Kompakt:

Christine ist eine einfallsreiche Heldin, die das Buch zu einem wahren Genuss macht. Die Neuinterpretation der Geschichte um die kleine Meerjungfrau wartet mit einigen Überraschungen auf und lässt Liebesromanleserinnen ins Schwärmen geraten. Am Ende bleibt kein Auge trocken und voller Spannung wird auf den nächsten Band gewartet und auf das, was sich P.C. Cast für Apollo hat einfallen lassen.

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Originaltitel Goddess of the Sea
Autor P.C. Cast
Übersetzung Christine Strüh und Anna Julia Strüh
Verlag Fischer
Erschienen Mai 2012
ISBN 978-3-596-19383-7
Seitenanzahl 448 Seiten

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Inhalt

Christine Canady, Staff Sergant der United Air Force, lässt sich in einer Vollmondnacht zu einem kleinen Ritual hinreißen, mit dem sie die Magie in ihr Leben einladen will. Kurz darauf kommt es zu einem Flugzeugabsturz, bei dem sie fast ertrinkt und Undine begegnet, einer Meerjungfrau. Sie bietet Christine einen Körpertausch an, durch den sie überleben kann. Christine sagt zu, muss aber feststellen, dass sie im Mittelalter vor der Küste von Wales festsitzt.

Dort begegnet sie dem Grund, weshalb Undine aus dem Meer weg wollte: Triton, ihr Halbbruder, der sie unbedingt heiraten will und auch vor Christine nicht Halt macht, die sich nun in Undines Körper befindet. In größter Not ruft Christine die Erdgöttin Gaea zu Hilfe, die ihr ermöglicht, in einem menschlichen Körper an Land zu gehen. Doch Christine muss alle drei Tage zurück ans Meer. Zudem gibt es auch noch Dylan, einen Meermann, der sich schon bald in ihr Herz schleicht …

Stil und Charaktere

P.C. Cast hat mit diesem aus dem personalen Blickwinkel erzählten Roman eine Neuinterpretation des Märchens um die kleine Meerjungfrau geschaffen. Christine Candy ist grundsätzlich eine vernünftige junge Frau, die sich in der Männerwelt der Air Force behauptet. Dennoch fehlt ihr in ihrem Leben die Magie, die sie durch ein Ritual wiederbeleben will. Als ihr danach die Erdgöttin Gaea begegnet, mag Christines Akzeptanz der Existenz der Göttin für einen normalen Roman etwas rasch erfolgen, doch wenn man das Buch wie das Märchen nimmt, auf dem es aufbaut, ist es eine mystische Szene, die für ein Lächeln beim Lesen sorgt. Gaea selbst ist so lebenslustig und liebevoll, wie man sich eine Erdgöttin vorstellt.

Das Leben unter dem Meer ist für Christine neu, nachdem sie mit Undine den Körper gewechselt hat, und damit äußerst interessant. Über Undine selbst erfährt man sehr wenig. Tritons Auftritte bringen Dramatik in die Geschichte und eine gewisse Gefahr für Christine, die für Spannung sorgt. Er ist komplett in seiner Gier auf Undine gefangen, wodurch er einen fanatischen Eindruck hinterlässt. Interessanterweise zieht sich dieser Fanatismus auch bis auf das Festland, das Christine schließlich besucht, und in das Mönchskloster. Der Kontrast zwischen den engstirnigen Männer dort und dem aufgeschlossenen Dylan macht deutlich, wie sich das Selbstverständnis von Frauen und Männern, sowie ihre Vorstellungen dessen, was für das jeweilige Geschlecht angemessen ist, über die Jahre hinweg geändert haben. Dylan selbst ist ein faszinierender Held, der sich von Christines Selbstbewusstsein nicht einschüchtern lässt, sondern sich davon eher angezogen fühlt. Die Liebesszenen zwischen den beiden sind ausgesprochen sexy und einfallsreich, denn zwischendurch sind beide einmal Meerwesen.

Die Nebenfiguren sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man sie rasch als eigenständige Personen wahrnimmt: nicht nur Abt William, sondern auch der Ritter Andras Ap Caer Llion, der es auf Christine in ihrer menschlichen Form abgesehen hat, oder die Frauen aus der Küche. Der Unterschied im Umgang mit Christine zwischen Andras und Dylan zeigt perfekt, wie die meisten mittelalterlichen Männer die Stellung der Frau sahen, während Dylan derjenige ist, der Christine ihren eigenen Weg finden lässt und sie dabei unterstützt.

Besonders gegen Ende gibt es eine packende Mischung aus Action, Dramatik, Herzschmerz und Erlösung, die dem Leser die Tränen in die Augen treiben wird. Nach dem Buch wartet man einfach nur ungeduldig auf Band drei der Reihe, mit dem Cast bestimmt wieder ein Glanzstück gelingen wird.

Aufmachung

Das herrliche Cover des Taschenbuches vermittelt einen schönen Vorgeschmack auf den Inhalt, indem es in Blau getaucht ist. Im Hintergrund des Titels lässt sich ein Dreizack erkennen, der auf den diesmal vorkommenden Gott Poseidon hinweist. Der Schriftzug der Serie wurde mit Spotlack hervorgehoben. Auf der Rückseite befindet sich die Inhaltsangabe. Der Roman ist in drei Teile und 30 Kapitel geteilt, wobei ein einleitendes Wort der Autorin den Leser begrüßt. Am Ende gibt eine Leseprobe einen Ausblick auf das nächste Buch der Reihe.

Reihenfolge

1. Göttin der Liebe

Ähnliche Titel

Tonari no Guardian (Manga); One Thousand and One Night (Manhwa); Die rothaarige Schneeprinzessin (Manga); Romane von Gena Showalter; Die kleine Meerjungfrau (Märchen); Arielle (Film); Kilala Princess (Manga)

Herzlichen Dank an den Fischer-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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