Kompakt

Wer auf Zombies steht, ist hier goldrichtig. Keine große psychologische Abhandlung, sondern Dramatik, Action und ein interessanter Held, der neugierig auf mehr macht.

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Tokyo Summer of the Dead 01 Originaltitel Tokyo-Summer of the Dead, Vol. 1
Autor Shiichi Kugura
Illustration Shiichi Kugura
Übersetzung Monika Hammond
Verlag KAZÉ
Erschienen Oktober 2013
ISBN 978-3-770-48110-1
Seitenanzahl 162 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

Inhalt

Yu Someya ist Student und gibt nebenbei der hübschen Ikuse Minamori Nachhilfe. Doch alles ändert sich an einem Nachmittag, denn eine Zombieseuche greift um sich, bei der Minamori in Schwierigkeiten gerät. Someya schwört ihr, sie zu beschützen und macht sich mit ihr auf, eine Schutzzone zu erreichen. Dabei müssen sie schwere Entscheidungen treffen, denn nach nur einem einzigen Biss könnten auch sie sich der hirnlosen Masse anschließen …

Stil

Auf der Farbseite, die den Leser empfängt, sind Someya und Minamori abgebildet. Danach folgt ein Inhaltsverzeichnis, bei dem ersichtlich wird, dass nicht nur die Titelgeschichte in diesem Band enthalten ist, sondern auch zwei weitere Kurzgeschichten.

Danach gibt es verschiedene Einblicke in den Ausbruch der Epidemie: Zwei Schülerinnen werden von einer Infizierten angegriffen, an einem Bahnhof werden zahlreiche Menschen angefallen und eine Gruppe von Frauen beobachtet weitere Attacken. Der Wechsel zur ruhigen Umgebung, in der Someya Minamori Nachhilfe gibt, erfolgt ziemlich plötzlich durch das Umblättern einer Seite. Hier berichtet Someya in rechteckigen Kästen von seinem Leben und dem, was er gerade tut. Minamori wird bereits vollständig gezeigt, während er hinter ihr verborgen ist oder das Bild aus seiner Sicht dargestellt wird. Als Berichterstatter kann er bereits voraussehen und gibt Hinweise darauf, dass sich dieser Sommer anders gestalten wird als jeder bisherige.

Ab dem 1. Kapitel beginnt die Geschichte etwas vor den gerade eben erlebten Szenen, was auf den ersten Blick etwas verwirrend ist. Der Unfall eines Taxifahrers, der einen Passanten anfährt, aussteigt, um nachzusehen, was geschehen ist, und schließlich selbst angegriffen wird, versetzt durch düstere Rasterfolien in die perfekte Stimmung beim Lesen. Untermalt von japanischen Geräuschworten, die ins Deutsche übersetzt wurden, und Speedlines reißen die Actionszenen mit.

In den Nachhilfestunden nehmen die Figuren den Großteil der Panels ein, so dass die Umgebung eher zurücktritt. Die Nebenfiguren werden weniger gut ausgearbeitet, was ebenfalls dazu beiträgt, die Hauptcharaktere zu betonen. Someya wirkt durch sein T-Shirt, das darüber getragene Hemd und seine Brille wie ein normaler Student, der bei den meisten Mädchen als Geek gelten könnte. Minamori dagegen ist eher sexy, auch wenn man sie nicht mit den Heldinnen aus „Highschool of the Dead“ vergleichen kann.

Die Angriffe der Zombies werden durch sehr viele Flecken und Geräuschworte unterstützt, wirken aber auch so bereits sehr gruselig, denn Shiichi Kugura beherrscht es, die Attacken aus ungewöhnlichen Perspektiven zu zeigen. Die Vorbereitungen, die Minamori und Someya für ihre Flucht durch die Stadt planen, werden perfekt durch Minamoris Interesse für Survival in der Wildnis ergänzt. So kann der Leser zusätzlich etwas lernen.

Die Panels sind klar voneinander getrennt und dürften so selbst für Neueinsteiger kein Problem darstellen.

Die Kurzgeschichte „Tokyo Summer of the Dead“ nach der eigentlichen Geschichte gewinnt der Zombieapokalypse eine humorvolle Perspektive ab, denn die drei Freundinnen, die bei einem Schulausflug in Tokyo landen, sorgen durch ihre Grimassen, Reaktionen und Ideen, mit denen sie den Angriffen begegnen, für ein breites Grinsen beim Lesen. Der etwas veränderte Zeichenstil lässt vermuten, dass der Manga vor der längeren Version entstanden ist, die sich davor befindet.

Das gilt jedoch nicht für die Geschichte „Snapdragon“, die man am besten zweimal liest. Nach dem Ende der verwirrend psychologischen Handlung möchte man am liebsten gleich noch mal checken, ob man jede Andeutung erkennen kann.

Aufmachung

Auf dem Cover des Taschenbuches ist Minamori abgebildet. Auf der Rückseite ist der Hintergrund der Front gespiegelt hinter der Inhaltsangabe zu sehen. Besonders gut gelungen: Die Figur fehlt, dafür sind jedoch Blutspritzer und Schlieren verteilt.

Ähnliche Titel

Resident Evil (Videospiel; Roman; Film; Manga); Parasite Eve (Videospiel); „Dark Love“ von Lia Habel (Roman); „Shakespeare Undead“ von Lori Handeland (Roman); „Dead Island“ von Mark Morris (Roman); Highschool of the Dead (Manga); Zombie Hunter (Manhwa)

Herzlichen Dank an den Egmont Manga-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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