Dr. med. Yves E. Patak ist der Autor des ungewöhnlichen Dialoges mit Luzifer aus dem Buch „Gespräche mit Luzi“. Zusätzlich zu seiner Karriere als Autor ist er Arzt für Allgemeine Medizin und betreibt eine Praxis für holistische Lebensberatung, Hypnotherapie und Akupunktur. (Foto: Copyright Yves E. Patak)

Danke, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben.
Wie kam es dazu, dass Sie sich bei Ihrem Beruf für Spiritualität interessiert haben?

Diese Neigung ist wohl eher charakter- als berufsbedingt. Seit jeher interessiere ich mich für Mysteriöses und Übernatürliches, mit all seinen lichtvollen und schattigen Seiten. Die Thematik ist universell und widerspiegelt sich in allen Lebensbereichen des Menschen. „Gut und Böse“, Gott und Teufel, Liebe und Angst – all diese Polaritäten sind tief mit unserem Dasein verflochten und prägen unseren Lebensalltag, von unserer Grundstimmung über unseren Gesundheitszustand bis hin zu unserem „Schicksal“ (das es ja eigentlich gar nicht gibt – siehe „Gespräche mit Luzi“! 🙂

„Gespräche mit Luzi“ erschien zuerst auf Englisch. Weshalb haben Sie sich für diese Sprache entschieden und das Buch danach erst übersetzt?

Tatsächlich ist „Gespräche mit Luzi“ zuerst in einer „Testphase“ in einer kleinen Auflage auf Deutsch erschienen. Vor etwa zwei Jahren wurde Robert Friedman, der Verleger und Entdecker von Neale Donald Walsch („Gespräche mit Gott“), auf meinen Roman aufmerksam und bat mich, den Roman zu übersetzen. Danach erwarb er die Rechte, um die englischsprachige Version „Dialogue with the Devil“ in seinem Verlag (Rainbow Ridge LLC) zu veröffentlichen. Da ich die deutschsprachigen Rechte zurückerwerben konnte, erschien mein Roman nun – nach zweijähriger Pause – auch wieder in deutscher Sprache.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Dialog mit dem Teufel zu beschreiben?

Ich habe in meinem Leben unzählige „spirituell“ angehauchte Bücher gelesen. Die meisten davon erschienen mir entweder dogmatisch, zu trocken oder allgemein zu seriös. Da viele spirituelle Weisheiten eine echte Lebenshilfe sind, dachte ich mir, dass ich dieses Wissen auch denjenigen Menschen zugänglich machen wollte, die sich sonst nicht so sehr für „Esoterik“ interessieren. Allerdings sitzt mir stets der Schalk im Nacken, und so liebe ich es, meine LeserInnen etwas zu provozieren – und somit zum Nachdenken anzuregen. Und ja, auch Lacher sind ebenso erlaubt wie willkommen!

Neben „Gespräche mit Luzi“ haben Sie auch einige Romane geschrieben. Was liegt Ihnen mehr am Herzen: Romane oder Sachbücher? Welche Arbeit fällt Ihnen leichter?

Ich schreibe nur, was mir leicht fällt – ob nun Sachbücher oder Romane. Somit unterliegt mein Schreiben meinen momentanen Launen und Ideen. Mit meinen beiden Romanen „Gespräche mit Luzi“ und „Null Bock auf Karma“ habe ich vorläufig alles niedergeschrieben, was der Mensch aus meiner Sicht wissen muss, um ein glückliches, erfülltes Leben zu führen. Aktuell konzentriere ich mich mehr auf das Genre Thriller. Meine Krimis sind wiederum z.T. „echte Thriller“, seriös und gruselig (z.B. Der Screener, The Healer), andere haben eher einen humoristischen Touch („Himmel und Hölle“).
Ein zweiter Teil zu „Gespräche mit Luzi“ ist allerdings nicht ausgeschlossen.

Bücher wie „Die Hütte“, „Gespräche mit Gott“, „Zero Limits“, „The Secret“ oder auch die „Euphoria“-Reihe von Nina Nell machen deutlich, dass immer mehr Menschen sich nach tieferen Antworten sehnen. In Ihrer Praxis bieten Sie diverse Methoden an, die Ihren Klienten bei der Sinnsuche und anderen Fragen helfen können. Wie gehen Sie dabei vor?

Mein Haupt-Anliegen ist die Hilfe zur Selbsthilfe. So versuche ich, je nach Situation und Lebenseinstellung meiner Klienten, einen massgeschneiderten Weg zu finden – ihnen zu zeigen, dass man immer etwas ändern kann: entweder im Aussen oder im Innern. Dabei kommt mir sehr zu Hilfe, dass ich aus ganz verschiedenen Gebieten schöpfen kann, dass ich das Repertoire der Schulmedizin ebenso gut kenne wie das spirituell/esoterische Denken und die Prinzipien der Quantenphysik.

Eines meiner häufigsten Instrumente ist dabei die Hypnose, die oft einen wesentlich leichteren Zugang zu unseren Gefühlen erlaubt als der Weg über den Verstand – und unter dem Strich geht es in unserem Leben immer um Gefühle.

Wie finden Sie in Ihrem mit Sicherheit sehr gefüllten Alltag die Zeit, Romane zu schreiben? Sind Sie sehr organisiert?

Ich habe vor zwei Jahren meine Praxis für Allgemeinmedizin aufgelöst und mir den Traum erfüllt, eine gesamtheitliche Lebensberatung anzubieten und gleichzeitig mehr Zeit zu haben für die Schriftstellerei. Inzwischen arbeite ich noch etwa 50% in der Praxis, die übrige Zeit widme ich voll und ganz dem Schreiben. Wenn ich alles zusammennehme, komme ich so auf eine wonnevolle und stressfreie 70-Stunden-Woche…

Welche Bücher oder Comics lesen Sie in Ihrer Freizeit? Was liegt beispielsweise aktuell auf Ihrem Nachttisch?

Ich lese vorwiegend in englischer Sprache, zwischendurch auch auf Deutsch. Aktuell lese ich Bram Stokers Klassiker „Dracula“. Ansonsten lese ich – je nach Laune – entweder Krimis, Humoristisches oder Romane mit spirituellem Touch – einfach spannend muss es sein. So entsteht ein stimulierendes Potpourri von Stephen King, Paulo Coelho, Thomas Harris, Janet Evanovich, Kurt Tepperwein, David Safier, Ephraim Kishon und vielen anderen Autoren verschiedener Genres.
Meistens lese ich zu Hause und höre mir im Auto Hörbücher an. Das ist ebenso genussvoll wie zeitsparend.

Wie sehen Ihre nächsten Projekte aus?

Momentan schreibe ich wieder einen Thriller (Titel noch geheim), der voraussichtlich per Januar 2013 fertig sein wird. Danach spiele ich mit dem Gedanken, eine ganze Serie in Angriff zu nehmen. Ideen sind da schon einige in der Pipeline. Zudem würde ich auch gerne meine unvollendeten Kurzgeschichten vollenden.

Möchten Sie Ihren Lesern noch etwas mitteilen?

Ich wünsche all meinen LeserInnen ebenso wie meinen KlientenInnen, dass sie ihre wahre Berufung finden und leben mögen. Ich glaube, dies ist ein grosser Teil des Sinns des Lebens.

Herzlichen Dank für das Interview.

Vielen Dank auch Ihnen!