Kompakt

Die Konstellation Büroangestellter und Pornostar ist so verrückt, wie sie klingt, und bringt dennoch viel Spaß, da es einen kleinen Kniff im ersten Kapitel gibt. Auch die andere Kurzgeschichte im Manga ist frisch und interessant, so dass sich der Band perfekt für zwischendurch eignet und um einen neuen Blickwinkel auf das Boys Love-Genre zu erhaschen.

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Nanami – Porno Superstar Originaltitel Pornographic Superstar
Autor Nanami
Illustration Nanami
Übersetzung Hana Rude
Verlag Tokyopop
Erschienen November 2014
ISBN 978-3-8420-1206-6
Seitenanzahl 196 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

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Inhalt

Der junge Büroangestellte Yamashita ist begeisterter Fan eines Pornodarstellers. Er besitzt sämtliche Videos von ihm und kann es daher gar nicht fassen, als er dieser Berühmtheit auf der Straße begegnet. Bevor er es sich versieht, hat er ihn schon darum gebeten, ihn von seiner Jungfräulichkeit zu erlösen. Doch nicht immer läuft alles so, wie erwartet …

In „mind flow“ trifft ein junger Mann, der eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, auf einen Detektiv, der von ihm Geld für das Vertuschen der Beziehung zwischen den beiden verlangt. Doch obwohl der Detektiv eine raue Ader besitzt, versteckt sich dahinter noch eine ganz andere Seite …

Stil

In dem Manga – dem ersten der Mangaka in Deutschland – verbirgt sich neben der Hauptgeschichte auch ein Dojinshi, mit dem sie damals als Zeichnerin auf sich aufmerksam machte. „mind flow“ ist eine faszinierende Geschichte mit spannenden Charakteren, was Nanami aus der Masse der Boys Love-Mangaka hervorhebt. Am ehesten lässt sich ihr Frühwerk mit „New York New York“ vergleichen, das eine der ersten Reihen dieses Genres in Deutschland war. Die Zeichnungen wirken noch etwas rau und ungestüm, genau wie die Figuren. Auch gibt es zahlreiche Innenbetrachtungen und viele Dialoge, was doch eher untypisch ist.

Die Hauptgeschichte hingegen wirkt durch den runderen Stil und die liebenswerte Hauptfigur schon eher im Mainstream angekommen. Die Augen der Figuren wurden größer gezeichnet, Yamashita ist als Brillenträger und konfuser Büroangestellter geradezu ein Paradebeispiel für Verplantheit und geradliniger Arbeitsweise. Dafür ist er im Privatleben umso chaotischer und geht im Umgang mit seinem Schwarm mehr aus sich heraus. Letzterer verbirgt ein Geheimnis, das sich im ersten Kapitel lüftet, hier aber noch nicht verraten werden soll. Nur so viel: Der zweite Part der Geschichte ist ein großer, attraktiver Mann, dessen Blickwinkel lange Zeit nicht gelüftet wird. Erst am Ende gibt es zwei zusätzliche Kurzmanga, die einen Einblick geben, wie er tickt und was für Überlegungen er anstellt.

Die Hintergründe werden meist durch Rasterfolien gefüllt oder leer gelassen, was aber dank der vielen Dialoge und Texte nicht besonders ins Gewicht fällt. Bei Umgebungswechseln werden genügend Details verraten und vorgestellt, so dass sich der Leser daran orientieren kann. Die erotischen Szenen werden zwar ausgearbeitet, besitzen aber nicht eine solche Detailgenauigkeit, dass sich eine höhere Altersfreigabe angeboten hätte. So bleibt es bei zwar expliziten, aber dennoch ästhetischen Darstellungen, bei denen auch zwischendurch mal gelacht werden darf.

Die Geräuschworte wurden im Original belassen und daneben in passender Schriftart übersetzt.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch zeigt die beiden Helden der Geschichte auf dem Titelbild. Auf der Rückseite befindet sich Yamashita vor einem Ausschnitt seiner Porno-Sammlung neben der Inhaltsangabe. Ein Farbbild leitet vor dem Inhaltsverzeichnis in die Handlung ein.

Ähnliche Titel

Mangas von Hinako Takanaga; „Takumi-kun“ (Shinobu Gotoh, Kazumi Ohya – Manga); „The Day of Revolution“ (Mikiyo Tsuda – Manga); „Trau dich“ (Kai Asou – Manga); „New York New York“ (Marimo Ragawa – Manga)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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