Kompakt:

Mal ganz abgesehen von den guten Trainingsmethoden liest sich das Buch zusätzlich sehr gut, so dass man neben der Fitnesshinweise auch noch Informationen über die Geschichte dieser Art von Training erhält. Nun geht es ans Training!

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Paul Wade – Trainieren wie im Knast Originaltitel Convict Conditioning
Autor Paul Wade
Übersetzung Dr. Cornelia Panzacchi
Verlag riva
Erschienen September 2015
ISBN 978-3-86883-563-2
Seitenanzahl 320 Seiten

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Inhalt

Das vorgestellte Training wurde von Paul Wade im Gefängnis durchgeführt und verfeinert. Neben seiner eigenen körperlichen Fitness konnte er das Wissen an andere weitergeben, so dass ihm klar wurde, dass sich seine Übungen auch für Otto Normalverbraucher eignen, der sich für körperliche Stärke und Gewandtheit interessiert.

Das Buch gliedert sich in drei Teile:
1. Vorbemerkungen
2. Die sechs Grundübungen
3. Sein eigener Trainer werden

Stil und Verständnis

Die Originalausgabe dieses Buches ist bereits 2009 erschienen, was auch im Vorwort durch John Du Cane, Verleger bei Dragon Door Publications, dem amerikanischen Verlag, erwähnt wird. Dennoch hat der Inhalt nichts von seiner Aktualität verloren. Paul Wade hat fast 20 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht und sich dort ohne ausgefallene Hilfsmittel eine Stärke und Wendigkeit erarbeitet, die es ihm erlaubt hat, diese Zeit zu überstehen.

In Teil 1, den Vorbemerkungen, wird erstmal mit der Vorannahme aufgeräumt, dass die Mitglieder von Fitnessstudios nicht unbedingt als „stark“ gelten können, da sie meist nicht in der Lage sind, einfache Eigengewichtsübungen auszuführen. Wade berichtet von seiner Zeit im Gefängnis, die ihn dazu brachte, sich mit „Calisthenics“, dem englischen Begriff für „die Kunst, den menschlichen Körper durch Training mit dem eigenen Körpergewicht aufzubauen“ (S. 12). Dass es sich bei den Übungen um alte Kenntnisse handelt, die schon Griechen und Römer eingesetzt haben, wird in den ersten Kapiteln besonders deutlich gemacht.

Die einzelnen Abschnitte sind knapp gehalten und beschränken sich damit auf das Wesentliche, was das Lesen leicht und äußerst spannend macht.

Spannend für Comicleser: Auch Angelo Siciliano wird erwähnt, der unter dem Künstlernamen Charles Atlas Fernkurse seiner Übungen in Comic-Form veröffentlichte (S. 24).

Die Betonung der individuellen Methoden dürfte in der heutigen Zeit weitaus mehr Anklang finden als damals, als die Methoden langsam in Vergessenheit gerieten. Die Unterschiede zwischen der alten Trainingsmethode und der neuen wird zusätzlich deutlich herausgearbeitet, genauso wie der Vorteil, den man von Wades Übungen hat.

Teil 2 widmet sich den „Big Six“, den sechs Grundübungen, die mit diversen Variationen vorgestellt werden. Fotos unterstützen und helfen bei der Vorstellung, wie die Übungen durchzuführen sind. Zehn Schritte und das Meisterlevel am letzten Schritt helfen dabei, Teil 3 umzusetzen, bei dem man sein eigener Trainer wird. Dabei geht es darum, die Philosophie zu verstehen, die für Wade hinter seiner Methode steht, und wie man sich selbst ein Trainingsprogramm zusammenstellt.

Der zwischendurch trockene Tonfall führt dazu, dass man das Buch am liebsten sofort weiterlesen und nur zwischendurch auf die Seite legen will, um die Übungen durchzuführen: „Dieses Buch stellt die Quintessenz meines in Gefängnissen erworbenen Trainingswissens dar. Ich habe es drinnen erworben und teile es mit Ihnen, damit Sie dafür nicht einfahren müssen.“ (S. 46)

So bleibt das Buch nicht nur wegen der wirklich einfachen und doch sehr effektiven Übungen im Gedächtnis, sondern auch wegen der eingängigen Schreibweise und der interessanten Ausführungen.

Aufmachung

Das großformatige Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine der Übungen. Auf der Rückseite befindet sich eine Inhaltsangabe und eine Vita des Autors. Ein einseitiges Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über den Inhalt. Am Ende finden sich eine Danksagung und ein Register.

Ähnliche Titel

Bücher von Paul Wade; „Das Tabata Prinzip“ (Michael Iatroudakis – Sachbuch); „Fit ohne Geräte“ (Mark Lauren – Sachbuch); weitere Titel von Mark Lauren; „Fit mit Bear Grylls“ (Bear Grylls – Sachbuch)

Herzlichen Dank an den riva Verlag für das Rezensionsexemplar.