Kompakt

Die zahlreichen Schicksalsschläge, denen sie sich stellen musste, verleihen dem autobiografischen Roman der Autorin eine tragische Note. Glücklicherweise lockert sie sie zwischendurch immer wieder auf und besitzt einen sehr treffsicheren Stil, der den Leser über den Verlauf des Buches hinweg treu begleitet.

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Marowsky_Wolkenkinder Autor Renate Marowsky
Verlag Reimo Verlag
Erschienen Mai 2013
ISBN 978-3-942867-19-1
Seitenanzahl 648 Seiten

Inhalt

Renate Marowskys Leben wird nach der Wende immer schlimmer, denn ihr älterer Sohn verunglückt tödlich und ihr jüngerer findet Trost in Drogen, mit denen er seine eigenen Psychosen und Angst versucht zu bekämpfen. Rückblickend verbindet sie ihre Erlebnisse mit der Schilderung ihrer Romanzen und der Geburt und dem Lebensweg ihres jüngeren Sohnes Jens bis ins Jahr 2006.

Stil und Charaktere

Schon der erste Teil gibt Einblick in Renate Marowskys Leben, dessen Verlauf in diesem Band weitergeführt wird. Durch den Prolog können auch Leser einsteigen, die den ersten Teil nicht gelesen haben, denn dort fasst die Autorin noch einmal rasch die Ereignisse zusammen. So erfährt der Leser vom Tod ihres älteren Sohnes, der sich auch sehr drastisch auf das Leben des jüngeren auswirkt, der nach der Wende in die Drogenszene abrutscht und seiner Mutter dadurch weitere Sorgen bereitet.

Marowsky besitzt einen sehr eingängigen Stil, der sich wie ein Roman lesen lässt. Dazu tragen auch die in sich schlüssige Anordnung der Ereignisse und die Erzählungsweise bei, in der sich Dialoge und beschreibende Elemente die Waage halten. Ihre Wortwahl ist sehr breit gefächert und stets pointiert.

Neben der Geschichte sind zahlreiche Gedichte und philosophisch, sowie psychologisch interessante Texte enthalten, die dazu einladen, sich selbst Gedanken über das Gelesene zu machen.

Dank zahlreicher Rückblicke und Vernetzungen von Gegenwart und Vergangenheit bleibt der Leser nicht in der doch sehr tragischen Geschichte von Marowsky stecken, sondern findet immer wieder kleine Lichtblicke. Zwischendurch schleicht sich der ein oder andere Schmunzler auf das Gesicht des Lesers, wenn sie in ihrer treffsicheren Art ihre Zeitgenossen beschreibt: „Eine Krankenschwester kam angestöckelt, die wir leider Gottes persönlich kannten: Gerade mal 1,50 groß, mit einem magern, kleinen Mausgesicht, das von einer helmartigen Föhnfrisur gekrönt wurde.“ (S. 361)

Die Kapitel beginnen nicht auf neuen Seiten, so dass sie ein wenig im Lesefluss untergehen. Allerdings hängen die Erzählungen dieses autobiografischen Romans so eng zusammen, dass man der Chronologie dennoch gut folgen kann.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt ein Jugendbild der Autorin auf dem Cover. Auf der Rückseite befindet sich wieder eine ausführliche Inhaltsangabe, eine Vita und ein Foto der Autorin. Drei Seiten Inhaltsverzeichnis, ein Prolog und ein Epilog gliedern das Buch.

Herzlichen Dank an den Reimo-Verlag für das Rezensionsexemplar.