Kompakt

Wer einen stabilen Magen hat und schwarzen Humor liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Andrew Mayhem erlebt solch abgedrehte Abenteuer, dass es eine Freude ist, ihm in die düsteren Winkel des menschlichen Geistes zu folgen.

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Originaltitel Graverobbers Wanted (No Experience Necessary)
Autor Jeff Strand
Übersetzung Michael Krug
Verlag Bastei Lübbe
Erschienen März 2012
ISBN 978-3-404-16419-6
Seitenanzahl 270 Seiten

Inhalt

Eigentlich ist Andrew Mayhem Privatdetektiv, doch das Geschäft läuft nicht gerade besonders gut. Daher scheint es ihm wie ein Segen, als ihn Jennifer Ashcraft in einer Bar bittet, mit seinem Kumpel Roger Tanglen für 20.000 Dollar ihren gerade beerdigten Mann auszugraben, da sie den Schlüssel benötigt, der mit ihm begraben wurde. Andrew und Roger machen sich auf und müssen zu ihrer Verwunderung feststellen, dass der angebliche tote Ehemann höchst lebendig ist und sich, sobald er ausgegraben wurde, in Raserei selbst umbringt. Als sie erneut auf Jennifer treffen, werden alle drei entführt, und Andrew begreift voller Entsetzen, dass ein weiterer Spieler mitmachen will, der bereit ist, über Leichen zu gehen. Chronisch neugierig will Andrew seine Nachforschungen, was hinter allem steckt, nicht einstellen, was zu grausamen Ergebnissen führt …

Stil und Charaktere

Nachdem der Otherworld-Verlag seine Pforten geschlossen hat, sah es einige Zeit düster für Fans von Jeff Strand und seines schwarzen Humors aus, der Seinesgleichen sucht. Glücklicherweise hat sich Bastei Lübbe der Andrew Mayhem-Reihe angenommen und sie einem größeren Publikum erneut zugänglich gemacht.

Andrew berichtet als Ich-Erzähler und in der Vergangenheitsform über die Ereignisse, denen er sich ausgesetzt sieht. Er ist ein Charakter, der seine Frau und Kinder liebt und ihnen möglichst Unannehmlichkeiten ersparen will. Daher sagt er auch Jennifer zu, den Auftrag zu übernehmen, denn: „Ich habe Ihren Mann nicht ausgegraben, weil ich ein geldgieriger Arsch bin! Ich habe es getan, damit meine Frau nicht herausfindet, dass ich den Kerl bezahlen muss, dessen Auto ich unversicherterweise verbeult habe! Das ist keine Habgier, sondern ein ehrenwertes Motiv!“ (S. 38) Zusätzlich geht er ziemlich hart mit sich selbst ins Gericht, was beim Leser für ständiges Schmunzeln sorgt: „Nicht Sherlock Holmes zu sein hat einige Nachteile. Während der Meisterdetektiv den Fall anhand der Zusammensetzung des Drecks an der Jeans zu lösen vermocht hätte, die ich vergangene Nacht getragen hatte, gelang es mir, die nächsten Stunden zu verbummeln, ohne irgendetwas Interessantes in Erfahrung zu bringen.“ (S. 61)

Die Ereignisse, in die er sich verstrickt sieht, sind äußerst blutig und werden dementsprechend auch mit deutlichen Worten beschrieben. Dabei erweist sich Andrew als sehr hartnäckiger Ermittler, der einen erstaunlich guten Magen hat. Sein Freund Roger wird eher unfreiwillig in die Geschehnisse verstrickt. Glücklicherweise arbeitet Andrew wirklich hart daran, ihn ständig zu retten, wenn er ihn mal wieder in Schwierigkeiten gebracht hat. Helen, Andrews Frau, ist die Starke in ihrer Beziehung. Andrew steht sehr unter ihrer Fuchtel, liebt sie aber dennoch, selbst wenn er genau weiß, welche Knöpfe er bei ihr gerade drückt und dass er sich gerade richtig ins Fettnäpfchen setzt. Das führt dann zu gut gemeinten Anweisungen Helens, die folgendermaßen aussehen können: „Andrew, bitte sei so gut und rede mit unseren Kindern nicht mehr als unbedingt notwendig“ (S. 63).

Die Handlung wird von der spannenden Entwicklung des Falles vorangetrieben, bei der man Andrew von einem Hinweis zum nächsten folgt. Der Bösewicht bleibt dabei lange Zeit unbekannt – ein Tipp für Schluss-Leser: Auf keinen Fall den Epilog lesen, will man sich nicht selbst spoilern. Raffiniert werden die einzelnen Spuren, denen Andrew nachgeht, miteinander verbunden und führen immer tiefer in die irren Hirnwindungen des Mörders.

Aufmachung

Das Buch wird als Taschenbuch herausgegeben, dessen Cover leicht geriffelt ist. Diese Bearbeitung zieht sich bis auf die Rückseite, die die Inhaltsangabe auf einer weiteren leicht angekokelten Papierseite zeigt. Das Buch selbst unterteilt sich in 23 Kapitel und einen Epilog, der die Besonderheit aufweist, dass er im Präsens geschrieben ist.

Ähnliche Titel

Doubt (Manga); Dexter (TV-Serie); Castle (TV-Serie); Maggie Kelly-Reihe von Kasey Michaels (Englische Romane); Romane von Chelsea Cain; Luther (Roman/Hörbuch/TV-Serie); Romane von Neil Cross


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Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe-Verlag für das Rezensionsexemplar.