Kompakt

Der Leser darf sich auf eine bunte Mischung vieler Szenen freuen, die ihn bei der Lektüre erwarten. Gegen Ende gibt es eine dramatische Wendung, die zu Herzen geht, aber glücklicherweise endet damit nicht der Band. Die beginnenden Ereignisse erhöhen die Vorfreude auf den nächsten Teil.

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Originaltitel Prince Valiant
Autor Hal Foster
Illustration John Cullen Murphy
Übersetzung Wolfgang J. Fuchs
Verlag Bocola
Erschienen Januar 2012
ISBN 978-3-939625-25-4
Seitenanzahl 112 Seiten (Originalseiten 2082 – 2186)
Altersgruppe Ab 8-10 Jahren

Inhalt

Der Band steht diesmal unter der Regie starker Frauen, doch begonnen wird alles mit dem Wettstreit der Troubadoure, den Arn und Sir Dinadan besuchen. Dabei stolpern sie über allerlei unredliche Vorgehensweisen und einige romantische Zwischentöne. Inzwischen strandet auf den Nebelinseln ein gewisser Sir Gunther, der mit Eisenherz‘ Hilfe einen gestohlenen Kirchenschatz zurückgewinnen will. Auf der Reise stellt sich mal wieder heraus, wie unterschiedlich die christlichen Ritter an die östlichen Einwohner Ägyptens herantreten: Gunther voller Arroganz und Ignoranz, Eisenherz mit offenen Augen, Ohren und einem mitfühlenden Herz. Aleta, die ihrem Mann nachgereist ist, trifft in einer abgelegenen Gegend auf die Frauen von Petropolis, einer versteckten Stadt, die ihr Schutz bietet vor Khazans Soldaten, die ihnen auf den Fersen waren. Mit Eisenherz‘ Hilfe wird die Verteidigung von Petropolis vorbereitet.

Kaum ist dieses Abenteuer überstanden, stehen die Nebelinseln vor einem Angriff der Piraten. Familie Eisenherz muss zusammenhalten, um den Feind zu besiegen. Die anschließende Reise nach Camelot zu Arn bietet einige Abenteuer, die in Ärger für die Herrenwelt enden, da sie es schaffen, die Damen der Geschichte zu verärgern. Tillicum, die sich an die Familie wendet, weil ihr Mann Boltar gefangen gehalten wird, sorgt schließlich dafür, dass Galan und Arn zurück nach Thule reisen, wo Arns Welt für immer verändert wird …

Stil

Bereits die ersten Szenen amüsieren durch die witzigen Kommentare des allwissenden Erzählers unter den Bildern. Der Zweikampf zwischen Arn und Gaston, einem fahrenden Ritter, wird folgendermaßen kommentiert: „Arn greift an, weicht zurück und weicht seitlich aus, bis er seinen Gegner zu einer Pfütze dirigiert hat, in der das Duell rasch endet.“ (Seite 2084). Dazu passend plumpst der erwähnte Gegner wunderbar in eine Schlammpfütze. Die Umgebung tritt dabei in den Hintergrund und wird einfarbig dargestellt. Dadurch liegt der Fokus auf den Figuren und ihren Gesichtsausdrücken, die sehr selbstredend sind. Der behäbige Bruder Guibert, dem Arn und Dinadan auf ihrem Weg begegnen, ähnelt sehr den Vorstellungen, die man sich von Bruder Tuck macht. Kaum geht es zum Wettstreit der Sänger, sorgen die einfallsreichen Tricks des Gauners Lazare für Amüsement. Arns Gegenmaßnahmen sind ebenso genial wie einfach und bringen den Leser zum Schmunzeln.

Die anschließende Episode in Ägypten beeindruckt mit hochgewachsenen Männern, die stolz unter der Sonne ihres Landes reiten, sowie der Tochter eines Scheichs, die ihren eigenen Weg geht. Gunthers blonde Mähne ist ein auffallender Kontrast zu den dunkelhäutigen und dunkelhaarigen Menschen.

Bei den Vorbereitungen der Verteidigung von Petropolis bekommt Galan, der jüngste der Sprösslinge von Eisenherz und Aleta, einen größeren Auftritt. Die angreifenden Soldaten werden einzeln in Szene gesetzt und mit vielen Details ausgestattet wie Waffen, Kleidungsstücken und unterschiedlichen Helmen. Die Darstellungen der Verteidigungsmaßnahmen lassen den Leser sämtliche Vorgänge leicht verfolgen und machen die Ideen von Königin Hypatia nachvollziehbar. Die Auswirkungen der Erlebnisse in Petropolis werden klar, als Karen sich die Haare schneiden lässt und von nun an in Rüstung auftritt, was zu ihrem kämpferischen Wesen passt. Besonders eindrucksvoll ist Eisenherz‘ Gesicht, als seine Töchter entführt werden: Es spiegelt Zorn und unterdrückte Wut wider, die er nur mit Mühe im Zaum hält, um Rettungsmaßnahmen ergreifen zu können. Auch die heran preschenden Silhouetten von Eisenherz und seinen Begleitern, als er die Entführer stellt, wirken durch den roten Himmel noch dramatischer (S. 2126).

Die Verteidigung der Nebelinseln vor den Piraten zeigt wieder einmal herrliche Kampfszenen und grandiose Ideen, wie Karens Zweikampf gegen Hector. Bei der anschließenden Reise unterhält der Zusammenhalt der Familie besonders dabei, als Gegner von Eisenherz bei einem Turnier ausspioniert werden sollen und die Ergebnisse zusammengetragen werden (S. 2141). Auch sehr amüsant ist die Reise nach Camelot, die mit allerlei Gefahren gespickt ist. Unter anderem der Überquerung des Ärmelkanals, die folgendermaßen kommentiert wird: „Der Ärmelkanal zeigt keinen Respekt vor dem kühnsten Kapitän oder der zartesten Königin. Früher oder später hängen sie alle über der Reling.“ (S. 2155) und dazu das Bild, wie sich Aleta mit leidendem Gesichtsausdruck an die Reling klammert.

Gegen Ende des Bandes nehmen die winterlichen Szenen Überhand, da in Thule Winter herrscht. Die Wälder und Berge vermitteln wunderbar die eisige Jahreszeit und spielen bei den Ereignissen eine wichtige Rolle. Glücklicherweise endet der Band nicht mit den dramatischen Szenen, sondern gibt dem Leser ein wenig die Möglichkeit, sich wieder zu erholen.

Aufmachung

Wie bei Bocola üblich, erscheint der Band als Hardcover in der von der Eisenherz-Reihe bekannten Aufmachung. Das Vorsatzpapier enthält die beeindruckende Szene von Seite 2136, in der Karen inmitten der Frauen und Kinder die Verteidigungsvorbereitungen leitet, um die Stadt vor den Piraten zu schützen.

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Herzlichen Dank an den Bocola-Verlag für das Rezensionsexemplar.