Kompakt

Aerons und Olivias Liebesgeschichte lebt von ihrer beider herrlichem Humor und den witzigen Dialogen. Die Szenen mit Legion sind etwas anstrengend, was das Leseerlebnis trübt. Ansonsten aber darf man sich wieder auf einen grandiosen Roman mit spannender Action freuen.

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Originaltitel The Darkest Passion – Lords of the Underworld 05
Autor Gena Showalter
Übersetzung Maike Müller
Verlag Mira
Erschienen September 2011
ISBN 978-3-89941-892-7
Seitenanzahl 512 Seiten

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Inhalt

Seit einiger Zeit fühlt sich Aeron, Träger des Dämons Zorn, seit er und seine Freunde von unsterblichen Kriegern die Büchse der Pandora geöffnet haben, beobachtet. Als der Engel Olivia vor der Burg der Herren der Unterwelt in Budapest auftaucht, stellt sich heraus, dass sein Gefühl ihn nicht getrogen hat. Sie sollte Aeron in ihrer Position als Kriegsengel töten, brachte es aber nicht über sich. Wegen ihrer Weigerung wurden ihr die Flügel genommen und sie gilt als gefallener Engel. So stolpert sie als Sterbliche in Aerons Arme. Dieser verdächtigt sie, eine Spionin der Jäger – der Todfeinde der Herren der Unterwelt – zu sein. Doch schon bald zeigt sich, dass Olivia trotz ihrer Sterblichkeit für Aeron und seine Freunde hilfreicher ist als geahnt. Als Aeron Gefühle für sie entwickelt, ist ihm nicht bewusst, in welches Wespennest er sticht, denn in seiner unmittelbaren, familiären Gruppe gibt es jemanden, dem die Nähe zwischen Olivia und ihm gar nicht passt …

Stil und Charaktere

Inzwischen dürfte es Neueinsteigern schwer fallen, wenn sie bei diesem Band in die Geschichte einsteigen wollen. Obwohl natürlich auch hier Wert darauf gelegt wurde, dass das Buch einzeln gelesen werden kann, ist die Handlung, die sich zwischen den Herren der Unterwelt und ihren Feinden, den Jägern, entsponnen hat, sehr komplex. Dies spiegelt sich unter anderem in den Perspektivenwechseln zwischen den verschiedenen Hauptfiguren wider, in denen personale Erzähler Einblick in die Geschehnisse geben. Dadurch gelingt Gena Showalter ein packender Schreibstil, der neugierig auf mehr macht. Sie legt die Grundlage für die folgenden Romane und schließt einige Handlungsfäden ab, die in den Vorläuferbänden angestoßen worden waren.

Olivia bringt mit ihrem umwerfenden Humor und ihrer Starrsinnigkeit den Leser ständig zum Lachen. An mangelndem Selbstbewusstsein leidet sie ebenfalls nicht: „Ja, sie wollte Aeron hier bei sich haben, aber er brauchte offensichtlich Zeit für sich allein, um sich darüber klar zu werden, wie glücklich er sich schätzen konnte, sie zu haben.“ (Seite 112) Aber auch Aerons Gedanken bieten ausreichend Stoff für schallendes Gelächter: „Sie befragen. Ja. Das würde er tun. Nicht ausziehen. Außer sie trug zu enge Klamotten. Dann würde er ihr natürlich einen Gefallen tun, wenn er sie ihr auszöge, damit sie besser Luft bekäme.“ (Seite 205).

Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Als dritte Partei und Unruhestifter steht Legion zwischen ihnen, die kleine Dämonin, die für Aeron wie eine Tochter ist, ihm aber ganz und gar un-töchterliche Gefühle entgegenbringt. Die Szenen mit ihr geraten manchmal mitunter anstrengend, gehören aber zur Handlung dazu. Bei ihr findet die größte Charakterentwicklung statt, die auf ihre Art spannend zu lesen ist. Die übrigen Herren erhalten genügend Raum und wachsen dem Leser dadurch noch mehr ans Herz. Inzwischen gibt es keinen Helden mehr, dessen Happy End man ihm nicht von Herzen wünscht. Gegen Ende gibt es eine Überraschung wegen Gaelen, dem Anführer der Jäger, die die Abneigung des Lesers leicht abschwächen könnte.

Die Actionszenen sind nichts für Zartbesaitete. Die Herren gehen brutal gegen ihre Gegner vor, die ihnen auch keinen Sieg schenken. Blut fließt in Massen, und aufgrund von Olivias Sterblichkeit werden die Einsätze erhöht, während schon einiges zusammenkommen muss, um Aeron das Leben zu kosten – was aber nicht bedeutet, dass der Leser sich gemütlich zurücklehnen kann. Showalter treibt die Handlung voran, wobei die Auftritte diverser Götter für Dramatik und Gefahr für die Herren sorgen. Dabei verliert sie jedoch nie ihren einzigartigen Humor, der den Leser oft zum Grinsen bringt. Beispielsweise entwickelt Olivia sehr früh eine regelrechte Obsession, Aeron nackt zu sehen: „In diesem Moment kam Aeron aus dem Badezimmer, und in ihr machte sich Enttäuschung breit. Er hatte sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen und ein anderes um den Hals gelegt. Zu spät. Doppel-Grrr!“ (Seite 98). Diese inneren Monologe von Olivia halten das Amüsement des Lesers über ganze Szenen hoch, weil er sich ständig fragt, was sich der gefallene Engel nun wieder einfallen lassen wird.

Wie schon zwischen den Zeilen herausgelesen werden kann, gibt es natürlich viele Liebes- und erotische Szenen, bei denen Showalter die Seiten förmlich in Brand setzt. So gelingt ihr ein ausgewogenes Verhältnis von Liebesgeschichte und Action, die den Leser an das Buch fesseln wird.

Aufmachung

Auf dem Taschenbuchcover ist ein Mann abgebildet, dessen Rücken von einem mit Spotlack veredelten, feingliedrigen Schmetterling umspannt wird – das Symbol des Dämons der Herren der Unterwelt. Ein Glossar am Ende hilft bei den auftauchenden Begriffen und Charakteren, falls der letzte Band doch etwas länger her sein sollte, und ein Grußwort der Autorin führt in die Handlung ein. Auf der Rückseite ist das Logo des Fantasy-Labels von Mira durch Spotlack hervorgehoben und die Inhaltsangabe in blauer Schrift auf den schwarzen Hintergrund gedruckt.

Reihenfolge

Band 1: Schwarze Nacht (The Darkest Night)
Band 2: Schwarzer Kuss (The Darkest Kiss)
Band 3: Schwarze Lust (The Darkest Pleasure)
Band 4: Schwarzes Flüstern (The Darkest Whisper)

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