Kompakt
Informativ und zugleich aufrüttelnd gibt William Davis in diesem Buch Hinweise, wie sich die genetische Veränderung des Weizens auf unseren Körper auswirkt. Leser, die sich bisher mit diversen Diäten herumgeschlagen haben, könnten hier etwas neues erfahren, das ihnen bei der Wahl ihrer Diät und Ernährungsumstellung hilft.
Bewertung | |
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Originaltitel | Wheat Belly | |
Autor | Dr. med. William Davis | |
Übersetzung | Imke Brodersen | |
Verlag | Goldmann | |
Erschienen | Januar 2013 | |
ISBN | 978-3-442-17358-7 | |
Seitenanzahl | 400 Seiten | |
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Inhalt
Der Weizen, den wir heute zu uns nehmen – meist in Form von Nudeln oder Brot -, ist nicht mehr der Weizen, der er ursprünglich war, sondern wurde genetisch verändert. Dadurch ergeben sich einige negative Folgen für die Gesundheit und das Essverhalten des modernen Menschen, die William Davis darlegt. Zahlreiche Fallbeispiele untermauern seine Ausführungen und die enthaltenen Rezepte helfen bei der Umstellung auf eine weizenfreie Ernährung.
Stil und Verständnis
William Davis besitzt einen eingängigen Schreibstil, der vollkommen ohne Farbbilder oder ähnliches auskommt und dennoch äußerst spannend zu lesen ist. Zugleich sorgen seine Darlegungen für einige Aha-Erlebnisse. Nach einem eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenen Vorwort geht es mit der Einleitung sofort zu seinen Überlegungen, die bereits für die ersten nachdenkenswerten Erkenntnisse verantwortlich sind.
Das in drei Teile untergliederte Buch – Teil 1 „Weizen – das ungesunde Vollkorngetreide“, Teil 2 „Weizenesser sterben früher“ und Teil 3 „Weizen, ade“ – enthält grau hinterlegte und mit Ähren verzierte Kästen, in denen Fallstudien dargelegt werden und Davis aus seiner eigenen Praxis berichtet. Da er seine Forschung mit zahlreichen Belegen, die im Anhang unter den „Quellen“ nach der Danksagung aufgelistet werden, kann der interessierte Leser sich weiteren Lesestoff besorgen und die wissenschaftlichen Grundlagen selbst nachprüfen.
Die vielen Beispiele, wie Weizen sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt, werden von Kommentaren begleitet, die Davis durch Zahlen untermauern kann: „Das Geschäft für Osteoporosemedikamente erbringt bereits über zehn Milliarden US-Dollar pro Jahr, was selbst in den Augen der Pharmaindustrie ein lohnender Markt ist. Und wieder einmal verschafft der Auftritt des Weizens mit seinen eigentümlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit den Pharmakonzernen mit dem Segen der Behörden neue Gelegenheit, ihre Gewinne zu maximieren.“ (S. 177)
Selbst die medizinischen Teile bringt Davis so aufs Papier, dass man ihm als Leser gerne folgt: „Auch auf die Gefahr hin, dass es jetzt etwas kompliziert und zäh wird, möchte ich näher auf die Lipoproteine im Blut eingehen. (…) VLDL zeigt ein ungewöhnliches ‚Sozialverhalten‘, denn es ist sozusagen das Partygirl unter den Lipoproteinen und knüpft gern Kontakte zu anderen Lipoproteinen, an denen es vorbeikommt.“ (S. 214)
Sehr hilfreich sind die enthaltenen Rezepte im letzten Teil des Buches, da man beim Lesen als erstes darüber nachgrübelt, wo sich nun alles Weizen befindet und wie man ihn am besten aus seiner Ernährung streicht. Dazu tragen die Vorschläge bei, die Davis listet, sowie der später im Buch auftauchende Punkt mit „Weiterführende Informationen“.
Aufmachung
Das Taschenbuch wurde mit einer erhöht gedruckten Weizenähre, die wie der Titel mit Spotlack hervorgehoben wurde, versehen. Auch die Rückseite erstrahlt durch Spotlack im Titel und bei der Ähre, die neben der Inhaltsangabe angebracht ist. Ein Inhaltsverzeichnis hilft bei der Orientierung, während ein Register am Ende für die Stichwortsuche genutzt werden kann.
Ähnliche Titel
„Leben ohne Brot“ von Wolfgang Lutz; „Mehr Fett!“ von Ulrike Gonder; „Syndrom X“ von Nicolai Worm
Herzlichen Dank an den Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar.