Kompakt

Geschichtlich Interessierte können hier unbesorgt zugreifen, denn das Werk ist nicht nur ausführlich und umfassend, sondern auch durch zahlreiche Quellen und Zitate belegt. Erstmalig liegt hiermit eine geschichtliche Auseinandersetzung mit der Bukowina vor, die mit Sicherheit Einfluss auf zukünftige Veröffentlichungen nehmen wird.

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Autor Willi Kosiul
Verlag Reimo-Verlag
Erschienen Dezember 2011
ISBN 978-3-94286708-5
Seitenanzahl 636 Seiten

Inhalt

Das Buch behandelt nach einem ausführlichen Vorwort, in dem der Autor auf seine persönliche Geschichte und seine Motivation für das Verfassen des Werks eingeht, die Entstehung der Bukowina 1343 bis zum Ende der österreichischen Herrschaft 1918. Die Bukowina war nach dem Ersten Weltkrieg Teil von Rumänien, der sich am Osthang der Waldkarpaten befindet. Der Name leitet sich von den dort vorkommenden Buchenwäldern ab und beherbergte ein Konglomerat verschiedener Völker. Die Vorgehensweise des Autors ist chronologisch und führt dem Leser die historischen Begebenheiten klar vor Augen.

Die Fortsetzung des Werkes als Band zwei ist ebenfalls schon fertig und wird 2012 im Reimo-Verlag erscheinen. Beide Bücher stellen ein historisches Standardwerk über die Bukowina dar. Ein drittes Werk mit dem Titel „Ortsgeschichten aus der Bukowina“ ist in Arbeit.

Stil und Verständnis

Über neun Jahre hat Willi Kosiul Recherchen für das Buch angestellt, was man dem sehr gut belegten Werk anmerkt, da es äußerst ausführlich ist. Der Text könnte erdrückend wirken, wurde jedoch auf kurzweilige Art geschrieben und durch viele Absätze auch für das Auge gut lesbar. Dadurch erfährt der Leser in Erläuterungen unter anderem einiges über die Religion der Menschen der Bukowina, gesellschaftliche Besonderheiten, Bauten und Unterschiede der Völker, die dort hausten, und historisch belegte Entscheidungen der großen Mächte wie Russland, des osmanischen Reiches, Österreichs und anderer wichtiger Länder, die das Schicksal der Bukowina in der Hand hatten. Sehr spannend ist auch eine Darstellung dessen, was mit verschiedenen Büchern aus Pfarreien geschehen ist, deren Verbleib nachverfolgt werden konnte bzw. die verloren wurden.

Das Ziel, das Kosiul mit dem Buch verfolgt, beschreibt er selbst folgendermaßen: „Es soll eine Jubiläumsausgabe sein, zu Ehren und zum Gedenken an unsere damalige Umsiedlung und dem daraus folgenden Schicksal, aber auch gegen das Vergessen gerichtet sein.“ (S. 18) Trotz besten Bemühens ist ihm selbst klar, dass „die Ansichten von damals und die gemachten Wertungen der Ereignisse (…) mit heutigen Erkenntnissen und Ansichten nicht immer identisch“ sind (S. 19).

In den Kapiteln können sich einige Informationen wiederholen, was aber den Lesefluss nicht weiter hemmt. Liest man die Abschnitte unabhängig voneinander, so bilden sie ein in sich geschlossenes Konzept. Der Leser wird sehr gut durch die Geschichte geführt und kann sich anhand des klar strukturierten Vorgehens leicht zurechtfinden.

Einige Fotografien und Abbildungen in Farbe und schwarz/weiß, u.a. wunderschöne Stiche und Fotos von Kirchen, lockern den Text auf und helfen dem Leser dabei, die Gebäude vor sich zu sehen. Auch Landkarten und ein herrliches Foto der Berglandschaft der Bukowina (S. 36) vermitteln zusätzliche Informationen.

Aufmachung

Das Hardcover-Werk besitzt ein sehr dickes Papier, auf das die Farbabbildungen gedruckt wurden. Ein Lesebändchen wertet die Ausgabe zusätzlich auf. Auf der Rückseite befindet sich eine ausführliche Inhaltsangabe. Eine Quellenangabe und Literaturverzeichnis am Ende des Bandes wird vor allem denjenigen helfen, die sich tiefergehend mit dem geschichtlichen Hintergrund der Bukowina auseinandersetzen oder die Originaltexte selbst nachlesen möchten.


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Herzlichen Dank an den Reimo-Verlag für das Rezensionsexemplar.