Kompakt

Das dritte Spiel verlangt dem Leser wieder hohe Konzentration ab. Diese Reihe mal rasch zwischendurch zu lesen, ist nahezu unmöglich, denn dann könnte einem einer der zahlreichen psychologischen Kniffe entgehen, die Shinobu Kaitani eingebaut hat – ein weiterer Höhepunkt dieser großartigen Reihe.

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Liar Game 04 Originaltitel Liar Game, vol. 4
Autor Shinobu Kaitani
Illustration Shinobu Kaitani
Übersetzung Claudia Peter
Verlag Egmont Manga
Erschienen Oktober 2013
ISBN 978-3-770-48060-9
Seitenanzahl 226 Seiten
Altersgruppe Ab 14 Jahren

Inhalt

Für Nao und die sieben Spieler, die die Trostrunde überstanden haben, geht es in die dritte Spielrunde. Akiyama schließt sich ihnen erneut an. Grundlage des neuen Spieles ist diesmal der Schmuggel zwischen zwei verschiedenen „Ländern“, die in einem Flughafengebäude eingerichtet wurden. Abwechselnd soll die Rolle des Zöllners und des Schmugglers übernommen und erraten werden, ob der Gegner etwas schmuggelt oder nicht. Dabei werden Naos und Akiyamas Team mit einer unerwarteten Herausforderung konfrontiert …

Stil

Naos große und unschuldige Augen und ihre liebenswerte Naivität sind inzwischen zu einem Teil der Reihe geworden, auf den man sich freut. Denn im Gegensatz zu Band eins, in dem sie sehr oft in Tränen ausgebrochen ist, hat sie nun langsam ihren Weg gefunden, um mit der Situation klar zu kommen. Der Leser empfindet unweigerlich Bewunderung für ihren unermüdlichen Optimismus und ihr Vertrauen in die Menschen, das sehr oft von ihren Mitspielern herausgefordert wird. Als einzige Frau im Team ist sie diejenige, die den Zeichnungen einen gewissen weiblichen Touch gibt, denn sonst überwiegen die zynischen oder arroganten Kommentare der Männer, die mehr schwitzen und der Lage nervöser gegenüber stehen.

Akiyama bildet den ruhigen Pol in der Gruppe, die sich immer wieder in Misstrauen und Spielchen verstrickt. Seine Intelligenz ist beeindruckend und seit er sich Nao gegenüber ein wenig öffnet, ist er auch zu einem hilfreichen Verbündeten für sie geworden. Seine dunklen Augenringe erinnern an L aus „Death Note“, wie auch seine brillanten Schachzüge, mit denen er die anderen zwischendurch manipuliert, um an Informationen zu kommen.

Die Umgebung, in der das dritte Spiel stattfindet, ist geradezu klinisch sauber. Obwohl es zahlreiche Sitzmöglichkeiten, Tische und Maschinen gibt, die an einem Flughafen vorkommen, liegt der Fokus auf den Figuren und ihren Gesichtsausdrücken. Die Sprechblasen sind sehr eng gefüllt, da das Spiel und die Auswirkungen gut erklärt werden müssen. Die Dichte erinnert an „Detektiv Conan“, denn auch dort werden die Fälle stets über die Dialoge ausgearbeitet. Mehrere Gespräche zwischen den beiden Spielleitern, die die Vorgänge beobachten, verleihen dem Leser die Erkenntnis, dass Nao inzwischen das Interesse der maskierten Männer geweckt hat.

Der Einsatz von Rasterfolien ist sehr spärlich, wenn es um Schattierungen in den Gesichtern geht, dafür aber umso verbreiteter, wenn die Kleidung oder Hintergründe damit bedeckt werden. Dadurch wirken die Figuren manchmal etwas flach, was aber nichts an der Faszination ändert, die die Geschichte und die psychologischen Verstrickungen mit sich bringen.

Die Panels sind deutlich voneinander getrennt und können auch von Neueinsteigern gut verfolgt werden. Allerdings sollte man mit Band 1 beginnen, um die Handlung komplett verstehen zu können.

Aufmachung

Dank Spotlack und dem nur durch die römische Ziffer unterschiedlich gestalteten Cover hat die Reihe einen hohen Wiedererkennungswert. Auf der Rückseite ist die Gruppe um Nao und Akiyama unterhalb der Inhaltsangabe abgebildet. Ein Farbbild der beiden Helden führt in die Geschichte ein.

Ähnliche Titel

Death Note (Manga; Anime; Realfilm); Ousama Game (Manga); Ocean’s Eleven (Film); Ocean’s Twelve (Film); Ocean’s Thirteen (Film); Leverage (Serie); Hustle (Serie)

Herzlichen Dank an den Egmont Manga und Anime-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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