Kompakt

Wer bisher noch erfolgreich um Tassilo herumgekommen ist, sollte diese Bildungslücke mit der herrlichen Neufassung ausmerzen. Die zusätzlichen Informationen machen sie aber auch für Fans zu einer lohnenden Anschaffung, nicht zuletzt dank der schönen Skizzen von Luguy am Ende.

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Tassilo Gesamtausgabe – Band 2 Originaltitel Percevan
4 – Le Pays d’Aslor
5 – Le Sablier d’El Jerada
9 – L’Arcantane Noire
Autor Jean Léturgie und Xavier Fauche
Illustration Philippe Luguy
Übersetzung Horst Berner
Verlag Salleck Publications
Erschienen Juni 2014
ISBN 978-3-89908-401-6
Seitenanzahl 160 Seiten
Altersgruppe Ab 14 Jahren

Inhalt

„Die Reise nach Aslor“: Unerwartet wird Alwins kleiner Freund Blimli entführt. Wutentbrannt heften sich Tassilo und Alwin an die Fersen des Kerls und müssen erfahren, dass die Zauberin Balkis dahinter steckt. Allerdings hat sie gute Gründe für ihr Verhalten …

„Das Geheimnis von El Jerada“: Tassilo und Alwin reisen in die Wüste, da ein Freund ihres Königs dort verschollen gegangen ist. Auf der Spur des Mannes stolpern sie über ein Geheimnis, das die Einwohner in Angst und Schrecken versetzt. Doch Tassilo wäre nicht der Ritter, der er ist, wenn er sich dessen nicht annehmen würde …

„Das schwarze Arcanum“: Tassilo beobachtet, wie eine junge Frau von einer Gruppe von Männern auf einem Boot verbrannt werden soll. Als er sie rettet, stellt sich die Schönheit als Circia vor, der ein mächtiges Artefakt gestohlen wurde. Tassilo nimmt den Auftrag an, es ihr wieder zu beschaffen, wovon Alwin nicht begeistert ist. Der Zwist zwischen den beiden ist nur der Vorbote von großen Schwierigkeiten …

Stil

Wie schon der erste Band der Gesamtausgabe wurde der Text überarbeitet und neu übersetzt durch Horst Berner, der wieder mal hervorragende Arbeit geleistet hat. Auch das Vorwort stammt von ihm, in dem er auf die Besonderheiten des Bandes und die Geschichten eingeht. Wer sich wundert, dass der dritte Comicband, der sich in der Gesamtausgabe befindet, bereits Band 9 ist, erhält dort auch die Erklärung, denn auf Wunsch von Luguy wurden die dazwischen liegenden drei Teile, die eine Trilogie darstellen, für den nächsten Band aufgespart, damit man sie zusammenhängend lesen kann.

Spannend ist es herauszufinden, dass es einige Panels gibt, die als Hommage an Hergé gedacht sind – und sie später in der Geschichte wiederzufinden. Auch die Anspielungen und Karikaturen von Zeichnerkollegen, die von Luguy in seinem Werk verewigt wurden, werden erklärt.

Die drei Geschichten werden jeweils von den bekannten Covern eingeleitet, die sie auch in den Einzelveröffentlichungen erhalten hatten. In „Die Reise nach Aslor“ überwiegen pastellartige Farben. Blimli darf eine herausragende Rolle einnehmen, indem er einige Panels ganz alleine ziert und dabei zu niedlich aussieht durch seine großen Augen und seine Sperenzchen. Herrliche Bilder von Burgen, Wäldern, Sümpfen und der restlichen Umgebung zeigen mal wieder Luguys Können in allen Einzelheiten.

Auch in „Das Geheimnis von El Jerada“ werden unsere Helden in großartige Hintergründe eingebettet. Da es sich um einen Wechsel von der normalen Umgebung handelt, indem es in eine Art Morgenland geht, werden orientalische Märkte, Städte, Wüsten und Ziergärten perfekt in Szene gesetzt. Zwischendurch erinnern die Darstellungen auch an „Prinz Eisenherz“, indem sich Tassilo weigert – ganz der Ritter, der er ist –, vor einem anderen als seinem König auf die Knie zu fallen. Dadurch bekommt er als Sklave mehr als nur einmal Probleme.

Der dritte Teil des Bandes wiederum eröffnet mit einer kräftigen Farbgebung eine fast schon kühl wirkende Umgebung dank der Tannen und der westlichen Burgen, in denen die Handlung spielt. Der Wechsel zu der Schmiede unter dem Berg bringt einen Schwung rötlicher Farben mit sich, bis es zu einer interessanten Darstellung kommt, indem die Welt des Arcanums mit weißem Hintergrund und einer abgeschwächten Kolorierung abgebildet wird.

Wie immer sind schöne Frauen an Tassilos Seite. Balkis, die Zauberin, die man schon aus dem ersten Band kennt, darf sogar zweimal mitmischen. Dazwischen erhält Tassilo im Morgenland Hilfe von einer orientalischen Schönheit namens Saadia. Hier werden auch die Sprechblasen mit einer arabisch anmutenden Schrift versehen, wodurch man noch mehr das Gefühl hat, sich in einem östlichen Land zu befinden. In der dritten Geschichte ist es Circia, die rothaarige Lady, die Tassilo den Kopf verdreht.

Am Ende gibt es noch zahlreiche Skizzen von Luguy zu bewundern, die es bisher noch nicht zu sehen gab.

Aufmachung

Das Titelbild des Hardcoverbandes dürfte Fans von „Tassilo“ bekannt vorkommen, da es Scharlaan, seine Gefolgsleute, Tassilo und Alwin zeigt. Auf der Rückseite befinden sich Fotos der Schöpfer des Werkes und eine Inhaltsangabe.

Reihenfolge

Gesamtausgabe 1

Ähnliche Titel

„Gildwin“ von Philippe Luguy und Allan Toriel (Comic); „Roland Ritter Ungestüm“ von François Craenhals (Comic); „Prinz Eisenherz“ (Comic; Film)

Herzlichen Dank an Salleck Publications für das Rezensionsexemplar.

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