Kompakt

Der Roman ist kurzweilig und amüsiert über große Strecken hinweg. Vor allem Melody sorgt für großartige Unterhaltung. Dagegen sind die zurückhaltenden Erwachsenen, die sich nicht ihre Geheimnisse anvertrauen, die alle in große Gefahr stürzen, oftmals ein Ärgernis, das den Lesespaß trübt.

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Originaltitel Devil in My Bed (01 The Runaway Brides)
Autor Celeste Bradley
Übersetzung Cora Munroe
Verlag Blanvalet
Erschienen April 2012
ISBN 978-3-442-37931-6
Seitenanzahl 400 Seiten

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Inhalt

1812, London. Aidan de Quincy, fünfter Earl of Blankenship, trifft auf die attraktive Madeleine Chandler, die er vor einem Überfall rettet. Zwischen den beiden besteht von Anfang an eine tiefe Zuneigung, die in einer stürmischen Affäre und Herzschmerz für beide endet, denn Madeleine verbirgt etwas. Einige Jahre später trifft Aidan auf den Stufen seines Herrenclubs ein kleines Mädchen, das behauptet, ihr Vater sei Mitglied des Clubs. Ihm schwant Böses, so dass er die kleine Melody in seine Zimmer schmuggelt und Madeleine aufsucht, die er mit ihrer „Tochter“ zusammenbringen will. Während er von einer Familie träumt und auch Madeleine beginnt, an ein glückliches Ende für sie zu glauben, holen die Schatten der Vergangenheit Madeleine ein und bringen alle Beteiligten in große Gefahr.

Stil und Charaktere

Celeste Bradley ist vor allem für ihre „Liar’s Club“-Reihe bekannt und beweist auch hier ein Händchen für spannende Handlungen über Spionage und Betrug. Leider sind ihr die Geheimnisse, die Madeleine umgeben, so gut gelungen, dass die Gute sich einfach nicht dem Helden anvertrauen will. Das sorgt für Unmut beim Lesen, denn von Aidans Ehrgefühl, das Madeleine nicht verletzen will, merkt man nicht so viel – abgesehen von seiner allgemein charmanten und einfühlsamen Art. Während Madeleine also die meiste Zeit vernünftig handelt und eine einfallsreiche Heldin ist, stellt sie sich in der Beziehung zwischen Aidan und ihr so ungeschickt an, dass die beiden tiefe Wunden von ihrer letzten Begegnung davontragen.

Sehr geschickt ist die Geschichte in eine Rahmenhandlung eingebettet, in der Melody kurz vor ihrer Hochzeit steht und den Schneider der Familie, der mehr ein enger Freund ist, wegen der Hintergründe der Beziehung zwischen Aidan und Madeleine befragt. Durch die Verbindung von Aidan mit seinen Freunden Jack und Colin kann der Leser sich schon auf zwei weitere Bände freuen, in denen sie die Hauptrolle spielen werden. Es bleibt die Hoffnung, dass die kleine Melody auch dort auftauchen wird, denn sie ist der wahre Star des Buches, der die Herren der Schöpfung zu den wirrsten Lügengeschichten inspiriert, um ihren Aufenthaltsort im Herrenclub geheim zu halten, was besonders bei Aidan zu verrückten Ideen führt.

Leider ist der Übersetzerin ein Schnitzer unterlaufen, denn der Leser, der an die Zeit des Regency gewöhnt ist, wird aus seinem Lesefluss sehr unsanft herausgerissen, wenn er über „Mach einen Vorschlag, Superhirn!“ (S. 43) stolpert, was wohl kaum der Epoche angepasst ist, in der der Roman spielt. Abgesehen davon aber bildet der Herrenclub und vor allem die Urgesteine, die dort seit Urzeiten ihren Sitz haben, einen herrlichen Hintergrund für die Geschichte. Mit der Zeit wachsen sie dem Leser regelrecht ans Herz, bis man sich am Ende nur äußerst ungern von den älteren Herren und ihrem Majordomus trennt; mal ganz von dem zutiefst romantischen und einzigartigen Heiratsantrag, der am Schluss auf den Leser wartet.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt ein Paar auf dem Cover, dessen Bild sich auf der Rückseite wiederholt, wo sich auch die Inhaltsangabe befindet.

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Herzlichen Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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