Kompakt

Wer härteren Stoff bei seinen Boys Love-Mangas bevorzugt, ist hier richtig aufgehoben. Hier gibt es keine rosa Blüten oder ähnliches. Softies sollten daher die Finger davon lassen.

Bewertungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Originaltitel Under Grand Hotel
Autor Mika Sadahiro
Illustration Mika Sadahiro
Übersetzung Maya Hinrichs
Verlag Tokyopop
Erschienen November 2012
ISBN 978-3-8420-0656-0
Seitenanzahl 356 Seiten
Altersgruppe Ab 18 Jahren

Inhalt

Auf Long Island existiert das Gefängnis „Under Ground Hotel“, in dem die schlimmsten Verbrecher einquartiert werden, um lebenslang ihre Strafen zu verbüßen. Auch Sen Owari landet nach einem Mord dort, wo er auf den Anführer der Sträflinge, Sword Fish, trifft. Die Hackordnung zwingt Sen dazu, Swords Schutz zu suchen und diesen mit seinem Körper zu bezahlen. Doch das Gefängnis ist eine in sich geschlossene Welt, in der es zu brutalen Übergriffen kommen kann. Sen und Sword können sich keine Sekunde Ruhe gönnen.

Stil

Wer bisher Boys Love gelesen hat, konnte im Grunde zu nichts besonders Brutalem greifen, abgesehen von „New York, New York“, das vor Jahren einen ernsten Touch in das Genre gebracht hat. Das hat sich mit dieser Veröffentlichung geändert. Hier wechseln sich die Sexszenen mit gefährlichen Szenen ab, die sich alle im kleinen Bereich des Gefängnisses abspielen. Für die begrenzte Umgebung gelingt es Mika Sadahiro sehr gut, spannende Geschichten umzusetzen und das Interesse des Lesers wachzuhalten, obwohl von außen nur wenig neuer Input hereinkommen kann. Das Gefängnis ist somit wie ein weiterer Protagonist der Handlung zu sehen und wird durch die wenigen persönlichen Gegenstände der Häftlinge und geradezu sterile Räume dargestellt. Sonst bleiben die Hintergründe meist weiß oder werden durch Rasterfolien gefüllt, womit der Fokus auf den Figuren liegt.

Die Charaktere selbst sind unterschiedlich ausgearbeitet. Sword tritt als großer dunkler Mann auf, der mit seinen Rasterzöpfen und dem manchmal irren Blick aus jedem Panel sticht. Sen hingegen ist sehniger und besitzt einen schwarzen Schopf, durch den er auffällt. Sehr viele der Wachen wirken unattraktiv, während die meisten der Häftlinge sehr anziehend dargestellt werden und größere Auftritte erhalten, durch die Dramatik in die Geschichte kommt. Durch kleine Dinge, wie Ketten, Tattoos oder Brillen kann der Leser die Charaktere jederzeit wieder erkennen.

Die Sexszenen überlassen so gut wie kein Detail der Fantasie. Da auch die brutalen Übergriffe im Gefängnis beitragen, dass die Stimmung allgemein eher düster und hoffnungslos erscheint, sollte die Altersempfehlung unbedingt eingehalten werden. Kämpfe und andere Auseinandersetzungen werden mit Speedlines versehen.

Die Panels sind trotz der dynamischen Anordnung gut voneinander getrennt. Selbst Neueinsteiger sollten keine Probleme haben, der Geschichte zu folgen, die durch japanische Geräuschworte, die daneben ins Deutsche übersetzt wurden, unterstützt wird.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch ist sehr dick und verspricht damit lange Lesestunden. Auf dem Cover ist Sword abgebildet und der Titel wurde mit Spotlack hervorgehoben. Auf der Rückseite sind hinter der Inhaltsangabe Handschellen zu sehen.

Ähnliche Titel

Crimson Spell (Manga); Finder (Manga); New York, New York (Manga)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

„Under Grand Hotel, Band 1“ bei Amazon kaufen.