So, wie versprochen, ein kleiner Rückblick auf den Comicsalon in Erlangen. Es war eine wilde Zeit und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Da es mein erster Comicsalon war, war ich schon sehr neugierig, wie sich alles geben würde und ob ich jeden meiner Kontakte finden würde, mit denen ich im Vorfeld abgesprochen hatte, sie an ihren Ständen zu besuchen.

Nach der Ankunft am Freitag, 08.06.2012, stand erstmal die Meldung in der Pressestelle auf der Tagesordnung, um den Ausweis zu erhalten und sich ordnungsgemäß zu informieren. Vor allem hatte ich es auf einen Lageplan abgesehen, denn Erlangen ist zwar klein, aber dennoch ist es hilfreich, einen Stadtplan zu besitzen.Gleich der erste Stand hinter dem Einlass für Journalisten war der von Bocola, wo es eine wunderschöne Mappe zu besichtigen gab, in der sich farbige Ausschnitte von Prinz Eisenherz aus den Sonntagszeitungen befanden. Sehr beeindruckend. Dort traf ich später auch Herrn Dressler, mit dem ich ja vor einigen Wochen ein Interview machen durfte.

Weiter ging es in den Trubel. Panini hatte für das Event ein extra Sammelalbum erstellt, dessen Sammelbilder man an den verschiedenen Ständen einsammeln konnte. Leider habe ich es nicht geschafft, das Album komplett voll zu bekommen, aber die Sticker gab es auch an den anderen Veranstaltungsorten, die überall in der Stadt verteilt waren. Da mein hauptsächliches Interesse aber die Stände waren, gingen mir die natürlich durch die Lappen. Weitere Termine standen an, wie ein Treffen mit Frau Schellakowsky von Egmont Manga und Anime und eine kleine Rundtour bei Finix-Comics, Cross Cult und Salleck Publications (Ihr dürft Euch auf einige Kostproben der Verlage noch freuen, denn ich wurde mit reichlich Rezensionsexemplaren bedacht, die ich Euch nicht vorenthalten werde). Freitags war der Comicsalon noch nicht so gut besucht, wie später am Samstag, aber es waren doch schon einige Leute da, die sich auch nicht von mitunter auftauchenden Regenschauern abhalten ließen.

Der Raum für Journalisten protzte mit einer eigenen Kaffeeecke, in der man sich mit diversen Heißgetränken versorgen konnte. Zudem waren die ständig anwesenden Informations-Damen und -Herren wirklich perfekt informiert und jederzeit hilfreich, egal wie seltsam ihnen die Fragen auch erscheinen mochten. Durch sie erfuhr ich auch, dass es einige Kinokarten gab, die man sich besorgen konnte. Dadurch wurde kurzerhand am Samstag noch ein Kinobesuch eingeplant.

Am Stand von Cross Cult traf ich auf Herrn Tavares, meinen neuen Ansprechpartner dort. Er legte mir gleich nahe, eine Veranstaltung von „Steam Noir“ zu besuchen, die am nächsten Tag stattfinden sollte, und danach stand ein Interviewtermin mit den beiden Schöpfern der Serie auf dem Terminplan.

Am Abend ging es auf die „Max-und-Moritz“-Gala, bei der die Comicpreise verliehen werden. Wer mir auf Facebook folgt, wurde live von sämtlichen Preisträgern samt Foto informiert, denn ich saß in der ersten Reihe Mitte. Moderiert wurde die Gala von Hella von Sinnen, die in einem herrlich skurrilen Superman-Outfit auftrat. Ihr Mitmoderator brachte das Publikum mit seinem eigenen kleinen Kostüm zum Lachen, denn es bestand aus einer winzigen Spiderman-Fingerpuppe. Kurzweilig und mit sehr prägnanten Vorstellungen der diversen Comics und Mangas, die nominiert waren, ging der Abend seinem Ende entgegen.

Am Samstag, 09.06.2012, gab es eine kleine Überraschung, denn nun waren außen die Stände der verschiedenen Verkäufer aufgebaut. Sammler wühlten sich durch die Lustigen Taschenbücher, bemühten sich, ihre Sammlungen von Superhelden-Comics zu vervollständigen, und handelten bis aufs Blut mit den Verkäufern. Auch ich bin schwach geworden und habe mich mit einer kompletten Reihe von Tarzan-Bänden eingedeckt, die von Hal Foster gezeichnet wurden, meinem persönlichen Idol, der ja „Prinz Eisenherz“ gezeichnet hat. Auch hier erwartete mich noch eine kleine, wunderbare Überraschung, von der ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnte.

Die Veranstaltung von „Steam Noir“ war äußerst interessant, denn dort konnte man erfahren, wie viel Überlegungen die beiden Schöpfer der Reihe in die Comics einfließen lassen. Die gesamten Ideen und Hintergründe wird man als Otto-Normalleser eher weniger mitbekommen, aber es machte großen Spaß zu erfahren, worauf man zusätzlich achten konnte, um das Leseerlebnis noch etwas spannender zu gestalten. Das anschließende Interview war äußerst lehrreich und wird Euch demnächst natürlich hier präsentiert werden.

Ich besuchte danach die restlichen Stände und Kontakte, die ich am Freitag nicht angetroffen oder ständig verfehlt hatte, und ärgerte mich gerade ein wenig, dass ich bisher Horst Berner noch nicht getroffen hatte, der ja auch irgendwo unterwegs sein musste, als ich ihm auch schon mitten im Journalisten-Kämmerlein in die Arme lief. Wir frischten unsere Bekanntschaft auf und gerieten gerade so richtig ins Reden, als sich jemand bemerkbar machte, den ich anfangs nicht richtig einordnen konnte. Aber dann! Es war kein geringerer als Wolfgang J. Fuchs, der bekannte Übersetzer und Journalist. Wir schwärmten eine ganze Weile von „Prinz Eisenherz“ und lauschten den Anekdoten, mit denen Herr Fuchs aus dem Stehgreif aufwarten konnte, bis es Zeit war zu gehen. Der Kinotermin „Men in Black 3“ stand an und eine letzte Runde durch den Comicsalon war noch drin, bevor es am Sonntag wieder zurück in die Heimat ging.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es ein wirklich wunderbares Erlebnis war, das ich mir bestimmt nicht wieder entgehen lassen werde. Nächstes Jahr steht das Ereignis in München an, zu dem ich definitiv wieder aufbrechen werde, sowie im Jahr 2014 Erlangen. Die Comicmetropole für ein Wochenende ruft dann wieder alle Fans und Interessierten an der Neunten Kunst zu sich – ein Ruf, dem ich gerne Folge leisten werde.