Kompakt

Der letzte Band, in dem Foster selbst zeichnete, zeigt bereits den Übergang zu Murphys Zeichnungen. Die Alltagsgeschichten, die von Kampfszenen und Jagden unterbrochen werden, bringen mit ihrer Abwechslung noch einmal richtig zum Schwärmen. Am Ende schlägt man den Band mit einem wehmütigen Seufzer zu und ist nur äußerst dankbar, dass Fosters Werk so herrlich aufbereitet wurde, dass man es immer wieder zur Hand nehmen kann.

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Originaltitel Prince Valiant
Autor Hal Foster
Illustration Hal Foster
Übersetzung Wolfgang J. Fuchs
Verlag Bocola
Erschienen Mai 2012
ISBN 978-3-939625-18-6
Seitenanzahl Originalseiten 1665-1788
Altersgruppe Ab 12 Jahren

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Inhalt

Nachdem Katwin von Helge gerettet wurde und der Kapitän sich langsam von seiner Wunde erholt, gilt es, seinen angeschlagenen Stolz zu reparieren. Dazu hat Aleta die perfekte Idee. Auf der Reise nach Hause trifft Prinz Arn auf einen Hund, den er als seinen neuen Gefährten ausbildet. Die ruhige Zeit auf Camelot wird durch Gawains unrühmliche Ankunft unterbrochen, der eine dramatische Geschichte zu erzählen hat. Schon bald tauchen jedoch erneut Unruhen auf, denn einige Sachsen an der Küste scheinen Probleme zu machen. Neben Eisenherz‘ Abenteuern besteht auch Galan seine ersten Bewährungsprobe, die Zwillinge stiften wieder einmal Unruhe und Arn erlebt ebenfalls einige Herausforderungen, die er mit seinem wachen Verstand löst, der dem seines Vaters so ähnlich ist.

Stil

Nach einem ausführlichen Vorwort aus der Hand von Andreas Platthaus, dem Journalisten und Comic-Experten, wird die Geschichte um Katwin und Helge fortgeführt. Dabei stellt das Schiff den passenden Rahmen für die Handlung dar. Es gibt wieder wunderschöne Darstellungen der See und des geschmeidig dahingleitenden Segelschiffes. Besonders schön sind die Wiedersehen mit bekannten Gesichtern in diesem Band. Nicht nur Gundar Harl, der Schiffbauer, sondern auch Geoffrey, der Dichter, haben erneut Auftritte und dank Fosters wunderbarem Stil sind sie auch wieder erkennbar. Die realistische Farbgebung passt zu den detailreichen Bildern, die jedes Panel mit Leben erfüllen. Unter den Zeichnungen befinden sich die Erzählungen und Dialoge aus Sicht eines allwissenden Erzählers.

Besonders amüsant sind die Abenteuer von Sir Gawain, die er in lauschiger Runde in Camelot erzählt. Da Gawain derjenige ist, der berichtet, besteht zwischen den Bildern und seiner Darstellung eine gewisse Diskrepanz, die für Amüsement beim Leser sorgt, denn er stellt sich selbst im besten Licht dar, während die Bilder eine ganz andere Geschichte darlegen.

Indem jede Seite oben links mit dem Logo „Prince Valiant“ überschrieben wurde und die Aufmerksamkeit bis zur nächsten Veröffentlichung gefesselt werden sollte, ist auf jeder Seite ein gewisser Spannungsbogen zu beobachten. Dadurch kann man das Comic fast nicht weglegen, bis man es durchgelesen hat, denn die Neugier wird immer wieder geweckt. Besonders spannend sind auch diesmal wieder die Schilderungen von Eisenherz‘ Ideen, wie er seine Gegner besiegt. Die Zweikämpfe sind fesselnd in Szene gesetzt. Dabei wird der Hintergrund oft außer Acht gelassen, während er sonst sehr deutlich ausgearbeitet wird. Blockhäuser, Szenen am Strand, in den Bergen oder am Hof erhalten viele Details, die großen Spaß machen, denn es gibt einiges auf den Bildern zu entdecken.

Die Familienszenen halten sich diesmal in Grenzen, was aber nicht davon abhält, die herrlichen Episoden zu genießen, wenn Aleta mal wieder ihre Finger in Liebesangelegenheiten steckt oder die Zwillinge sich auf Männerfang begeben. Witzigerweise gibt es diesmal eine Sprechblase, was Foster normalerweise nie in die Bilder setzte: Auf Seite 1703 berichtet Aleta ihrem Sohn Galan von einem Einhorn, dessen Darstellung sich in einer Blase befindet.

Gegen Ende des Bandes befinden sich einzelne Seiten, die von John Cullen Murphy oder von Wally Wood gezeichnet wurden, wodurch der langsame Wechsel der Zeichner angekündigt wird. Foster meinte einmal, dass er selbst seine große Schwäche im Zeichnen von Händen sehen würde – die ausdrucksstarken Finger und Arme, die Murphy gelingen, geben einen deutlichen und ersten Hinweis darauf, weshalb schließlich er derjenige wurde, der die Reihe übernahm. Voller Nostalgie liest der Leser bis zur Seite 1788, auf der sich das letzte von Foster angefertigte Bild befindet – eine Landschaftsdarstellung, vor der Eisenherz, Arn und ihr Begleiter Ben Zirara auf ihren Pferden zu sehen sind.

Aufmachung

Das Hardcover ist im üblichen Grau gehalten und zeigt das Bild, in dem Eisenherz das Labor im Turm von Merlin besucht. Als Vorsatzpapier wurde das letzte Panel gewählt, das Foster selbst gezeichnet hat und mit dem der Band endet. Die Rückseite zieren wie immer Schwert und Schild von Eisenherz.

Ähnliche Titel

Roland Ritter Ungestüm (Comic); Lance (Comic); Elenium-Trilogie und Tamuli-Trilogie von David Eddings (Roman)

Herzlichen Dank an den Bocola-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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