Kompakt:

Der Mix aus Liebesgeschichte und Entwicklung der Heldin zur selbstbewussten Frau ist einfach unwiderstehlich. Fans von Märchen und Liebesromanen fühlen sich hier sofort wohl. Wer bereits „House of Night“ der Autorin und ihrer Tochter kennt, sollte hier dennoch zugreifen und die Reihe ausprobieren – sie erschien vor ihrem Ausflug in die Welt der Jugendromane.

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Originaltitel Goddess of Love
Autor P.C. Cast
Übersetzung Christine Strüh und Anna Julia Strüh
Verlag Fischer
Erschienen März 2012
ISBN 978-3-596-19387-5
Seitenanzahl 400 Seiten

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Inhalt

Tulsa, Amerika. Venus, die Göttin der Liebe, gerät durch eine Beschwörung an Dorreth „Pea“ Chamberlain und sitzt nun in der Welt der Sterblichen fest. Pea ist unscheinbar und verhält sich in Gegenwart des attraktiven Feuerwehrmanns Griffin DeAngelo ungelenk, so dass Venus ihre Arbeit bereits vor sich sieht: In Pea soll die selbstbewusste junge Frau geweckt werden, die unter ihrer Schüchternheit verborgen ist. Einziges Problem: Als Venus auf Griffin trifft, bekommt sie selbst Herzklopfen. Doch Freundinnen sind wichtiger als Männer.

Im Reich der Götter entschließt sich Venus‘ pro-forma-Ehemann Vulcanus, der als Gott des Feuers regiert, inzwischen, selbst einen Ausflug nach Tulsa zu machen, denn er fühlt sich unsicher und wird von den anderen Göttern nicht richtig anerkannt. Bei einer Begegnung mit Pea werden in ihm Gefühle geweckt, die denen seiner Gattin gegenüber Griffin ähneln. Aber können Götter und Sterbliche überhaupt ein Happy End erhalten?

Stil und Charaktere

Die im Englischen „Goddess“-Reihe genannte Serie von P.C. Cast, die in Deutschland hauptsächlich durch „House of Night“ bekannt wurde, erschien bereits vor der Vampirreihe, die sie mit ihrer Tochter verfasst hat. Die Handlung ist ideal für Liebesromanleserinnen und erwachsene Leser, die ihre Märchen mit einem Schuss Erotik versehen haben möchten. Der allwissende Erzähler berichtet aus den Blickwinkeln aller Figuren, wodurch der Leser jede der vier Hauptpersonen – Pea, Venus, Vulcanus und Griffin – wunderbar kennen lernt. Da die Handlung hauptsächlich in Tulsa spielt, bleibt das Reich von Vulcanus und der Olymp etwas im Dunkeln.

Der Fokus der Geschichte ist auf die Entwicklung der Liebesgeschichten gerichtet und erhält durch Peas Finden ihrer eigenen Stärke eine ausgewogene Balance, denn eigentlich ist sie eine unscheinbare und leicht schusselige Heldin, die sich im Lauf der Handlung zu einer selbstbewussten Frau mausert. Ihre Entwicklung zu verfolgen macht großen Spaß und  man freut sich über ihr Happy End.

Besonders schön ist, dass es keine aufgesetzten Konflikte gibt, sondern die Probleme rasch behoben werden und miteinander darüber gesprochen wird. Einfallsreiche Flüche aus dem sexuellen und göttlichen Bereich, die Venus immer anbringt, lockern die Dialoge zusätzlich zur amüsanten Wortwahl auf, wie beispielsweise „Bei Gaeas erdiger Vagina!“ (S. 318). Dazu ist es natürlich von Vorteil zu wissen, dass Gaea die Göttin der Erde ist. Venus scheint zu Beginn ihren Launen zu folgen und wirkt etwas oberflächlich, zeigt aber bald, dass mehr in ihr steckt, sobald ihre Gedanken und bisherigen Erfahrungen genauer betrachtet werden. Dadurch erweist sie sich als liebenswerte Frau, die sich um ihre Freunde kümmert und alles für sie tun würde.

Die Liebesszenen sind äußerst sexy und gut in die Handlung eingebunden, wodurch sie für die Entwicklung der Charaktere wichtig sind. Durch die zwei Paare erhält der Leser zudem zwei verschiedene Handlungsstränge, die miteinander verglichen werden können, denn während Pea in ihrer Beziehung diejenige ist, die den Ton angibt und zu ihrer eigenen Stärke findet, muss Venus ihre Kontrolle an ihren Helden abgeben. Die beiden Helden der Geschichte sind ebenfalls wahre Prachtkerle: Griffin ist ein fähiger Feuerwehrmann, der sein Single-Leben bisher genossen hat. Aufgewachsen mit seiner Mutter und vier Schwestern besitzt er ein ungewöhnliches Einfühlungsvermögen, was Frauen angeht. Gemeinsam mit seinen Kameraden steht seinen Mann. Vulcanus hingegen fühlt sich aufgrund seines Hinkens wie ein Außenseiter im Olymp. Hinter seiner Zurückhaltung verbirgt sich ein wunderbarer und feinfühliger Mann, der sich Hals über Kopf in Pea verliebt.

Die restlichen Figuren bleiben eher unscharf umrissen, was aber nicht davon abhält, den Roman bis zuletzt zu genießen. Sofern sie mehrere Auftritte haben, wie beispielsweise Griffins Kollegen oder seine Schwestern, sind sie einprägsam gestaltet und sind sehr liebenswert.

Aufmachung

Das Cover des Taschenbuches ist eine perfekte Verbindung von Göttin in Form der Frau und Flammen des Feuergottes, dargestellt als Blumen. Der Titel der Reihe wurde mit Spotlack hervorgehoben. Die Rückseite zeigt ebenfalls Blumen, auf denen die Inhaltsangabe abgebildet ist. Bevor die Geschichte beginnt, berichtet die Autorin in einem Brief an die Leser, dass die Göttinnen-Reihe ihr Lieblingsprojekt ist. Eine Danksagung und eine Leseprobe des zweiten Teils der Reihe, „Göttin des Meeres“, beenden das Buch.

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