Kompakt
Herrliche Bilder, die die Landschaft, das bewegte Meer und auch die Tiere dort einfangen, machen das Lesen zu einem Genuss. Hier sollte man zugreifen, wenn man einen Einstieg in das Universum von Jules Verne sucht oder auch einen neuen Blickwinkel darauf erhaschen will.
Bewertung | |
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Originaltitel | Les Enfants du Capitaine Grant by Jules Verne | |
Autor | Alexis Nesme | |
Illustration | Alexis Nesme | |
Übersetzung | Resel Rebiersch | |
Verlag | Splitter | |
Erschienen | Band 1: März 2013 Band 2: September 2013 |
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ISBN | Band 1: 978-3-86869-578-6 Band 2: 978-3-86869-579-3 |
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Seitenanzahl | je 48 Seiten | |
Zur Leseprobe Band 1 und Band 2.
Inhalt
Juli 1864. Lord und Lady Glenarvan entdecken auf einer kleinen Seereise im Hafen eines Hais eine Flaschenpost. Durch die enthaltenen Papiere erfahren sie, dass Kapitän Grant, dessen Schiff unterging, wohl noch am Leben ist. Lord Glenarvan entschließt sich, die Überlebenden zu suchen. Es schließen sich ihm einige Abenteurer und die zwei Kinder des verschollenen Kapitäns an. Schon bald geht es los, und es warten viele Abenteuer auf die Reisenden …
Stil
Jules Verne ist den meisten ein Begriff, wohl aber mehr aufgrund seiner großen Romane, die schon oft verfilmt wurden. Hier nun wurde die Geschichte der Kinder von Kapitän Grant als Comic umgesetzt, wodurch auch Neueinsteiger in Vernes Schriften einen Grund haben dürften, sich etwas mit diesem schriftstellerischen Talent auseinanderzusetzen.
Alexis Nesme hat zudem ganze Arbeit geleistet: Die einzelnen Panels sind fast schon Kunstwerke und vor allem die Umgebung und die Landschaften sind mehrere Blicke wert, so dass es dazu kommen kann, dass man für einen Band weitaus länger braucht als geplant, denn man verliert sich gerne in den schönen Zeichnungen.
Gut gelungen sind auch die Ausarbeitungen der einzelnen Personen, die als vermenschlichte Tiere auftreten. Comicleser können sich an „Blacksad“ oder ähnliche Veröffentlichungen erinnern. Sie tragen der Epoche angemessene Kleidung und verhalten sich auch so.
Spannend sind die einzelnen Panels, denn sie enthalten kleine schwarze Punkte, so dass sie wie gealtert wirken, was den Bildern einen historischen Rahmen verleiht. Apropos Rahmen: Manche Panels werden durch ausgefeilte Schnörkel umrahmt und auch die Kapitelüberschriften werden durch Verzierungen in Szene gesetzt, so dass sich das Comic zwischendurch anfühlt, als ob man ein altes Manuskript lesen würde – wenngleich als Comic.
Die Panels sind unterschiedlich groß und geben der Handlung dadurch einigen Schwung. Beschreibende Kästen lesen sich fast wie Ausschnitte aus dem Roman von Verne und treiben die Geschichte voran. Erneut aber sind es die wunderschönen Landschaften, die den Atem rauben: Sternen übersäte Himmel, klare Bergluft mit grünen Weiden, weite Steppen, Schnee bedeckte Berge, in denen sich die Sonne spiegelt …
In Band 2 werden die Sprechblasen und die beschreibenden Kästen mehr, so dass die Handlung gemächlicher voranschreitet, während im ersten Band noch die Abenteuer ein wenig mehr im Vordergrund stehen und genauer ausgearbeitet werden.
Da die Reihe mit drei Bänden abgeschlossen ist, bietet es sich an, sie alle hintereinander zu lesen.
Aufmachung
Die großformatigen Hardcover zeigen auf dem Cover eine wichtige Szene aus dem jeweiligen Band. Auf der Rückseite ist eine Inhaltsangabe unter einer Biografie von Jules Verne angebracht. Das Vorsatzpapier zeigt eine alte Weltkarte.
Ähnliche Titel
Romane von Jules Verne; „Moby Dick“ (Olivier Jouvray / Pierre Alary – Comic); „Vergessene Welt“ (Christophe Bec / Fabrizio Faina und Mauro Salvatori – Comic)
Herzlichen Dank an Splitter für das Rezensionsexemplar.
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