Kompakt

Die Bilder, die Gaymanns berühmte Hühner in klassischen Motiven zeigen, machen Lust darauf, sich die „richtigen“ Gemälde noch einmal anzusehen und die Unterschiede genauer herauszufinden. Die Bilder sind nicht die altbekannten und bereits oft verwendeten, sondern wirken frisch und unverbraucht – nicht zuletzt wegen der frechen Hühner darauf.

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Gaymann_Peter Gaymanns Kunst mit Hühneraugen
Autor Peter Gaymann
Illustration Peter Gaymann
Verlag Belser Verlag
Erschienen September 2013
ISBN 978-3-7630-2652-4
Seitenanzahl 64 Seiten

Inhalt

Das Buch besteht aus einer Mischung aus Cartoon und dazwischen gestreuten klassischen Motiven, in denen die Hühner von Peter Gaymann in Aktion treten oder sich raffiniert einbringen.

Stil und Verständnis

Peter Gaymann dürfte „Brigitte“-Leserinnen und einigen anderen dank seiner bekannten Pinselführung und seinen witzigen Cartoons ein Begriff sein. Während er bereits Yoga in amüsante Szenen umgesetzt hat, hat er sich hier den Hühnern und der großen Kunst verschrieben.

Neben humorvollen Umsetzungen von Pinselstrichen – eines der Hühner wirft einen Pinsel, das andere malt hochkonzentriert auf eine Leinwand – und intelligenten Untertiteln unter diversen Zeichnungen wie „Every artist has his own Handschrift“ (S. 40) unter einem über ein leeres Blatt spazierendes und dabei natürlich Fußabdrücke hinterlassendes Huhn sind zahlreiche farbige Motive zu finden.

Dabei erstreckt sich die Bandbreite über Degas‘ Tänzerinnen (S. 10) oder Caspar David Friedrichs „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ (S. 34) bis hin zu Hokusais „Sous la vague“ (S. 41). Gekonnt verbindet Gaymann dabei seine Hühner mit den bekannten Darstellungen, so dass der „Wanderer“ beispielsweise nicht der einsame Mann ist, den jeder kennt, sondern Begleitung durch ein Huhn im Anzug erhält, die „Tänzerinnen“ eine weitere Teilnehmerin im Tutu erhalten – ein Huhn – und Hokusais Welle durch ein surfendes Huhn mit Sonnenbrille aufgelockert wird.

Selbst vor christlichen Motiven macht der Künstler nicht Halt, so dass die Erschaffung Adams in der Sixtinischen Kapelle auf einmal ein Huhn zeigt, das kurz davor ist, in Gottes Finger zu beißen. Passend beschrieben auf der vorherigen Seite mit dem lapidaren Kommentar eines weiteren Huhns: „Das, meine Lieben, ist ein Fress-ko!“ (S. 6f).

Somit dürfte jeder Leser ein paar bekannte Motive erkennen, während ihm andere vielleicht nichts sagen. Dadurch aber weckt Gaymann die Neugier und macht Lust darauf, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen und die Unterschiede zwischen den Zeichnungen und den Originalen herauszufinden.

Aufmachung

Das quadratische Hardcoverbuch zeigt bereits auf dem Cover, was den Leser erwartet. Auf der Rückseite ist ein Bild zu sehen, das auch im Innenteil enthalten ist. Das Vorwort von Dr. Simone Leistner führt bereits hervorragend in den Inhalt ein, während am Ende die Vita des Autors steht.

Ähnliche Titel

Titel von Peter Gaymann; „Das große Buch der klassischen Tierportäts“ von Svjetlan Junakovic

Herzlichen Dank an den Belser-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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