Ruland JeanneJeanne Ruland hat bereits viele Veröffentlichungen in den unterschiedlichsten Bereichen vorzuweisen. Ihre Bandbreite ist äußerst erstaunlich und liefert natürlich die perfekte Vorlage für einige Fragen an sie. (Foto: Copyright Jeanne Ruland)

Sie haben in Ihren Veröffentlichungen ein sehr breit gefächertes Sortiment an Themengebieten. Wie bringen Sie die alle unter einen Hut oder haben Sie bestimmte Themen, die Sie zeitweise fesseln, bis Sie sich dem nächsten Gebiet zuwenden?

Das Leben ist ein stetiger Fluss der Veränderung, des Wachstums und der Öffnung. Durch meine vielen Reisen rund um die Welt bin ich vielen Kulturen, spirituellen Richtungen und Weisheitslehrern begegnet. Ich habe in einigen Traditionen eine Zeitlang mit gelebt, mich geöffnet und viel lernen dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Zuerst war es ein Weg des eigenen Wachstums und der Selbstfindung, dann wurde es immer mehr ein Weg, den ich begonnen habe mit anderen Menschen zu teilen.

Weltoffenheit, Entwicklung, Selbstentfaltung und Bereitschaft sich für das zu öffnen, was das Leben uns bringt, seine liebgewonnenen Konforzonen zu verlassen, immer mehr in sein geistiges Potenzial zu erwachen, frei zu werden für ein neues Bewusstsein erachte ich in der heutigen Zeit als außerordentlich wichtig. Ich freue mich, wenn endlich Erfindungen der freien Energie die Bühne dieser Welt betreten, neue, gute, schnell anwendbare und saubere Heilmethoden entwickelt werden und wir all die unguten belastenden Schöpfungen der letzten 100 Jahre wie Plastik in den Weltmeeren, Atommüll etc. verändern und vielleicht sogar auflösen können. Das kann geschehen, wenn wir uns an das Genie erinnern, das in uns allen steckt. Jeder von uns ist in der Lage diese Welt zu verändern.

Dennoch gibt es Richtungen, die mich stetig tragen und täglich begleiten. Die eine Richtung ist die Meister-, Strahlen- und Engel-Lehre. Engel sind immer da. Die andere Richtung ist der schamanische Weg in seiner ganzen Vielfalt. Das eine ist ein Weg des Himmels, das andere ein Weg der liebenden, lebendigen, kraftvollen Erde. Beide Wege vereine ich in mir. Von daher gibt es durchaus einen roten Faden, der sich durch mein Leben und meine Werke zieht.

Sie schreiben, dass unter anderem Märchen zu Ihrer liebsten Lektüre gehören. Haben Sie ein Lieblingsmärchen, das Sie immer wieder zur Hand nehmen?

Es gibt kein Lieblingsmärchen. Ich liebe Märchen aus aller Welt. Kunstmärchen gehören nicht zu meinen Lieblingslektüren, da das Ende offen und meist schockierend ist – das ist nicht Sinn und Zweck eines Märchens. Märchen spiegeln das Wesen einer Kulturen und den Weg der Seele, die im tiefsten Inneren gut, ewig und liebend ist. Märchen bedeuten für mich … alles hat ein gutes Ende. Ist das Ende nicht gut, so ist die Geschichte noch nicht aus. Es gibt eine Fortsetzung, so lange, bis alles zu einem guten Ende geführt wurde, da es dem innersten Wesen, das Liebe ist, in uns entspricht.

Inwieweit sind Sie bei der Herstellung von Kartensets, aus denen einige Ihrer Veröffentlichungen bestehen, eingebunden?

Ich schreibe Texte, die oft aus praktisch erlebten Erfahrungen stammen, zu den Karten. Mein Mann und ich gestalten die Karten gemeinsam. Wenn ich ein Kartendeck mit jemand anderem gestalte z.B. Maria Magdalena mit Marion Hellwig, dann sind wir alle an der Gestaltung der Karten beteiligt. Erst wenn sie für uns alle stimmig sind, werden sie frei gegeben. Bei den Aloha-Karten war z.B. die gesamte Familie beteiligt.

Wie finden Sie neben Ihren Terminen die Zeit, sich Ihrer Familie zu widmen, und gibt es Hobbys, die Sie pflegen?

Termine und Familie müssen kein Widerspruch sein, wenn wir unsere Rollen, die wir im täglichen Leben spielen, erweitern. Das Wesen hinter allen Rollen ist das wahre Wesen und das muss in einer Familie durch alle Familienmitglieder wertschätzend Ausdruck finden. Jeder in einer Familie braucht den Freiraum der Entwicklung. Wir sprechen uns einmal die Woche alle gemeinsam ab und koordinieren die Termine, die anstehen. Wenn ich im Ausland unterwegs bin, nehme meine Familie einfach mit, wenn sie möchte. Meine Hobbys sind Yoga und Reisen, beide Hobbys verbinde ich mit meiner Berufung und mit meiner Familie.

Welche Lieblingsbücher haben Sie und weshalb lieben Sie gerade diese Titel?

Lieblingsbücher … Es gibt sehr viel gute Literatur. Ich lese am liebsten Bücher, die zur momentanen Lebenssituation passen, oder mit denen ich meine Arbeit vertiefen oder abgleichen kann, Bücher, die mir etwas schenken, die mich bereichern und anregen. So fand ich die „Prophezeiungen von Celestine“ von James Redfield (super), „Die Schlange des Lichtes“ von Drunvalo Melchizedek, Bücher über HUNA, Schamanismus, Weisheitslehren. Aus gegebenen Anlass waren dieses Jahr meine Lieblingsbücher „Im Himmel zu Hause. Was Kinderseelen über das Leben nach dem Tod berichten“ von James van Praagh und „Im Angesicht des Todes und Jetzt“ von Sandy Kuhn. Es kommt immer darauf an, was im Leben gerade ansteht – dieses Jahr begleitete mich das Thema „Tod“. Diese Bücher haben mich berührt und mir geholfen, mich noch mehr dem Unbegreiflichen zu öffnen.

Lesen Sie neben Romanen/Sachbüchern auch Comics und Graphic Novels? Falls ja, welche Titel faszinieren Sie dabei?

Ich bin ein Disney-Fan. Wenn mir mal ein Comic oder eine Graphic Novel in die Hand fällt, schaue ich hinein. Comicverfilmungen finde ich super, da in jedem von uns ein Superheld stecken kann. Auch hier ist das Prinzip der Märchen erkennbar. Das Gute gewinnt, indem es sich selbst durch Fehler, Abgründe und Aufgaben überwindet, seine eigenen Schatten erkennt, und in den Dienst einer höheren Kraft stellt und sich von ihr führen lässt. Superhelden, Superheldinnen, Super-Familien, … dies könnte eine weitere Stufe in der Evolution der Menschheit sein. Es wird Zeit, dass wir die geistigen Kräfte, die in uns wohnen, entdecken, entfalten und entwickeln und zu größerem fähig werden, als wir bisher angenommen haben.

Wie halten Sie den Kontakt zu Ihren Lesern?

Ich gebe regelmäßig Seminare zu den Themen, über die ich schreibe, bin auf Messen und Vorträgen zugegen und stehe für Fragen und Antworten zur Verfügung.

Sie haben an den Schirner-Tagen 2012 teilgenommen, die jedes Jahr stattfinden. Wie verlief der Termin für Sie und worauf freuen Sie sich jedes Mal besonders?

Ich freue mich immer auf die Schirner–Tage. Für mich ist es toll, andere Autoren zu treffen, die Nähe zu den Lesern, die wunderbare Atmosphäre, die inspirierenden Vorträge und Gespräche, vegane Küche und Smoothies, Austausch und Freude. Die Schirner-Tage bieten eine wunderbare Gelegenheit die Menschen kennen zu lernen und zu erleben, die hinter den Büchern stehen und die Leser kennen zu lernen, um in einen guten, inspirierenden Austausch miteinander zu kommen.

Was wartet im Jahr 2013 auf Ihre Leser bzw. welche Projekte stehen bei Ihnen an?

2013 werden von mir ein Segensbüchlein, Segenszeremonien für Paare, Delfinkarten, ein Immerwährender Alohakalender und eine CD erscheinen. Weiter plane ich ein Büchlein über die Ahnen und das wahre Potenzial unserer Ahnen zu schreiben. Schauen wir mal, was uns das Mondjahr 2013 bringt. Das Leben ist ein stetiger Fluss. Dieser Fluss bringt alles, was sein soll.

Möchten Sie Ihren Lesern noch etwas mitteilen?

Ich wünsche mir, dass meine Leser vieles, was sie lesen, in ihrem Leben anwenden und umsetzen können. Wenn wir Dinge nicht selbst ausprobieren, so bleiben sie leere Worte. Worte wollen gelebt, erfahren und glühend genossen werden, sie wollen zu einer persönlich gelebten Erfahrung werden. Mögen meine Bücher meinen Lesern viel Freude, Inspiration, Öffnung, Erkenntnis und Segen schenken. Mögen wir alle den Mut haben unseren einzigartigen Weg auf der Erde aus unserem Herzen heraus zu gehen und die kurze Lebenszeit die wir hier verbringen zum Wohle von uns und allem Leben nutzen. Möge durch uns Neues in diese Welt kommen. Mögen wir diese Welt umfassend, lichtvoll aus unserer Schöpferkraft heraus verändern. Das wünsche ich mir von Herzen.

Vielen Dank für das Interview.