Kompakt

Wem die großartige Zusammenarbeit im Film „Digimon“ gefallen hat und wer sich an gemeinschaftlichen Kämpfen gegen einen geradezu übermächtigen Gegner erfreuen kann, ist hier goldrichtig. „Summer Wars“ ist eine wunderbare Umsetzung eines Films in Form eines Manga, der einfach nur hinreißend in Szene gesetzt ist und zum Mitfiebern einlädt.

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Originaltitel Summer Wars, Vol. 01
Autor Mamoru Hosoda; Charakterdesign: Yoshiyuki Sadamoto
Illustration Iqura Sugimoto
Übersetzung Nadja Gravert-Stutterheim
Verlag Carlsen Manga!
Erschienen Dezember 2011
ISBN 978-3-551-76296-2
Seitenanzahl 192 Seiten
Altersgruppe Ab 12 Jahren

Inhalt

Das schüchterne Mathegenie Kenji Koiso kann sein Glück nicht fassen, als sein Schulschwarm Natsuki Shinohara ihn zu sich nach Hause einlädt. Entsetzt stellt er bald aber schon fest, dass er sich als ihr Verlobter auf der Geburtstagsfeier ihrer Großmutter ausgeben soll – wozu auch die gesamte Familie anreist. Kaum dort angekommen, erhält er eine SMS mit einem Zahlencode, der ihn herausfordert. Als er das Rätsel löst, wird ihm rasch klar, dass dadurch Ereignisse in Gang gesetzt werden, die sich von der Computerwelt OZ auf die reale Welt auswirken, denn OZ steuert inzwischen sehr viele Vorgänge in unserer Welt. Zusätzlich kommt Natsukis Lüge ihre Verlobung betreffend rascher heraus als geahnt…

Stil

Wer „Neon Genesis Evangelion“ kennt, wird den Stil der Zeichnungen sofort wiedererkennen, denn das Charakterdesign stammt von Yoshiyuki Sadamoto. Iqura Sugimotos Umsetzung des Anime, auf dem die Geschichte basiert, ist sehr eingängig. Die Handlung erhält zwei Erzählstränge, die miteinander verknüpft werden: Erstens die Familienprobleme der Familie Shinohara, die anhand des Familientreffens ans Tageslicht kommen, und zweitens der actionlastige Kampf gegen den Virus in der Computerwelt OZ. Die Idee, dass die virtuelle Welt massive Auswirkungen auf die reale Welt hat, ist nicht so weit von unserer eigenen Zeit entfernt, so dass die Handlung realistisch wirkt.

Kenji ist ein typischer Held eines Mangas, denn er ist schüchtern, zurückhaltend und unglaublich mutig, sobald es notwendig wird. Von Natsuki lässt er sich ziemlich an der Nase herumführen, was aber aufgrund seiner Gutmütigkeit glücklicherweise gut ausgeht. Natsuki selbst ist weitaus selbständiger, keck und offen. Sugimoto setzt Yoshiyukis Vorgaben sehr schön um. Seine Charaktere sind sehr individuell, was besonders bei der großen Familie von Natsuki sehr hilfreich ist. Ihre Onkel, Tanten, die Nichten und Neffen sowie die resolute Großmutter bleiben alle gut im Gedächtnis haften und werden fast alle liebenswert dargestellt.

Die Hintergründe sind sehr ausgefeilt und fangen die Stimmung auf dem Land, wo sich das Haus der Großmutter befindet, sehr gut ein. Als Gegensatz sind die Figuren und Inhalte in der Computerwelt OZ eher zweidimensional dargestellt. Nur King Kazma, der unangefochtene König der virtuellen Welt, wird geschmeidig in seiner Gestalt als Hasenfigur dargestellt.

Die Panels sind zumeist klar voneinander getrennt, so dass die Verfolgung der Geschichte auch Neueinsteigern keinerlei Probleme bereiten dürfte. Die Geräusche wurden komplett übersetzt, was bei den Actionszenen zu einer klareren Bildgestaltung beiträgt.

Aufmachung

Auf dem Cover des Taschenbuches befindet sich Natsuki, Kenji links und in der Mitte Kazuma. Vier Farbseiten leiten die Geschichte ein und sind ähnlich gestaltet wie das Cover. Auf der Bandseite befindet sich das Bild von Natsuki vom Cover. Auf der Rückseite sind Kenjis und Sakumas Avatare in der Welt OZ unter der Inhaltsangabe zu sehen. Im Anschluss an das eigentliche Manga ist eine Skizzensammlung zu sehen und ein Abschlusswort von Mamoru Hosoda, dem Regisseur von „Summer Wars“, zu lesen.

Ähnliche Titel

Digimon (TV-Serie); Pokémon (TV-Serie)

Herzlichen Dank an den Carlsen Manga!-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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