Kompakt

Nach einem etwas holprigen Start gewinnt das Hörbuch bald an Fahrt, so dass man sich selbst wünscht, die Reise würde nie zu Ende gehen, um möglichst alles hintereinander hören zu können. Die Erkenntnisse, die man hier gewinnt, lassen einen die Umgebung und den Umgang mit den eigenen Daten etwas kritischer sehen.

Bewertung

	Autor	Marc Elsberg
	Sprecher	Steffen Groth
	Verlag	Random House Audio
	Erschienen	Mai 2014
	ISBN	978-3-8371-2496-5
	Laufzeit	2 mp3s; 13 Std. 21 Min.; ungekürzte Lesung

Zur Hörprobe.

Inhalt

London. Die Journalistin Cynthia Bonsant ahnt nichts Böses, als sie in der Redaktion mit Berichten über die Online-Aktivisten ZERO beauftragt wird. Doch dann gerät ein Freund ihrer Tochter bei einer Verfolgungsjagd zwischen die Fronten und wird erschossen. Zurück bleiben Fragen, denn obwohl ZERO ständig vor Datensammlern gewarnt hat, ist die Jugend neugierig auf die Plattform Freemee, die verspricht, bei der persönlichen Optimierung zu helfen. Egal, ob man attraktiver oder klüger sein möchte – Freemee hilft durch Act-Apps. Durch den Tod des Jungen beginnt Cynthia, selbst zu recherchieren, womit sie sich als Technikgegnerin in den Fokus von mächtigen Gegnern manövriert …

Stil

Steffen Groth besitzt eine angenehme Stimme, doch zu Beginn dauert es ein wenig, bis er seinen eigenen Rhythmus gefunden hat. Er betont die Sätze auf seltsame Art, was es nicht gerade leichter macht, den Einstieg zu finden. Nach den ersten paar Minuten aber schleicht sich wohl Routine ein, denn danach ist man sowohl von der Geschichte als auch von seiner Vortragsweise gefesselt.

Marc Elsberg hat sich bereits durch „Blackout“ einen Namen gemacht, den er zu Recht nun mit „Zero“ weiter ausbauen kann. Die Geschichte entwickelt sich über einen sehr kurzen Zeitraum, was einem erst im Nachhinein bewusst wird, wenn man darüber nachdenkt, wie oft man die Tagesangaben gehört hat, die bei Montag beginnen und am nächsten Montag enden.

Cynthia ist eine erklärte Technikgegnerin, die in den Bann der Möglichkeiten gerät, die sie innerhalb ihrer Arbeit erforschen soll und die das Internet und die neuen Medien bieten. Gezwungen, sich mit den Plattformen auseinanderzusetzen, erlebt man als Zuhörer direkt mit, wie einfach es ist, in den Bann dieser scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten zu geraten. Ihre innere Stimme warnt sie oftmals, wird aber durch die verständlichen Einführungen in diese Welt sanft zum Verstummen gebracht. Auch ihre Auseinandersetzungen mit ihrer Tochter vermitteln sehr gut das Bild einer Frau, die sich nur ungern mit den Neuen Medien beschäftigt, während ihre Tochter Vi sich dort zu Hause fühlt.

Die vielen Figuren, die auftauchen, sind anfangs etwas verwirrend, da sehr viele auf einmal erscheinen. Doch mit der Zeit gelingt es, sie auseinander zu halten. Wer Freund und wer Feind ist, wird dabei manches Mal auf den Kopf gestellt. Bei der Orientierung hilft eine Liste der Personen, die in der Hülle der mp3s enthalten ist.

Groth gelingt es, die verschiedenen Stimmen gut darzustellen, so dass man den Dialogen gut folgen kann. Selbst die Unterhaltungen innerhalb von ZERO werden so leicht verfolgbar gemacht.

So bleibt man am Ende mit einem leicht mulmigen Gefühl zurück, denn die Ereignisse sind zwar fiktiv, doch es wird nicht die Frage sein, ob wir so etwas erleben werden, sondern eher wann.

Aufmachung

Das Hörbuch wird in einem Pappumschlag geliefert, in der die zwei mp3s gut aufbewahrt werden. Zusätzlich sind Informationen zum Autor und dem Sprecher enthalten. Auf der Rückseite befindet sich eine Zusammenfassung des Inhalts. Innen folgt noch eine Liste der Figuren der Geschichte.

Ähnliche Titel

„Blackout“ von Marc Elsberg (Roman, Hörbuch); „1984“ von George Orwell (Roman; Film); „Minority Report“ (Film); „Equilibrium“ (Film)

Herzlichen Dank an Der Audio-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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