Kompakt

Das Wiedersehen mit den Kindheitsfreunden gestaltet sich vor allem für Erwachsene sehr schön. Für Kinder dürften die Zeichnungen aber ein wenig altbacken wirken und die Handlung einige Probleme aufwerfen. Dennoch darf dieser Klassiker in keiner Sammlung von Manga-Fans fehlen.

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Originaltitel Jungle Taitei, Vol. 01
Autor Osamu Tezuka
Illustration Osamu Tezuka
Übersetzung Jürgen Seebeck und Junko Iwamoto
Verlag Carlsen Manga!
Erschienen Dezember 2011
ISBN 978-3-551-72627-8
Seitenanzahl 272 Seiten
Altersgruppe Ab 8 Jahren

Inhalt

Jeder in Afrika kennt den weißen Löwen Panja, der der Schrecken der Eingeborenen und Beschützer seiner Untertanen ist. Durch eine Intrige zu Fall gebracht, kann Panja nicht mehr verhindern, dass seine hochschwangere Königin auf ein Schiff verfrachtet wird. Dort bringt die Kimba zur Welt, ein kleines weißes Löwenbaby. Um ihrem Sohn ein Leben im Käfig zu ersparen, zwingt sie ihn, zu fliehen, womit für Kimba ein spannendes Abenteuer beginnt, das ihn in die Welt der Menschen und schließlich zurück in den Dschungel, sein geerbtes Königreich, führt.

Stil

Osamu Tezuka, der Gott des Manga, erhält dank Carlsen für seine Reihe um Kimba eine wunderschöne Neuauflage in zwei Bänden. Acht Farbseiten leiten in die Handlung ein und zeigen Kimba in verschiedenen Altersstufen und Situationen. Eine Einleitung des Verlages, sowie eine Einführung, die die Geschichte um Kimba in die Zeit, zu der sie erschienen ist, einbettet, lassen den Stoff in neuem Licht erscheinen und geben die Chance, einiges klarzustellen, was Tezukas Darstellung von verschiedenen Volksgruppen angeht.

Die Zeichnungen selbst sind typisch für Tezuka. Die Charaktere sind klar erkennbar, wobei ihnen ihr Alter anzusehen ist: Die männlichen Figuren sind, bis auf den Jungen Kenichi, sehr überspitzt und fast schon Karikatur ähnlich gezeichnet. Die Tiere sind als solche eindeutig zu erkennen, erhalten aber durch vermenschlichte Gesichter Emotionen und Ausdrucksweisen, die wir als Leser nachvollziehen können. Besonders ins Auge sticht die Betonung des Umgangs zwischen Mensch und Tier. Es gibt sehr oft Grauzonen, in die sich die gegnerischen Figuren von Kimba manövrieren, so dass man ihre Motive nachvollziehen kann. Allerdings wird es weiblichen Leserinnen schwer fallen, Mitgefühl mit Mary zu haben, der weiblichen Nebenfigur, die sich im ersten Band auf sehr unvorteilhafte Weise entwickelt.

Für Auflockerung und witzige Szenen sorgt vor allem Kenichis Onkel, der sich filmreife Verfolgungsjagden liefert, ständig ausflippt und doch ein kleiner Held der Geschichte ist, dessen Herz so groß ist wie der Ozean.

Die Panelaufteilung ist klassisch durch weiße Stege getrennt und so auch für westliche Leser leicht zu verfolgen. Dabei werden manchmal sogar die Rahmen für witzige Szenen eingesetzt, indem beispielsweise ein Eingeborener sich den Kopf am Rand eines Panels anschlägt, weil er dagegensaust (S. 263), oder Kenichis Onkel vor Schreck mehrere Panels hoch fliegt und sie dabei durchbricht (S. 86). Die Geräuschworte wurden übersetzt und ins Bild eingefügt.

Aufmachung

Carlsen hat sich nicht lumpen lassen und die Neuauflage als DIN A5 großes Hardcover aufgelegt, dessen stabiler grüner Umschlag durch eine mit Spotlack hervorgehobene Zebraherde aufgelockert wird. Das Cover zeigt Kimba zwischen den Pfoten seines Vaters Panja. Auf der Rückseite befindet sich eine Silhouette von Kimba über der Inhaltsangabe.

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Herzlichen Dank an den Carlsen Manga!-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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