Kompakt

Der Abschlussband der Serie hält das, was der erste Band bereits versprochen hat. Es ist harter Stoff, der den Leser hier erwartet – sowohl was die Erotik, als auch was die Brutalität angeht -, dafür ist die Charakterentwicklung umso spannender und die Beziehungen zwischen den Figuren werden etwas ausführlicher betrachtet.

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boyslove_icon_red Originaltitel Under Grand Hotel 2
Autor Mika Sadahiro
Illustration Mika Sadahiro
Übersetzung Maya Hinrichs
Verlag Tokyopop
Erschienen Februar 2013
ISBN 978-3-8420-0657-7
Seitenanzahl 356 Seiten
Altersgruppe Ab 18 Jahren

Inhalt

Inzwischen hat sich die Beziehung zwischen Sword Fish, dem Anführer der Sträflinge im „Under Ground Hotel“, und Sen Owari gefestigt. Doch der Direktor hat selbst Pläne mit Sen und verbirgt ein dunkles Geheimnis, das einen Keil zwischen Sword und Sen treibt. Als noch herauskommt, dass Sens Fall neu aufgerollt werden soll, da er womöglich doch keinen Mord begangen hat, wird Sword vor Eifersucht fast wahnsinnig, denn wenn Sen in die Freiheit entlassen werden sollte, hätte er keinerlei Möglichkeit mehr, ihn bei sich zu behalten. Die Lage eskaliert …

Stil

Mika Sadahiro liefert erneut einen spannenden Band voller erotischer Szenen, die sich mit Brutalität und Machtspielen innerhalb des Gefängnisses abwechseln. Dank des engen Raumes, der ihr für ihre Geschichte zur Verfügung steht, schafft sie es, die Beziehungen zwischen den Figuren packend umzusetzen, denn sie können sich nur schwer gegenseitig aus dem Weg gehen.

Sword ist dank seiner Rasterlocken immer noch der unangefochtene Anführer der Insassen und tritt gewohnt arrogant und kraftvoll auf. Sen, der im ersten Band noch etwas zurückhaltender war, entwickelt sich nun zu einem Mann, der ebenfalls das durchsetzt, was er will. Es kommt zu actiongeladenen Auftritten seinerseits, in denen sein Gesichtsausdruck Bände spricht und er bereit ist, jemanden umzubringen, um sich zu beweisen.

Etwas schade ist, dass Norman, der im ersten Band dank seiner Geschichten einen individuellen Funken erhalten hatte, diesmal nicht der schreibenden Zunft zugeordnet wird. Für Überraschung sorgt dafür sein Zellengenosse Walter, der unter seinem Bart ein gut aussehendes Gesicht verbirgt. Seine Geschichte wird in einem Zusatzmanga am Ende fortgeführt, was die Fans freuen dürfte.

Direktor Muto verdankt seine kühlen und geschäftsmäßigen Auftritte unter anderem seinem stets perfekten Äußeren und seiner Brille, die ihm ein wenig Unnahbarkeit verleiht. Sein Charakter wird in diesem Band mehr ausgearbeitet.

Die Sexszenen sind kraftvoll und sehr detailgenau dargestellt, was die Altersempfehlung nötig macht. Da sich darin nicht nur romantische Gefühle, sondern oft genug auch Machtspiele oder Grausamkeit widerspiegeln, kommt es nicht nur zu einvernehmlichem Sex, sondern auch zu Vergewaltigungen, weshalb sich Boys Love-Fans vorsehen sollten – sofern sie diese Art der Darstellung nicht verkraften, sollten sie die Serie meiden.

Die Umgebung der Charaktere wird dank Rasterfolien oft mit passenden Mustern oder einfarbigen Hintergründen gezeigt, vermittelt aber auch beispielsweise durch Regale, die die Bibliothek im Gefängnis zeigen, oder durch die Inneneinrichtung in Direktor Mutos Büro die wechselnden Handlungsorte.

Die Geräuschworte wurden im Original belassen und daneben übersetzt. Die Panels werden deutlich voneinander getrennt und nur manchmal durch die Figuren miteinander verbunden. Die Reihenfolge dürfte daher auch Neueinsteigern keine Probleme bereiten.

Aufmachung

Fans wird es freuen, dass es bei den Covern der beiden größerformatigen und dicken Bände eine Besonderheit verbunden ist, denn wenn man die beiden aneinander legt, wird man feststellen, dass sie zusammenpassen. Hier ist Sen zu sehen, während auf dem ersten Sword abgebildet war. Der Titel wurde wieder mit Spotlack betont. Zwei Seiten Free Talk der Mangaka, eine Bonusgalerie in schwarz/weiß und ein Nachwort von Kaoru Kurimoto, der Autorin der „Guin Saga“, beenden das Manga.

Ähnliche Titel

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Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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