Kompakt

Der zweite Band setzt die spannende Geschichte fort und eröffnet dazu viele neue Handlungsstränge, die die Ereignisse verdichten. Heinrichs Abenteuer machen äußerst neugierig und lassen den Leser ungeduldig wartend auf den nächsten Band zurück.

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Autor Felix Mertikat und Verena Klinke
Illustration Felix Mertikat
Farben Jakob Eirich
Verlag Cross Cult
Erschienen Juni 2012
ISBN 978-3-86425-038-5
Seitenanzahl 64 Seiten
Altersgruppe Ab 14 Jahren

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Inhalt

Die Suche nach dem Kupferherz geht weiter. Heinrich und Frau D beschäftigen sich mit dem Fall der verschwundenen Familie Schönheber, die irgendwie damit in Verbindung steht. Beide tappen weiterhin im Dunkeln, während einige Details über Heinrichs Antrieb für seine Forschungen ans Tageslicht kommen. Zusätzlich gibt es ein Wiedersehen mit der Seele, die in das Haus der Schönhebers eingebrochen ist. Je mehr sich Heinrich mit den Ereignissen auseinandersetzt, desto mehr gerät er in Schwierigkeiten, denn er muss erkennen, dass die Taten des Leonardsbundes, dem er angehört, nicht mit seinen Moralvorstellungen vereinbar ist.

Stil

Raffiniert wird der Leser von Beginn an wieder in die Geschichte gezogen, indem Ereignisse vorweggenommen werden, deren Ursprung einige Seiten danach geklärt wird. Das Anwesen von Dr. Presteau ist äußerst beeindruckend gestaltet, sei es von innen wie von außen.

Nach einer komplett in schwarz gehaltenen Seite wird die Handlung vom Ende des ersten Bandes weitergeführt, weshalb man die Serie unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte. Zwischendurch kommt die Geschichte komplett ohne Dialoge aus, wie beispielsweise auf Seite 17, und lebt nur von den detailreichen Bildern, mit denen die düstere Stimmung eingefangen wird. Auch die Farbgebung ist sehr dunkel und wird nur zwischendurch von helleren Punkten aufgelockert.

Die Panelaufteilung ist sehr dynamisch, da sie nicht in Form von weißen Stegen erfolgt, sondern die Bilder wie direkt auf ein größerformatiges Bild im Hintergrund aufgeklebt aussehen. Auch Seite 21 ist anders als gewohnt gestaltet, da die Panels sich um eine große Darstellung von Frau D ranken. Ein doppelseitiger Blick in die Vorhalle des Leonardsbundes (S. 26 und 27) zeigt erneut die großartige Anordnung der Panels, die das Auge des Lesers durch die Geschichte führen. Die Entstehung des Kalendarischen Ordens und der Uhr, die die nächsten Blinden Tage vordatiert, wird durch eine komplett andere Darstellungsweise auf den Seiten 46 und 47 erzählt – einer Art Scherenschnitt vor grauen Panels, womit ein weiteres und spannendes Element in den Comicband einfließt.

Amüsant ist die Gestalt des Vorsitzenden bei Gericht geraten, der sich durch eine Unmenge von Armen und einem wulstigen, nach oben gewölbtem Kopf auszeichnet. Die großen Augen erinnern ein wenig an die Roboter, die in „Sky Doll“ vorkommen, woran auch die intensive rote Farbe schuld sein könnte.

Kämpfe werden nicht durch Speedlines unterstützt, was die Bilder ein wenig statisch wirken lässt. Auch fehlen Geräuschworte völlig.

Aufmachung

Das Hardcovercomic zeigt Frau D auf dem Cover. Im Anschluss an die eigentliche Geschichte ist ein Anhang enthalten, in dem Sammy the Scissors, die Designerin der Kostüme von „Steam Noir“, zu Wort kommt. Ein Interview von Verena Klinke mit Tobias Wengert, den Initiator des Dragon-Days-Fantastik-Festivals in Stuttgart, geht auf die Zusammenarbeit mit Felix Mertikat ein und zeigt einige Entwürfe von Fortbewegungsmitteln und Skizzen von Figuren. Der Entstehungsprozess einer Seite und Zeichnungen von Künstlerkollegen, die den Charakteren in ihrem eigenen Stil ein Denkmal setzen, beenden den Band. Auf der Rückseite ist eine ausführliche Inhaltsangabe zu lesen.

Ähnliche Titel

„Dark Love“ von Lia Habel (Roman); „Die Eiserne See“ -Reihe von Meljean Brook (Roman); Romane von Jules Verne; Kiiri (Manga)

Herzlichen Dank an den Cross Cult-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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