Nina Behrmann ist bekannt für ihre umtriebige Ader – sie besitzt mehrere Pseudonyme und schreibt für unterschiedliche Verlage. Unter anderem stammen ihre Romane aus den Genre Fantasy, paranormale Liebesromane oder Erotik. (Foto: Copyright privat)

Danke, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast.
Wie behältst Du denn den Überblick über Deine zahlreichen Pseudonyme?

Vielen Dank für die Einladung zum Interview! Ich habe für jedes Genre ein eigenes Pseudonym, das macht es ein bisschen einfacher, den Überblick zu behalten. Nina Hunter schreibt beispielsweise Paranormal Romance, Kira Maeda und Jasmin Eden Erotik. Aber so langsam habe ich auch genug Pseudonyme –  die reichen erst einmal. 🙂

Aus welchen Gründen suchst Du Dir neue Pseudonyme aus?

Anfangs wollte ich die unterschiedlichen Genre voneinander trennen. Als ich dann anfing für verschiedene Verlage zu schreiben, waren es teilweise die Lektoren, die mich baten, für ihren Verlag ein eigenes Pseudonym zu schaffen. Ein Autorenname ist ja auch immer eine Marke und ein Verlag baut eine Marke gerne auf.

Deinen Einstieg in das Schreibgeschäft hast Du damals über Fanfiction gefunden. Darf man erfahren, welche Reihe Dich so fasziniert hat, dass sie Dich zum Schreiben animiert hat?

Oh-oh, jetzt kommt das große Outing: Meine allerersten Geschichten waren Fanfictions zu Elfquest, einer Comic-Serie aus den 70ern, von Richard und Wendy Pini. Später entdeckte ich dann die Welt der Manga und die japanische Geschichte für mich, und ich begann Fanfics zu „Peacemaker Kurogane“ (Tokyopop) und der Shinsengumi [Anm.: eine Samurai-Schutztruppe der Edo-Periode in Japan] zu schreiben.

Du schreibst sehr erotische Geschichten. Was genau begeistert Dich daran?

Ich mag das Knistern zwischen den Figuren. Die Spannung, die zwischen einem Mann und einer Frau oder zwei Männern oder zwei Frauen entsteht, fasziniert mich. Deswegen schreibe ich auch so gerne darüber.

Wie schaffst Du es, all die vielen Projekte zu überblicken und Dich zu organisieren?

Oha, also organisiert würde ich mich nicht nennen. 🙂 Deshalb kann ich auch nie an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten. Wenn es in die Schreibphase geht, kann ich nur an einem Buch schreiben. Ab und an fallen mir dann noch ein paar Ideen für andere Projekte ein, aber die werden nur kurz notiert und dann geht es weiter mit dem ursprünglichen Buch.

Inzwischen gibst Du auch Workshops. Wie kam es dazu und macht es Dir Spaß?

Es war eigentlich eher eine spontane Idee, Workshops anzubieten. Ich wollte etwas zur Connichi, einer großen Mangamesse, beitragen und bewarb mich als Workshopleiter. Das Angebot kam gut an, beide Workshops waren gut besucht. Das anschließende Feedback hat mich dabei jedoch am meisten gefreut und auch bestätigt.

Du bist ein großer Manga-Fan. Welche Reihen sind Deine Favoriten, welchen fieberst Du bei jeder Veröffentlichung entgegen und auf welche freust Du Dich?

Hach, da gibt es ja so einige. 😉 Früher war ich leidenschaftlicher „Ranma ½“ und „Kizuna“-Leser, aber beide Serien sind ja abgeschlossen. Mittlerweile kann ich es kaum erwarten die neuen Bände von „Adekan“ zu lesen (wunderschöne Zeichnungen, Steampunkeinschlag und das Japan der Meiji Zeit – damit hat man mich schon im Sack ;)). Meine absolute Lieblingsserie ist jedoch „Peacemaker“ bzw. „Peacemaker Kurogane“, wobei ich da ganz froh bin, dass die Mangaka nur etwa alle fünf Jahre einen neuen Band veröffentlicht. „Peacemaker Kurogane“ basiert nämlich auf den letzten Tagen der Shinsengumi, einer Samurai-Einheit, die dem Shogun zur Zeit der Öffnung Japans unterstand, und da weiss ich leider schon, wie traurig es ausgehen wird… Ich gebe zu, bei Band Fünf habe ich geheult wie ein Schlosshund.

Was liegt derzeit auf Deinem Nachttisch als Lesestoff?

Das wirklich tolle Buch einer lieben Kollegin: Naschmarkt von Anna Koschka. Ich bin normalerweise keine begeisterte Chick-Lit Leserin, aber ich hatte eine Kostprobe auf Annas Lesung zu hören bekommen und bin seitdem restlos begeistert. Das Buch sprüht nur so vor Witz und herrlichen Anspielungen auf jede Menge Nerdkultur.

Wie hältst Du Kontakt zu Deinen Fans, die schon ungeduldig Deine nächste Veröffentlichung erwarten?

Ich muss zugeben, es fällt mir nach wie vor schwer zu glauben, dass ich Fans habe. 😉 Aber ich habe immer wieder Kontakt zu Lesern meiner Bücher, die mir mailen oder mich auf Messen ansprechen. Ich gebe zu, dass es mir großen Spaß macht, wenn ich solche Nachrichten und damit verbunden auch oft Feedback bekomme. Man schreibt ja viel im stillen Kämmerlein und bekommt gar nicht mit, wie das eigene Buch auf die Leser wirkt.

Was dürfen wir demnächst von Dir in den Buchregalen der Buchhandlungen erwarten?

Im Winter 2012 erscheint im Ullstein Verlag der erotische zeitgenössische Roman „Akademie der Lüste“ von Jasmin Eden. Im April 2013 folgt dann „Persische Nächte“, ebenfalls von Jasmin Eden – eine erotische Geschichte aus der Welt der persischen Assassinen, die im Bastei Lübbe Verlag verlegt wird. Im März erscheint der Paranormal Romance Roman „Die Schattenseherin“ von Nina Hunter im Heyne Verlag. Darin geht es um Engel und Dämonen in Schottland, und eine Fotografin, die zwischen die Fronten gerät.

Danke für das Interview.

Danke für die interessanten Fragen 🙂