Kompakt

Durch die unsagbare Naivität der Heldin erhält der Plot eine zusätzliche Komponente, die neben den raffinierten Katz- und Mausspielen fesselt. Freunde von kniffligen Psychospielen müssen hier unbedingt zugreifen.

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Liar Game 01 Originaltitel Liar Game, vol. 1
Autor Shinobu Kaitani
Illustration Shinobu Kaitani
Übersetzung Claudia Peter
Verlag Egmont Manga
Erschienen April 2013
ISBN 978-3-770-47926-9
Seitenanzahl 224 Seiten
Altersgruppe Ab 15 Jahren

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Inhalt

Nao Kanzaki, die oft als „treudoof“ bezeichnet wird, gerät als Mitspielerin in das „Liar Game“, bei dem ihr 100 Millionen Yen anvertraut werden. Diese muss sie gegen einen Gegner verteidigen und versuchen, ihm sein eigenes Geld abzuluchsen und für 30 Tage behalten. Sollte ihr das gelingen, darf sie alles, was über den 100 Millionen Yen liegt, behalten. Wenn nicht, besitzt sie Schulden in der Höhe ihres Verlustes.

Fassungslos hat sie keine andere Wahl, als an dem Spiel teilzunehmen. Doch ihre Naivität bringt sie rasch in Schwierigkeiten, weshalb sie sich an den Betrüger Shinichi Akiyama wendet, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, denn was bleibt ihr anderes übrig, als jemanden zu engagieren, der sich mit Betrug auskennt?

Stil

Nao ist eine junge Frau, die sich durchs Leben schlägt. Ihr Vater ist im Krankenhaus, sie hat oberflächliche Freunde und sonst aber keine Menschenseele, auf die sie sich verlassen kann. So ist es nicht verwunderlich, dass sie vollkommen überfordert ist, als sie das Paket erhält, das sie als Teilnehmerin für das „Liar Game“ qualifiziert. Auf ihrem Gesicht ist jede Gefühlsregung sofort abzulesen, wodurch sie sich natürlich überhaupt nicht als Betrügerin eignet.

Allgemein ist der Zeichenstil sehr filigran und fast schon kühl zu nennen, da nicht viele Einzelheiten in die Panels aufgenommen werden. Die eigentliche Geschichte findet in der Psyche der Figuren statt, die sich auf ein Psychoduell mit ihrem Gegner einlassen. Als Shinichi zu Nao stößt, ist er bereits durch seine schmaleren Augen mit den Augenringen und die finsteren Blicke, die er perfekt beherrscht, ein guter Gegensatz zu ihr.

Die anderen Figuren werden zwischendurch übertrieben gezeigt, indem sie ihren Triumph deutlich zur Schau stellen oder sich über Nao und ihre Naivität lustig machen. Durch die vielen Gedanken und Überlegungen, die alle Beteiligten anstellen müssen, überwiegen die Sprechblasen und beschreibenden Texte, die den Leser dazu einladen, mit zu raten, wie Nao ihr Geld behalten kann. Dramatische Szenen sorgen dazu immer wieder dafür, dass man unbedingt wissen will, wie Shinichi eine Lösung für Naos Probleme finden will.

Die Panels sind durch weiße Stege klar voneinander getrennt. Die Geräuschworte wurden im Original belassen und daneben übersetzt.

Aufmachung

Auf dem Cover des etwas breiteren Taschenbuches sind die römische Ziffer des Bandes und die Putten unter dem Titel mit Spotlack hervorgehoben. Auf der Rückseite sind Nao und ihr Helfer Shinichi unter der Inhaltsangabe abgebildet. Drei Farbseiten leiten in die Handlung ein. Die erste zeigt Naos unheilbare Naivität und Gutmütigkeit, danach folgen eine Doppelseite mit dem Titel des ersten Kapitels und das Inhaltsverzeichnis.

Ähnliche Titel

Death Note (Manga; Anime; Realfilm); Ousama Game (Manga); Ocean’s Eleven (Film); Ocean’s Twelve (Film); Ocean’s Thirteen (Film); Leverage (Serie); Hustle (Serie)

Herzlichen Dank an den Egmont Manga und Anime-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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