Kompakt

Eine verstörende Geschichte von zwei Opfern, die selbst zu Tätern werden. Unweigerlich wird der Leser mitgerissen in einen Strudel aus Schuld, Verdrängung und Grauen erregenden, vergangenen Ereignissen, die mit den eher harmlos wirkenden Bildern gekoppelt werden.

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Originaltitel Usotsuki Mi-kun to Kowareta Ma-chan
Autor Hitoma Iruma
Illustration Atsuki Satou
Übersetzung Burkhard Höfler
Verlag Egmont Manga und Anime
Erschienen Juni 2012
ISBN 978-3-7704-7766-1
Seitenanzahl 196 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

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Inhalt

Mayu Minase ist äußerst seltsam, was sich besonders zeigt, als sie auf einen alten Bekannten trifft, den sie Mii-kun nennt. Dieser ist angeblich auf der Spur eines Serienmörders, lügt aber ständig über alles. Als Mii-kun Mayu besucht, stellt sich heraus, dass sie zwei Kinder entführt hat. Stück für Stück kommt die brutale und grauenhafte Vergangenheit von Mii-kun und Mayu, die sich Maa-chan nennt, ans Tageslicht …

Stil

Die Figuren in diesem Manga, das auf einem Roman basiert, wirken auf den ersten Blick eher kindlich, was an ihren großen Augen und den offenen Gesichtern liegt. Gerade dadurch wird der Inhalt umso verstörender, der sich wirklich in die Tiefen der Psyche begibt. Durch die vielen auflockernden Verniedlichungen und Witze, die in den Panels enthalten sind, erscheinen Maa-chans Ausbrüche an Gewalt und psychischer Störung furchtbar deprimierend und erschreckend.

Mii-kun hingegen ist unbeteiligt und steht über den Dingen. Seine Gedanken, in denen er ständig sagt, dass etwas gelogen ist, werden neben seiner Figur abgedruckt. Maa-chan trägt gerne ihre Schuluniform, wechselt aber später die Kleidung, als sie Mii-kun verfolgt. Mii-kun hingegen fällt stets durch sein Kapuzenshirt auf. Auch die anderen Figuren erhalten genug individuelle Züge, um erkennbar zu sein. Lediglich bei den beiden entführten Kindern und Maa-chan und Mii-kun ist die Ähnlichkeit manchmal verblüffend.

Die Umgebung ist meist weiß oder sehr einfach gehalten. Maa-chans Zuhause besitzt nur wenige Möbel. Auch draußen sind die Hintergründe rudimentär ausgearbeitet. Da der Fokus aber eindeutig auf den kaputten Psychen der Hauptfiguren liegt, macht das weniger aus. Rückblenden erhalten durch schwarze Stege und Seitenfärbungen eine klare Kennzeichnung, was das Lesen erleichtert. Erst am Ende wird wirklich klar, was alles geschehen ist, und wer wer ist.

Die Panels sind voneinander durch weiße Stege getrennt, werden aber mitunter von Sprechblasen durchbrochen. Die Geräuschworte wurden übersetzt und im Original beibehalten.

Aufmachung

Auf dem etwas breiteren Taschenbuchcover ist Maa-chan zu sehen, die auf der Rückseite von hinten neben der Inhaltsangabe abgebildet ist. Vier Farbseiten führen in die Handlung ein, während sich am Ende eine Danksagung des Zeichners befindet.

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Herzlichen Dank an den Egmont Manga und Anime-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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