, die beide aus Deutschland stammen, haben sich in Los Angeles kennen und lieben gelernt. Die direkte Art über sich zu erzählen, spiegelt sich von der ersten Seite an in diesem Kochbuch wider. Nicht nur, dass den Rezepten jeweils kleine, persönliche Einführungen vorangestellt sind, auch zahlreiche Familienfotos illustrieren sie.

Die insgesamt 28 Gerichte sind durchwegs vegetarisch, wobei der Autor stellenweise Tipps zum dazupassenden Fleisch gibt. Konrad Geiger ernährt sich größtenteils vegetarisch, was man den Rezepten anmerkt. Tofu oder Lupinen sind daher keine Seltenheit in der vorgestellten Küche. Besonders raffiniert ist dabei der „Frittierte Spargel mit Räuchertofu und Tomaten-Parmesan-Dip“ (S.23). Dabei wird der grüne Spargel mit Tofumasse und Basilikumblättern ummantelt und schlussendlich mit Ciabattabröseln paniert – eine spannende Mischung!

Um das Gemüse bei schonend niedriger Temperatur zu garen, findet oftmals das Sous-Vide – auch als Vakuumgaren bekannt – Verwendung. Wer kein solches Gerät zu Hause hat, bedient sich einfach der manuellen Low-Budget-Methode: Gemüse in den wiederverschließbaren Kunststoffbeutel, Luft raus und ab in den Kochtopf. Diese Hands-On-Mentalität zieht sich durch Konrad Geigers Rezepte, der bei seinen zahlreichen Küchentipps immer wieder Alternativen nennt, wenn Geräte (wie der bevorzugte Thermomix) oder Zutaten gerade nicht verfügbar sind.

Mir haben es besonders drei Rezepte angetan: „Wirsingrouladen mit Knollensellerie- und Brezelfüllung“ (S.84), „Salat von Honigmelone, Fenchel und Pfirsich mit Roquefort und Wassermelonen-Schaum“ (S.49) und „Reiberdatschi von Topinambur mit Frühäpfeln und Ziegenfrischkäse“ (S.75). Sie sehen allerdings – in der Rezeptnamen-Kürze liegt hier keine Würze …

Experimentierfreudige werden bei dieser Gemüseküche, die sich bemüht, in einem Gericht mehrere Geschmacksrichtungen anzusprechen, sicherlich fündig. Während manche Speisen Snackqualitäten besitzen („Bretonische Artischocken mit frittiertem Ei und warmer Kräutervinaigrette“ (S.70)), eignen sich einige auch als Hauptmahlzeiten („Kartoffelgulasch mit Mais-Reismehl-Pfannkuchen“ (S.108)). Der eigenen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Konrad Geiger fordert aktiv dazu auf, kreativ zu werden und selber zu kombinieren. Da manche Rezepte eher ‚Standard-Gerichte‘ sind, wie z. B. die Gratins und Pasta, regt das zum ‚Aufpeppen‘ an.

Der große Pluspunkt an Konrad Geigers Kochbuch liegt nicht nur darin, dass er drei tolle Grundlagen für Gemüsebrühe liefert, sondern auch auf Urgetreide- und Urgemüsesorten aufmerksam macht, die nicht alltäglich sind. Ganz zu schweigen von den toll inszenierten Fotografien.

Aufmachung

Das Hardcover zeigt auf der Vorderseite Erbsenschoten, auf der Rückseite finden „Fleisches Veggie-Bags“ (S.54) samt dem Klappentext Platz.

Der Inhalt startet mit einem Vorwort sowie einer Einführung zu Konrad Geigers Werdegang und seinen Küchen-Prinzipien. Danach folgen die Rezepte, die sich an jeweils zwei Jahreszeiten orientieren, gefolgt von Anleitungen zu den Gemüsebrühen, Ghee und Kräuterpesto. Den Abschluss bilden mehrere Register (alphabetisch, nach Kapiteln, nach Gemüsesorten, nach verwendeter Brühe), eine Brixtabelle, eine Danksagung, die Bezugsadressen für die Urgetreide und das Impressum.

Ähnliche Titel

„Meine frische Gemüseküche“ (Marie Langenau – Sachbuch); „Gemüse – Das Kochbuch“ (Andrea Grossmann – Sachbuch); „Vegan, regional, saisonal“ (Lisa Geiger – Sachbuch)

Herzlichen Dank an den Bassermann-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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