Kompakt

Die in dem Roman miteinander verbundenen Lebensgeschichten der Charaktere stecken voller Dramatik und Tragik. Vor allem Leser, die nicht genug von Berichten über Schicksalsschläge und ähnliche Ereignisse bekommen können, dürften voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Bewertungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Marie-Christine_Kaleidoskop des Lebens
Autor Marie-Christine
Verlag Reimo-Verlag
Erschienen Oktober 2011
ISBN 978-3-942867-10-8
Seitenanzahl 160 Seiten

Inhalt

Am Tag der Beerdigung von Clarissas Mann zieht sie sich von den anderen zurück. Sie denkt zurück an Schicksalsschläge und Höhepunkte in ihrem Leben und dem ihrer Bekannten und Verwandten. Neben zahlreichen Tragödien gab es ebenso romantische Begegnungen und dramatische Wendungen, die sie Revue passieren lässt.

Stil und Charaktere

Wie Hedwig Courts-Mahler, deren Romane ebenfalls durch die vielen Tiefen und Höhen in den Schilderungen der Erlebnisse der Figuren leben, lässt Marie-Christine ihre Charaktere deren Leben durchstehen.

Durch die Erinnerungen von Clarissa sind alle Lebensgeschichten miteinander verbunden. Während ihre Erlebnisse den ersten Teil der Geschichte einnehmen, wechselt danach der Erzähler zu einem allwissenden Blickwinkel, der alle Figuren gleich behandelt, egal ob Mann oder Frau. Jedem geschieht Schreckliches, was aufgrund der Kürze des Romans sehr geballt wirkt. Durch den allwissenden Erzähler ist es dem Leser auch möglich, rasch die Motive und Denkweisen der Charaktere zu durchschauen und sie damit in bekannte Schubladen wie „gut“ und „böse“ einzusortieren.

Trotz der Kürze des Romans gelingt es Marie-Christine wie einer Märchenerzählerin aus alten Tagen mit ihrem Roman die Geschichten etlicher Menschen darzulegen und den Leser auf eine Reise durch deren Leben mitzunehmen. Dabei zeigt ihre Sprache die dramatischen Ereignisse und betont durch Vorwegnahmen die Tragik: „Erneut schloss Clarissa ihre Augen und es tauchte das Bild ihrer kleinen Schwester Helga auf. (…) Ihr Leben wurde zu einem Alptraum.“ (S. 60) oder „An Schlafen jedoch war nicht zu denken. Sie erinnerte sich an Kathrin (…). Sie hatte ein schreckliches Schicksal erlitten.“ (S. 93).

Durch die Beschreibungen ist es leicht, den unterschiedlichen Lebenswegen zu folgen, die sich immer wieder überschneiden und trennen – beispielsweise Clementine und Hermine, Clarissas Töchter, oder auch Helga, ihre Schwester, und deren gemeinsame erste Freundin Kathrin. Meist wird die Umgebung der Figuren nur so weit beschrieben, dass der Leser das gesellschaftliche Gefüge und die Umstände nachvollziehen kann, in denen sich die Ereignisse abspielen. Durch die Verhaltensformen und die Berufsbezeichnungen kann man, obwohl die Zeit, in der der Roman spielt, unbekannt bleibt, Rückschlüsse ziehen.

Passend sind daher auch die Schlussworte, die am Ende mit der enthaltenen Dramatik versöhnen: „Das Leben vollführt manchmal seltsame Kapriolen und niemand kann davon ausgehen, vom Schicksal verschont zu bleiben. Bei unserer Geburt fängt das Sterben schon an und die Zwischenzeit, die uns bleibt, kennen wir nicht.“ (S. 157) Die philosophischen Ansätze dürften den Leser nachdenklich zurücklassen.

Aufmachung

Auf dem Cover des Taschenbuches sind zwei Gesichter versteckt. Die etwas kühlen und dunklen Farben weisen darauf hin, dass die enthaltenen Erlebnisse der Charaktere eher melancholischer Natur sind. Auf der Rückseite ist neben der ausführlichen Inhaltsangabe ein Foto der Autorin abgebildet.

Ähnliche Titel

Wolkenkinder“ von Renate Marowsky

Herzlichen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar.

„Kaleidoskop des Lebens“ bei Amazon kaufen.