Zoë Archer ist die Autorin der Abenteuerserie um die „Klingen der Rose“, einer Gruppe von mutigen Kämpfern, die sich der Geheimgesellschaft der Erben von Albion entgegenstellt. (Foto: Copyright Zachary N. DiPego)

Danke, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.

Ihre Bücher sind wie eine Mischung von Fantasy und Abenteuer mit einer Liebesgeschichte. Wie sind Sie darauf gekommen, einen „Indiana Jones“-artigen Roman zu schreiben?

Ich habe es schon immer geliebt, Abenteuerfilme anzusehen, aber ich fand immer, dass die weiblichen Charaktere so armselig dargestellt wurden. Sie schreien normalerweise, fallen in Ohnmacht und waren generell unbrauchbar und mussten gerettet werden. Ich wollte auch Liebesromane lesen, die starke Abenteuerelemente enthielten, fand aber nie wirklich Bücher, die dieses Bedürfnis stillten. Daher entschloss ich mich, beide Interessen anzugehen, indem ich mit Abenteuern gefüllte Liebesromane schreibe, in denen die Heldinnen genauso stark und fähig sind wie die Helden.

Die Zeit und die Orte, an denen Ihre Bücher spielen, erinnert mich an die beliebte Steampunk-Literatur. Ist dieses Genre eines, das Sie mögen?

Ich beginne, mehr über Steampunk zu lesen, und schreibe tatsächlich Steampunk-Liebesroman-Novellen für Avon Impulse: „Skies of Fire: The Ether Chronicles“ wird am 3. April in den Staaten erscheinen. Ich mag die Kombination eines historischen Handlungsortes mit fortschrittlicher Technologie. Und es sieht auch noch cool aus! Besonders die ganzen Stiefel. Aber als ich das erste Mal über die „Die Klingen der Rose“-Serie nachdachte, dachte ich nicht darüber nach, dass ich sie Steampunk-artig machen würde. Das Steampunk-Label wurde angewendet, nachdem die Bücher geschrieben worden waren. Meine Intention war es, Technologie aus der viktorianischen Zeit auf James Bond-Manier in Gegenständen zu benutzen – die alle von Catullus Graves, dem mechanischen Genie der Klingen, erfunden worden sind.

Die englischen Cover Ihrer Bücher sind wundervoll. Wie gut haben sie Ihre Sicht der Charaktere und Handlungsorte eingefangen?

Die Kunstabteilung bei Kensington, meinem englischen Verlag, hat einen großartigen Job dahingehend gemacht, nicht nur die Charaktere und Handlungsorte, sondern die allgemeine Stimmung der Bücher einzufangen. Ein Blick auf die Cover und man weiß, dass einen ein Abenteuer erwartet – etwas, das nicht wie die meisten Liebesromane ist.

Wie gehen Sie bei Ihrer Recherche vor? Müssen Sie viel recherchieren?

Ich betreibe einen beträchtlichen Rechercheaufwand. Tatsächlich fließt über die Hälfte der Recherche, die ich vornehme, nicht in die Bücher ein! Aber ich glaube, dass ich es, besonders im Hinblick auf ungewöhnliche Handlungsorte und verschiedene Kulturen, dem Ort und den Leuten schuldig bin, so genau wie möglich zu sein. Natürlich muss ich mir einen gewissen Grad an literarischer Freiheit mit einigen Elementen nehmen, da ich Fiktion schreibe und der Handlung verpflichtet bin, aber ich versuche, das auf ein Minimum zu beschränken. Meine Recherche führe ich durch Bücher und das Internet durch. Die Menge an Informationen, die man online finden kann, ist erstaunlich!

Wie haben Sie den Überblick behalten bei einer Haupthandlung, die sich über vier Bücher erstreckt?

Ich schrieb Gliederungen für jedes Buch und machte sicher, dass bestimmte Elemente sich hindurch zogen und schlussendlich zu dem Zeitpunkt aufgelöst wurden, als das vierte Buch endete. Es war aber nicht einfach!

Welche Bücher lesen Sie und welche würden Sie empfehlen?

Meist lese ich historische Liebesromane. Einige meiner Lieblingsautoren sind Meredith Duran, Julie Anne Long, Joanna Bourne, Shana Abé (was historisch-paranormale Liebesromane angeht), Tessa Dare und die Backlist von Judith Ivory.

Für die deutschen Leser, die bisher Ihre Bücher noch nicht kennen: Was ist besonders an Ihren Romanen, so dass wir sie lesen sollten?

Meine Bücher sind gefüllt mit Abenteuern, und die „Klingen der Rose“-Serie spielt an ungewöhnlichen Orten, wie der Mongolei, Griechenland und den Kanadischen Rockies. Zudem sind, wie ich oben bereits anführte, alle meine Heldinnen kompetent und intelligent. Es gibt in meinen Büchern keine in Ohnmacht fallenden, schreienden Frauen! Selbst wenn die Heldinnen sich fürchten, überwinden sie ihre Angst, um sich jeglicher Herausforderung zu stellen, die ihnen in den Weg gestellt wird. Ich hoffe auch, dass meine Helden sehr cool sind!

Ich liebe die Sammelkarten auf Ihrer Homepage. Wurden sie wirklich gedruckt?

Wurden sie. Ich habe sie auf verschiedenen Liebesromankonferenzen und -conventions verteilt.

Ihre neue Serie „The Hellraisers“ beinhaltet dunkle Helden und mutige Heldinnen. Was erwartet Ihre Leser, die „Die Klingen der Rose“ geliebt haben?

Die Hellraisers sind eine Gruppe von englischen Lebemännern im 18. Jahrhundert, die unabsichtlich den Teufel befreien und buchstäblich die Hölle auf die Erde bringen. Die Serie ist definitiv düsterer als die „Klingen der Rose“ und besitzt stärkere paranormale Elemente. Die Helden sind auch Bad Boys! Sie haben keine guten Absichten wie die „Klingen der Rose“. Es macht großen Spaß, in diesem düsteren Stil zu schreiben.

War es einfach, in eine neue Serie einzutauchen, nachdem Sie so viel Zeit mit den „Klingen der Rose“ verbracht haben?

Ich hatte „Die Klingen der Rose“ hintereinander für nahezu zwei Jahre geschrieben, daher war ich bereit für eine Veränderung. Aber ich liebe die Welt der Klingen wirklich.

Sie schreiben auch Science Fiction-Liebesromane. Ist das ein anderes Genre, das Sie lieben? Wie mischen Sie die beiden Genre und behalten den Überblick bei Ihren verschiedenen Handlungsorten?

Als ich aufwuchs, habe ich viele Science Fiction-Fernsehserien und -filme gesehen, wie „Star Trek“ und „Star Wars“, und obwohl diese Serien und Filme Romantik beinhalteten, schienen sie die perfekten Handlungsorte für Liebesromane zu sein. Trotz einiger großer Unterschiede schreibe ich schlussendlich Geschichten von Abenteuern und Liebesgeschichten, daher war es kein so großer Wechsel, wie man vielleicht erwartet. Ich schreibe auch Steampunk-Liebesromane und arbeite derzeit an einer neuen historischen Liebesromanserie, die keine paranormalen Elemente beinhaltet: Das erste Buch von „Nemesis, Unlimited“ wird Anfang 2013 erscheinen. Seltsamerweise habe ich keine großen Schwierigkeiten, alle Handlungsorte und Subgenre auseinander zu halten. Vielleicht besitze ich multiple Persönlichkeiten!

Danke und ich freue mich schon auf die deutsche Ausgabe von „Die Klingen der Rose“.

Vielen Dank! Ich freue mich darauf, den deutschen Lesern die Welt der „Klingen der Rose“ nahezubringen.

Das englische Original-Interview ist hier zu finden.