Kompakt

Die Abenteuer der bunt zusammengewürfelten Gruppe unterhalten prächtig und werden in André Wieslers geübtem Stil mit Action und Humor versehen. Ein paar Schreibfehler trüben das Vergnügen, die Neugier auf den zweiten Teil ist aber dennoch hoch.

Bewertung

	Autor	André Wiesler
	Verlag	Ulisses
	Erschienen	Oktober 2012
	ISBN	978-3-86889-209-3
	Seitenanzahl	288 Seiten

Inhalt

Um den mysteriösen Kontinent Uthuria ranken sich zahlreiche Legenden. In der Stadt Al’Anfa wird von den Granden der Stadt eine Gruppe von Abenteurern zusammengestellt, die sich nach Uthuria aufmachen und die dort angeblich vorhandenen Reichtümer bergen sollen. So treffen unter anderem der Gladiator Alrik Blutsäufer, die Geweihte des Meeresgottes Efferia, der reiche Karas Kugres, die Magierin Alisande und die Sklavin Wahelahe aufeinander. Durch die gefahrvolle Reise und auch Probleme innerhalb der Mannschaft wird es für die Crew eine Herausforderung, ihr Ziel zu erreichen.

Stil und Charaktere

Zu Beginn erwartet den Neueinsteiger in die Welt des Schwarzen Auges der etwas mit Informationen vollgepackte Prolog, in den er unvorbereitet geworfen wird. Fantasy-Leser aber dürften es gewöhnt sein, mit vielen neuen Namen konfrontiert zu werden, so dass sich nach einer kleinen Phase der Orientierungslosigkeit rasch herausstellt, wer wirklich wichtig ist und weiter im Auge behalten werden sollte.

Danach wendet André Wiesler einen raffinierten Schachzug an, denn die wichtigen Mitglieder der Crew werden im ersten Kapitel anhand von kleineren Abschnitten vorgestellt, so dass man sich als Leser ein erstes Bild von ihnen machen kann. Den Anfang macht Alrik, der in einer Kneipenschlägerei sofort für Action und reichlich Blut sorgt – seinen Nachnamen hat er schließlich nicht ohne Grund erworben. Hier zeigt sich Wieslers Talent für Kampfszenen, die er packend und mitreißend umzusetzen versteht, das er auch schon in seinen anderen Büchern gezeigt hat.

Die raschen Wechsel zwischen den Figuren sind gut durchdacht und machen neugierig auf mehr, denn die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Vom kräftigen Alrik über den habgierigen Salix bis hin zum schusseligen Marfan besitzen alle einen eigenen Kopf und haben ihre Gründe, auf die Reise mitzugehen.

Der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke, wie die freche Antwort einer Sklavin zeigt: „Der hohe Herr hat es vorgezogen, zuerst zu sprechen. Und da diese bescheidene Dienerin gelernt hat, dass der hohe Herr fuchsig wie ein tollwütiger Hund wird, wenn sie ihn unterbricht, hat diese ergebene Sklavin geschwiegen.“ (S. 52)

Neben den Actionszenen gibt es auch einige Orgien, die vor allem Karas gerne feiert. Dank des vergeistigten Marfan kann der Leser auch bei diesen sehr eindeutigen Szenen Spaß haben, denn sein Desinteresse auf diesem Gebiet sorgt dafür, dass er erstmal nicht versteht, dass Karas ihn mit einbeziehen will. Angriffe auf die Gruppe, Attentate und andere Abenteuer sorgen dafür, dass das Buch zu einer kurzweiligen Unterhaltung wird und man neugierig auf den nächsten Teil der Reihe wird – der hoffentlich mit ein klein wenig Sorgfalt lektoriert wurde, denn die Fehler reißen zwischendurch aus dem Lesefluss.

Aufmachung

Das Cover des Taschenbuches passt zur Seereise, da hinter dem Krieger – vermutlich Alrik – Tentakel und Segelschiffe zu erkennen sind. Auf der Rückseite ist ein Bild des Kontinents oberhalb der sehr ausführlichen Inhaltsangabe angebracht. Eine Karte von Aventurien zu Beginn und ein Anhang mit der Vorstellung der wichtigsten Personen und Maßeinheiten hilft bei der Orientierung für Neueinsteiger in die Welt des Schwarzen Auges. Das Buch selbst gliedert sich in einen Prolog und vier Kapitel.

Reihenfolge

1. Schwarze Perle
2. Schwarze Segel

Ähnliche Titel

Die Reisen des Sindbad; „Das Schwert der Wahrheit“-Reihe von Terry Goodkind; Romane von David und Leigh Eddings

Herzlichen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar.

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