Kompakt:

Mit Band 3 belebt Walthéry das Genre des Science-Fiction neu, aber auch zahlreiche Kurzgeschichten sind enthalten, die jeden Fan von Natascha begeistern dürften. Besonderes Augenmerk verdienen die zahlreichen Korrespondenzen und Interviews, die Einblick in die Arbeit an diesem Klassiker geben.

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Natascha_3_cover-GER.indd Originaltitel Natacha, Intégrale, tome 3
1 – L’Hôtesse et Monna Lisa
2 – Instantanés pour Caltech
3 – Les machines incertaines
Autor Mittéï (1), Jidéhem (2 und 3), Étienne Borgers (2 und 3)
Illustration Francois Walthéry
Übersetzung Eckart Schott
Verlag Salleck Publications
Erschienen November 2012
ISBN 978-3-89908-477-1
Seitenanzahl 180 Seiten
Altersgruppe Ab 12 Jahren

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Inhalt

„Natascha und die Mona Lisa“: Ein Rückblick auf die Abenteuer von Nataschas Großmutter und Walters Großvater zeigt, dass bereits ein paar Generationen zuvor die Vorliebe für spannende Verwicklungen gegeben war. Vor allem, wenn es um die berühmte Mona Lisa geht, deren Bild sicher ins British Museum transportiert werden soll – und das ausgerechnet von Walter …

„Schnappschüsse für Caltech“ und „Die unzuverlässigen Maschinen“: Auf einem Stopp in Amerika will Walter seinen dreiwöchigen Urlaub auskosten. Doch noch auf dem Flug macht er einige Fotos von einem seltsamen Licht am Himmel, die er Professor Warring am Caltech, der bekannten kalifornischen Universität, zeigen will. Kurzerhand überredet er Natascha, mit ihm zu kommen. Schon bald wird beiden klar, dass sie mit ihren Aufnahmen in ein Wespennest gestochen haben, denn sie werden verfolgt und ihr Hotelzimmer durchwühlt. Was könnte dahinter stecken?

Weitere Kurzgeschichten runden diesen Band ab.

Stil

Ausführlich sind diesmal Interviews, Skizzen, Fotos und Briefmaterialien enthalten, die den Fan der Reihe mit zahlreichem Zusatzmaterial und Informationen versorgen. Sehr interessant ist beispielsweise, dass Ètienne Borgers an Isaac Asimov schrieb und auch Antwort erhielt oder auch die Würdigung eines MAD-Zeichners und der Figur des Magazins.

Danach folgen ebenfalls auf blau hinterlegten Seiten die zusätzlichen Kurzgeschichten, von denen eine zum Beispiel anlässlich des 20jährigen Jubiläums von „Boule und Bill“ gezeichnet und 1984 mit einer zusätzlichen Seite von Walthéry vervollständigt wurde. Ein witziger 1-Seiten-Comic zeigt Walthéry von seiner amüsanten Seite, indem er sogar den Panelrand für Nataschas berühmte Ohrfeige durchbricht. Walter darf dagegen in „Natascha in Moskau“ als Alleinunterhalter für ein Kleinkind brillieren. Die vor den Comics zu lesenden Texte geben Hinweise darauf, in welcher Zeit die Comics entstanden, welcher Zeichner darin auf den Arm genommen wird oder welche zusätzlichen Motive darin verarbeitet wurden. Dadurch liest man sie auch anders als ohne diese Informationen.

In „Die Geburt von Natascha“ kann der Leser sogar die Entstehungsgeschichte von Walthérys Figur nachvollziehen.

„Natascha und die Mona Lisa“ könnte im Grunde auch in der heutigen Zeit spielen. Da die Handlung jedoch durch Nataschas Großmutter und Walters Großvater mit den gleichen Namen umgesetzt wird, erhält der Leser einen wunderbaren Blick auf die vergangene Zeit mit ihren mechanischen und technischen Möglichkeiten. So nutzt Walter eine F.N. von 1913, ein Motorrad, in das er ein Grammophon eingebaut hat, das ihn mit Musik beim Fahren versorgt. Auch die Flieger sind der Zeit angepasst, wie auch die Autos oder die Mode, die die Figuren tragen.

Direkt an diese Handlung schließt sich „Natascha und die Micky Mäuse“ an, was besonders Fans von Comics begeistern wird. Hier wimmelt das gesamte Flugzeug nur so vor Comiczeichnern, die auf der letzten Seite mit Namen vorgestellt werden, was denen helfen wird, die sich nicht in der Szene auskennen. Aber auch ohne Kenntnis der Namen kann man sich herrlich über die Dialoge, das Verhalten und die abgedrehte Geschichte amüsieren, bei der die Comiczeichner entführt werden. Besonders witzig dabei ist Nataschas gelassene Antwort auf die Spekulationen, wem sie ähnlich sehen würde – Yoko Tsuno, Barbarella, Steffanie, etc.: „Na, mir!“ (S. 60). Die Dialoge leben direkt von amüsanten Anspielungen und Ideen.

Schließlich sind noch die beiden Alben „Schnappschüsse für Caltech“ und „Die unzuverlässigen Maschinen“ enthalten, die zusammengehören. Hier überwiegen wieder die spannende Handlung und die herrlichen Zeichnungen, die unsere sexy Stewardess, den schusseligen Walter und ihre grandiosen Abenteuer in Szene setzen. Dank des Aufenthalts in den USA gibt es unzählige wunderbare Bilder von neuen Orten wie dem Kennedy International Airport, dem Caltech oder Los Angeles. Aber auch das Versetzen der Handlung in eine Maschine und einige Kniffe in der Handlung tragen dazu bei, dass die Neugier des Lesers wach bleibt.

Natürlich kann der geneigte Comicleser wunderbar spekulieren, ob die Darstellung eines der Kerle, die Natascha und Walter auf der Spur sind, den Manga von Akira Toriyama ähnlich sieht oder nicht (S. 99). Und ebenso kann er sich an Nataschas herrlich weiblicher Tücke erfreuen, die sie einsetzt, um weiter an dem Abenteuer beteiligt zu sein (S. 110). Sehr putzig gelungen ist auch das kleine Bild, bei dem der Zeichner seiner auf einem Badelaken liegenden und mit Bikini bekleideten Figur zwischen den beiden Bänden ihre Uniform reicht, da ihre Ferien nun beendet seien (S. 130).

Aufmachung

Das Cover des Hardcoverbandes zeigt diesmal eine Szene aus Band 3. Das Vorsatzpapier wurde mit Skizzen von Natascha ausgestattet. Auf der Rückseite sind die Cover der drei enthaltenen Alben und eine Vorstellung von Natascha zu sehen.

Ähnliche Titel

Yoko Tsuno (Comic); Rubine (Comic); Saftschubse (Roman)

Herzlichen Dank an Salleck Publications für das Rezensionsexemplar.