Kompakt

Manga Made in Germany – Martin Geier gelingt eine fesselnde Mischung aus Action, griechischer Mythologie und „Little Nemo in Slumberland“, die sich wirklich sehen lassen kann. Fans von gut gemachter Fantasy können beruhigt zugreifen.

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Nightmare Hunter Nemo
Autor Martin Geier
Illustration Martin Geier
Verlag Tokyopop
Erschienen Juli 2012
ISBN 978-3-8420-0512-9
Seitenanzahl 168 Seiten
Altersgruppe Ab 13 Jahren

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Inhalt

Nemo ist eigentlich ein normaler Junge, wenn er nicht immer so plastisch träumen würde. Seine Alpträume kann er nur mit Hilfe seines Teddys Tedd besiegen, bis ihm der Traumwächter Morpheus erscheint. Er gibt ihm einen Hinweis, wie er seine Alpträume einfangen kann. Allerdings nicht ohne Hintergedanken, und Nemo muss erkennen, dass er in seiner Traumwelt nur sich selbst vertrauen kann …

Stil

Martin Geier hat mit „Nightmare Hunter Nemo“ ein solides Stück Arbeit abgeliefert. Die Zeichnungen sind gut ausgearbeitet und fügen sich flüssig in die Handlung ein. Nemo ist ein quirliger kleiner Kerl, der einfallsreich und intelligent gegen seine Feinde vorgeht. Sein Teddybär sieht in der Realität vollkommen harmlos aus, doch in seinen Träumen verwandelt er sich in einen Riesen, der an Nemos Seite kämpft. Tedd wird dabei weitaus mehr mit Schraffuren versehen als Nemo, was ihn realistischer wirken lässt. Nemo besteht aus wenigen klaren Linien, wie auch Morpheus, der Traumwächter. Dieser besitzt Flügel und sieht um einiges stärker aus, verbirgt aber eine eigene tragische und packende Geschichte hinter seinem guten Aussehen. Die weiteren auftretenden Figuren werden unterschiedlich bearbeitet: Die einen können in das Aussehen von Tedd einsortiert werden und können dadurch gruselig auftreten, während die anderen wieder mehr dem Manga-Stil folgen, dessen Vertreter Nemo ist.

Allgemein jedoch passen die verschiedenen Stile sehr gut zusammen und ziehen den Leser unweigerlich in die Geschichte. Diese ist selbst durch verschiedene Versatzstücke ein kleines Meisterwerk, da man die Anspielungen auf diverse Mythen und auch bekannte andere Manga wie ein Puzzle lösen kann. Eines davon ist natürlich die von Winsor McCay in Szene gesetzte „Little Nemo in Slumberland“-Reihe, aber auch Anklänge zu Dragonball oder der griechischen Mythologie sind enthalten.

Durch die interessante Anordnung der Panels und raffinierte Blickrichtungen in den Bildern gelingt es Geier, den Leser zu überraschen und selbst alteingesessene Mangafans davon zu überzeugen, dass auch Deutschland sehr gute Mangaka hervorbringen kann. Vor allem bei dramatischen Szenen stechen Panels in andere wie Dolche oder ausgerissene Szenen, die in einem anderen Raum spielen, was das Drückende, das Nemo empfindet, wunderbar vermittelt.

Die Hintergründe werden unterschiedlich ausgearbeitet. Oft zeigen Gegenstände und Einrichtungen, wo sich Nemo gerade befindet, während bei anderen Gelegenheiten, bei denen der Fokus auf den Figuren liegt, die Hintergründe weiß gelassen oder durch Rasterfolien gefüllt werden.

Am Ende folgt eine Vita und ein Foto des Autors.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch zeigt Nemo und Tedd auf dem Cover. Auf der Rückseite sind zwei Alpträume unter der Inhaltsangabe zu sehen. Die ersten vier Seiten sind Farbzeichnungen, die die Welt von Nemo bereits sehr gut darstellen.

Ähnliche Titel

Struwwelpeter (Manga); Sorcerers & Secretaries (Manga); Bleach (Manga); Blue Exorcist (Manga)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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