Kompakt:

„Terra Australis“ entführt in eine spannende Zeit und zeigt ein Stück Geschichte, das uns Europäern eher unbekannt sein dürfte. Geschichtsunterricht mal anders und weitaus unterhaltsamer.

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Laurent-Frédéric Bollée / Philippe Nicloux – Terra Australis Originaltitel Terra Australis
Autor Laurent-Frédéric Bollée
Illustration Philippe Nicloux
Übersetzung Swantje Baumgart
Verlag Splitter
Erschienen Februar 2016
ISBN 978-3-95839-229-8
Seitenanzahl 508 Seiten
Altersgruppe Ab 20 Jahren

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Inhalt

Australien begann seine Karriere als weißer Fleck auf der Landkarte, bis dorthin Sträflinge deportiert wurden und mit der Besiedlung begannen. Anhand von mehreren Figuren begleiten wir die ersten Siedler, die aus ihrer alten Heimat verbannt wurden oder flüchteten und sich ins Ungewisse begaben, um sich dort ein neues Leben aufzubauen.

Stil

Nimmt man das Buch in die Hand, wird deutlich, wie viel Arbeit und Mühe in das Werk geflossen ist. Schon die Seitenzahl ist beeindruckend, aber wenn man das Hardcover in die Hand nimmt, merkt man erst, wie schwer es ist und wie viel Handlung sich darin befindet.

Über die Seiten hinweg begleitet man eine Reihe von Charakteren, die einem mehr oder weniger ans Herz wachsen. Man sieht, wie sie ihre Entscheidungen treffen, siegen, versagen, ihren Weg gehen. Dabei sind ihre Handlungen nicht immer moralisch oder komplett durchdacht, was sie umso menschlicher wirken lässt.

Großformatige und manchmal über eine Doppelseite gezogene Zeichnungen vermitteln die Gefahr der Reise (S. 216 f), indem die Schiffe mit den Deportierten über tosende Wogen unter einem wolkenverhangenen Himmel fahren, oder die Weite des Landes (S. 398 f), indem aus der Sicht eines Vogels die Landzungen und die Winzigkeit der Schiffe im Gegensatz zu dem Land gezeigt werden.

Die Figuren sind gut unterscheidbar. Da die einzelnen Charaktere immer wieder auftauchen, lernt man sie mit der Zeit immer besser kennen und kann ihr Leben mitverfolgen. Die Aborigines zeigen sich in wildem Haar und mit wulstiger Stirn. Ihre Haut ist dunkler als die der ankommenden Engländer, und ihr Verhalten ist natürlich anders. Ihre Riten werden in einigen Sequenzen ebenfalls dargestellt.

Durchgehend sind die Zeichnungen schwarzweiß und werden durch Grau mit Tiefe versehen. Es ist beeindruckend, wie die beiden Schöpfer des Bandes die Breite an Geschichte zwischen die Buchdeckel bannen. Geschichtsunterricht war noch nie so spannend, vor allem da es sich um eine für uns Europäer bzw. Deutsche um einen Teil Geschichte handelt, der in unserem Unterricht an der Schule eher ausgelassen wird.

Aufmachung

Das Hardcover beeindruckt auf den ersten Blick schon durch seine Dicke und ansprechende Titelgestaltung. Auf der Rückseite befindet sich die Inhaltsangabe. Die Geschichte gliedert sich in einen Prolog, drei Bücher und einen Epilog.

Ähnliche Titel

„Im Eisland“ (Kristina Gehrmann – Graphic Novel); Romane von Sarah Lark; ROmane von Laura Walden; Romane von Marlo Morgan

Herzlichen Dank an Splitter für das Rezensionsexemplar.