Kompakt

Mike Resnick lässt nicht nach und liefert im zweiten Teil um die Abenteuer von Mallory erneut eine absolut grandiose, humorvolle und einfallsreiche Reise in das schräge Manhattan seiner Vorstellungskraft. Die Mischung von Humor und Kriminalfall brilliert durch die schrägen Figuren und die rasanten Dialoge, die unwillkürlich zum Lachen bringen.

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Originaltitel Stalking the Vampire
Autor Mike Resnick
Übersetzung Thomas Schichtel
Verlag Bastei Lübbe
Erschienen November 2011
ISBN 978-3-404-20645-2
Seitenanzahl 367 Seiten

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Inhalt

John Justin Mallory, erfolgreicher, aber ständig mittelloser Privatdetektiv, hat sich seit seinem Fall um das verschwundene Einhorn des Elfen Murgelström im anderen Manhattan niedergelassen, wo er mit seiner Partnerin, Oberst Winnifred Carruthers, und dem Katzenmädchen Felina eine Detektei betreibt. Als Winnifreds Neffe Rupert zu Besuch kommt, muss Mallory feststellen, dass seine Partnerin an Halloween etwas bleich aussieht und zwei Bisswunden am Hals hat. Besorgt sucht er Rupert auf, nur um dadurch in einen Fall gigantischen Ausmaßes verwickelt zu werden, der ihn in dieser Nacht weit herumtreibt und ihn auf gegnerische Seiten im Kampf mit einigen Vampiren zwingt.

Stil und Charaktere

Beginnend mit dem ersten Kapitel um 18.30 Uhr am Abend vor Allerheiligen und endend am Sonnenaufgang im 30. Kapitel wird Mallorys Jagd nach Rupert und schließlich demjenigen geschildert, der hinter Ruperts Verwandlung steht. Mike Resnick besitzt einen unverbrauchten und überaus amüsanten Schreibstil, der sowohl unterhält, wie auch die Geschichte rasant vorantreibt. Durch die Zeitangaben am Anfang der Kapitel wirkt die Handlung sehr rasch, und zugleich wird die Dringlichkeit betont, unter der Mallory handelt.

Wer schon den ersten Teil gelesen hat, der eine sehr gute Geschichte beinhaltet (wie auch der Verleger auf S. 216 betont), wird mit Mallory schon vertraut sein, die Neueinsteiger dürfen sich auf einen gewitzten Mann mit trockenem Humor freuen, der sich gekonnt durch das Leben schlägt. Seine Bekanntschaft mit dem Grundy, einem Wesen, das in dem anderen Manhattan für große Angst sorgt und so etwas wie die große, böse Macht ist, wird wieder erwähnt. Diese Dialoge sind immer besonders amüsant, da Mallory vor dem Grundy keine Angst hat, sondern ihm gepflegt Kontra gibt.

Kleine Details wie der Madison Round Garden oder auch das Vampire State Building machen klar, dass man sich nicht mehr in „Kansas“ befindet, sondern Resnick in die Erschaffung seiner Welt einiges an Überlegungen hat einfließen lassen. Dazu gehören auch die an allen Ecken auftauchenden Goblins, die ständig versuchen, Mallory und seinen Freunden alles mögliche anzudrehen. Mallorys Begleiter, die er im Lauf der Handlung ansammelt, zeichnen sich durch sehr unterschiedliche Charaktere aus, die dem Leser rasch ans Herz wachsen. Unter anderem handelt es sich dabei um einen überängstlichen Vampir namens Bats McGuire: “ ‚Darf ich einen Vorschlag machen?‘, fragte McGuire. – ‚Schieß los‘, sagte Mallory. – McGuire warf sich zu Boden und rappelte sich dann ziemlich beschämt wieder auf, als ihm klar wurde, dass Mallory Winnifred keine Anweisung gegeben hatte. (S. 48) Felina, das Katzenmädchen, ist ebenfalls wieder mit von der Partie, die nach wie vor einen ungebremsten Hunger nach Essen und Streicheleinheiten besitzt. Dank dem dritten Begleiter, einem Schriftsteller mit dem Pseudonym Scaly Jim Chandler, bei dem es sich um einen Drachen handelt, erhält der Leser sogar noch eine schöne Einführung dahingehend, was Romane erfolgreich macht: “ ‚Ich meine, es würde schließlich niemand je einen Liebesroman schreiben, in dem der Held kein rasend attraktiver Vampir ist, oder eine Geschichte über ein Pferderennen, worin der Sieger ursprünglich nicht ein hoffnungsloser Fall war, den alle außer einem kleinen Mädchen und ihrem Opa als Einjährigen verkaufen oder erschießen wollten, oder einen Fantasyroman, in dem kein Zauberschwert vorkommt und der in gedruckter Form unter zwei Pfund bleibt…‘ – ‚Preis?‘, fragte Mallory. – ‚Gewicht‘, erklärte Nathan.“ (S. 165 f).

Im Anschluss an die spannende Geschichte, die nicht nur durch Humor, sondern auch durch den mitreißenden Kriminalfall besticht, befinden sich drei Anhänge: erstens ein Vortrag von Winnifred über Vampire, zweitens ein Abschnitt über die Gewohnheiten von Vampiren und drittens ein Ausschnitt aus Scaly Jim Chandlers Detektivroman – bei dem man sich anschließend bewusst ist, weshalb der Gute nur äußerst wenige Exemplare davon verkauft hat.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine Figur, die wohl Mallory sein soll – in einem Outfit, wie man sich einen Detektiv vorstellt. Besonders amüsant sind die Anschläge im Hintergrund, die einige herrliche Anspielungen enthalten. Unter anderem werden Leser des ersten Bandes ein Plakat mit dem Titel „Lost Unicorn“ von einem gewissen Murgensturm (in der Übersetzung wurde er zu „Murgelström“) erkennen. Die Rückseite zeigt eine ausführliche Inhaltsangabe. Nach dem Roman und dem Anhang gibt es eine ausführliche Vita des Autors.

Reihenfolge

1. Jäger des verlorenen Einhorns (Stalking the Unicorn)

Ähnliche Titel

Romane von David Eddings; Kyokai no Rinne (Manga); Nachts im Museum (Film)

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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