Kompakt
Koichis seltsame Erlebnisse an seiner neuen Schule sorgen für Verwirrung beim Lesen, allerdings sind die Zeichnungen ein wahrer Hingucker. Wer Geduld besitzt, sich mit der vielschichtigen Handlung auseinanderzusetzen, findet hier ein kleines Goldstück.
Bewertung | |
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Originaltitel | Another, Vol. 01 | |
Autor | Yukito Ayatsuji | |
Illustration | Hiro Kiyohara | |
Übersetzung | Ai Aoki | |
Verlag | Egmont Manga und Anime | |
Erschienen | Juli 2012 | |
ISBN | 978-3-7704-7732-6 | |
Seitenanzahl | 182 Seiten | |
Altersgruppe | Ab 16 Jahren | |
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Inhalt
Yomiyama, 1998. Koichi Sakakibara lebt bei seiner Oma und verpasst aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes den Beginn des neuen Schuljahres. Als er entlassen wird, erfährt er vom seltsamen Fall eines verstorbenen Mitschülers, bei dem alle anderen so getan hatten, als ob er immer noch anwesend wäre. Schon im Krankenhaus ist Koichi einem Mädchen mit Augenklappe begegnet, das er an der Schule wiedertrifft. Je länger er sich jedoch in Yomiyama aufhält, desto mehr wird ihm klar, dass etwas in seiner Klasse äußerst seltsam ist …
Stil
Hiro Kiyohara ist bekannt für ihre Zeichnungen in Horror-/Mystery-Mangas. Ihre Figuren sind äußerst hübsch und irgendwie kindlich-niedlich gezeichnet. Ihre großen Augen lassen sie sehr liebenswert, zwischendurch aber auch psychotisch wirken, wenn ihre Pupillen schwarz dargestellt werden. Obwohl fast alle Figuren dunkle/schwarze Haare haben, sind sie dennoch leicht voneinander zu unterscheiden. Vor allem Koichi, der die Hauptrolle übernimmt und aus dessen Sicht die verschiedenen Handlungen dargestellt werden, macht es dem Leser leicht, seinen Abenteuern folgen zu wollen.
Misaki, das seltsame Mädchen, dem Koichi begegnet, erscheint durch die Augenklappe über ihrem linken Auge geheimnisvoll und ein wenig gruselig. Dazu trägt auch die Puppe bei, die sie bei der ersten Begegnung auf dem Arm trägt. Die übrigen Klassenkameraden von Koichi sind meist witzig und sorgen mit Verniedlichungen für Humor, allerdings schleichen sich von Beginn an düstere Untertöne ein, bei denen die Gesichter der Figuren im Schatten liegen und mysteriöse Andeutungen gemacht werden.
Die Umgebung bleibt sehr oft weiß, erhält zwischendurch aber eine genaue Ausarbeitung, die sehr realistisch wirkt. Die Stadt wird mit ihren Strommasten und Häusern, die Schule mit den verschiedenen Räumen und Fluren dargestellt, die mit vielen Einzelheiten versehen wurden.
Die Panels sind klar durch weiße Stege voneinander getrennt. Rückblenden oder düstere Prophezeiungen erhalten mit schwarzen Seiten eine hervorragende Untermalung. Geräuschworte werden in deutsch und japanisch eingesetzt.
Leser mit empfindlichen Nasen sollten vorsichtig beim Aufschlagen sein, denn der Druck ist äußerst geruchsintensiv und unangenehm – was normalerweise bei Egmont Manga und Anime-Ausgaben nicht der Fall ist.
Aufmachung
Das etwas breitere Taschenbuch zeigt Misaki auf dem Cover. Auf der Rückseite befindet sich ein Negativbild des Titelbildes mit der Inhaltsangabe. Die ersten sechs Seiten sind in Farbe gedruckt. Am Ende befindet sich ein kleines Manga mit einer witzigen Szene.
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Herzlichen Dank an den Egmont Manga und Anime-Verlag für das Rezensionsexemplar.