Kompakt

Leser, die selbst ein behindertes Kind haben und erfahren wollen, wie es anderen Betroffenen geht, finden hier das perfekte Buch, das vor Inhalt nur so strotzt. Obwohl man es nicht wie einen Roman hintereinander lesen kann, sind die enthaltenen Informationen äußerst breit gefächert und vielseitig weiter verwendbar.

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Sigurdardottir_Verschiedene Welten
Autor Unnur Sigurðardóttir
Verlag Reimo-Verlag
Erschienen Februar 2014
ISBN 978–3–942867–25–2
Seitenanzahl 336 Seiten

Inhalt

Neben einer Art Biografie, in der einzelne Tage des Zusammenlebens mit einem behinderten Kind und der Herausforderung eines solchen Miteinanders geschildert werden, sind auch zahlreiche weitere Ansätze in diesem Buch enthalten. Nicht nur die politischen und gesellschaftlichen Grundlagen für den Umgang mit behinderten Kindern, sondern auch das Private und die verschiedenen Therapien, die es gibt und die den Eltern Unterstützung bieten, werden genauer beleuchtet.

Stil und Verständnis

Unnur Sigurðardóttir hat sich lange Jahre mit den Behörden, Einrichtungen und Therapien für geistig behinderte Kinder auseinandergesetzt, da ihre eigene Tochter davon betroffen war. Dazu gezwungen, sich mit den Begebenheiten zu beschäftigen, bietet sie mit diesem Buch nun eine Art Zusammenfassung all dessen, was sie im Verlauf ihrer Nachforschungen und Erlebnisse herausgefunden hat.

Durch die ungeheure Menge an Informationen, die enthalten sind, wird man als Leser das Buch nicht wie einen Roman locker von vorne bis hinten lesen können. Obwohl der Stil der Autorin gut zu lesen ist, sind die Verweise und Hinweise auf weitere Bücher, Autoren und medizinische Möglichkeiten so breit gefächert, dass es sich lohnt, das Buch durchzuarbeiten und die für den Leser wichtigen Punkte besonders zu vermerken.

Einen ersten Überblick erhält man durch das Inhaltsverzeichnis, das sich in zwei Teile gliedert, unter denen sich zusätzliche Kapitel finden. Neben den Alltagsschilderungen erhält man so auch einen Einblick in die aktuelle Situation, Therapien und Heilmittel, sowie Anregungen für Gesetzgeber und Sozialarbeiter.

Besonders spannend und innovativ ist auch der Punkt „Meine Intentionen und Einsichten“ (S. 19), die dem Leser zeigen, was die Autorin mit dem Buch und seinem Inhalt bezweckt.

Auch der Anhang, der aus dem Thema „Einsetzbare Therapien und Hilfen“ (S. 292) und „Der Behinderte und die Platzgeldtage“, verfasst von Prof. Dr. Alfred Rohloff (S. 317), besteht, führt noch einmal auf die für die Autorin wichtigen Punkte zurück und schließt den Kreis, der auch durch ein ausführliches Literaturverzeichnis am Ende eine weitere Ausarbeitung erhält. Dadurch kann sich jeder Leser über zusätzliche Veröffentlichungen informieren und sich in den für ihn interessanten Punkten weiterbilden.

Wichtige Punkte werden durch Fettdruck im Flusstext hervorgehoben, was das Finden besonderer Titel und Hinweise leichter macht.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt auf der Rückseite ein Foto und eine knappe Vita der Autorin oberhalb der Inhaltsangabe. Ein Inhaltsverzeichnis hilft bei der Orientierung.

Herzlichen Dank an den Reimo-Verlag für das Rezensionsexemplar.