Kompakt

Harleys Zurückhaltung ist auf der einen Seite gut zu verstehen, aber auch etwas enervierend auf Dauer. Zudem zieht sich der Konflikt sehr in die Länge, was aufgrund der wenigen auftretenden Personen ermüdend wirkt. Dennoch ist Alexandra Ivys Schreibstil nach wie vor auf gutem, wenn auch nicht überragendem Niveau, das hoffentlich im nächsten Band wieder angehoben werden wird.

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Originaltitel Beyond the Darkness
Autor Alexandra Ivy
Übersetzung Kim Kerry
Verlag Diana Verlag
Erschienen Oktober 2011
ISBN 978-3-453-35548-4
Seitenanzahl 448 Seiten

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Inhalt

Chicago. Salvatore Giuliani, der König der Werwölfe, ist dem Entführer von vier reinrassigen Werwolfsfrauen, Caine, dicht auf den Fersen, als er über Harley stolpert, eine der Gesuchten. Sie wurde mit ihren Schwestern von Caine aus der Kinderstube entführt – und sie trägt die Hoffnung der Werwölfe auf ein Überleben in sich, denn ihr Blut erlaubt ihr keine Verwandlung in einen Wolf. Dadurch ist sie auch vor spontanen Verwandlungen bei Vollmond sicher, was bei einer Schwangerschaft bisher stets den Nachwuchs im Leib der Frauen getötet hat. Salvatore wollte Harley eigentlich nur retten, doch als er sich in ihrer Nähe befindet, wird ihm klar, dass es sich bei ihr um seine Gefährtin handelt. Harley hingegen wurde ihr Leben lang von Caine mit Lügen über Salvatore gefüttert, weshalb sie nicht begeistert ist, als dieser vor ihrer Tür steht. Doch schon bald müssen beide zusammenarbeiten, denn hinter Caine und seinen Plänen steckt ein noch viel finstererer Gegner, der das Ende von Salvatores Herrschaft und das der Werwölfe bedeuten könnte …

Stil und Charaktere

Da die Geschichte dort weiter geht, wo sie im letzten Band, „Im Rausch der Dunkelheit“, endete, ist es von Vorteil, der Serie bisher gefolgt zu sein. Allerdings ist es auch möglich, hier einzusteigen, denn die wichtigsten Punkte werden gut erklärt. Alexandra Ivy hat seit Anfang ihrer „Guardians of Eternity“ die Position des Werwolfkönigs Salvatore genügend ausgebaut, um das Interesse der Leser zu schüren. Diese Erwartungshaltung kann jedoch leider nicht ganz erfüllt werden.

Obwohl Salvatore ein großartig arroganter Charakter ist, dessen natürliche Überlegenheit und dadurch gewonnenes Selbstbewusstsein für herrliche Unterhaltung sorgt, kann sein Gegenpart, Harley, nicht ganz mithalten. Sie versucht, sich zu behaupten, da beide aber ständig an Sex denken und nur wenige wirkliche Dialoge miteinander führen, die sie nicht direkt danach ins Bett führen, bleibt ihre sich entwickelnde Beziehung nebulös und wenig nachvollziehbar. Auch schwenkt Harley erstaunlich rasch von Vorsicht und Misstrauen zu begeisterter Unterstützung über, wodurch sie unrealistisch erscheint.

Ein herrliches, aber leider sehr kurzes Wiedersehen mit dem Gargylen Levet wird alle Fans der Reihe begeistern. Die früheren Charaktere der Vorgängerbände erhalten kleine Gastauftritte, können das Steuer dennoch nicht herumreißen. Stattdessen wurde viel Zeit in die Entwicklung der Gegner investiert, die in Form von Caine und dem anderen Bösewicht auftreten. Beide werden ausführlich vorgestellt und bekommen immer wieder Gelegenheit, die Ereignisse aus ihrer Sicht zu schildern.

In abwechselnden personalen Perspektiven von Salvatore, Harley und, wie schon erwähnt, Briggs und Caine wird die Handlung dargelegt. Zwischendurch nimmt die Suche nach ihrem Gegner etwas an Fahrt auf, stoppt jedoch immer wieder aufgrund der Liebesszenen. Nur die Kampfszenen sind packend arrangiert und beschrieben, so dass diese sich sehr gut runterlesen lassen. Gerade die Interaktionen von Salvatore mit seinem Rudel oder von Harley mit ihrer wiedergefundenen Schwester wären als ausführlichere Varianten interessant gewesen.

Die Liebesszenen sind zahlreich und ausführlich, worunter in diesem Fall die Geschichte etwas leidet. Obwohl dargelegt wird, inwiefern sich die Verbindung zwischen Salvatore und Harley sich auf die beiden auswirkt, denken beide in den seltsamsten Momenten an ihre Aktivitäten im Bett – beispielsweise beim Kampf gegen ihre Gegner, was doch sehr unpassend wirkt.

Aufmachung

Das Cover des Taschenbuches wurde an die bisherigen Teile der Reihe angepasst und erhält durch die mit Spotlack hervorgehobenen roten Lippen der Frau, des Mondes mit den Fledermäusen und des rot glänzenden Titels eine Aufwertung. Der Titel „Wächterin des Blutes“ erscheint sehr passend, da Harley durch ihr Blut von spontanen Verwandlungen bei Vollmond bewahrt bleibt. Die Handlung teilt sich in 23 Kapitel und einen Epilog. Am Ende befindet sich eine Leseprobe des nächsten Teils „Fesseln der Finsternis“. Auf der Rückseite des Buches sind die Inhaltsangabe angebracht und die Cover der letzten drei Bücher der Serie.

Reihenfolge

1. Der Nacht ergeben (When Darkness comes)
2. Der Kuss des Blutes (Embrace the Darkness)
3. Nur ein einziger Biss (Darkness Everlasting)
4. Im Bann der Nacht (Darkness Revealed)
5. Im Rausch der Dunkelheit (Darkness Unleashed)

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Herzlichen Dank an den Diana-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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