Kompakt

Die gute Umsetzung der Kurzgeschichten von Arthur Conan Doyle könnte neue Leser an die Romane um Sherlock Holmes bringen. Andersherum eröffnet sich durch die Beschäftigung mit dem Manga auch für Romanleser eine neue Darstellung und könnte sie dazu bringen, auch anderen Manga eine Chance zu geben, auch wenn die Ausarbeitung der Handlungsorte und Kleidung Potential verschenkt.

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Manga-Bibliothek Sherlock Holmes Originaltitel Manga Junior Meisaku Series: „Sherlock Holmes no Chousen (Five challenges of Sherlock Holmes)“
Autor Arthur Conan Doyle
Illustration Haruka Komusubi
Übersetzung Kenichi Kusano
Verlag Tokyopop
Erschienen Juni 2013
ISBN 978-3-8420-0787-1
Seitenanzahl 240 Seiten
Altersgruppe Ab 13 Jahren

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Inhalt

Die fünf Geschichten beruhen auf Kurzgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle.

„Die sechs Napoleons“: Inspektor Lestrade bittet Sherlock Holmes um Hilfe, denn es wurden Napoleonbüsten zerstört, die alle vom gleichen Abdruck stammen. Holmes kommt rasch dem Grund auf die Spur, der hinter diesem Vandalismus steckt …

„Das getupfte Band“: Eine junge Dame wendet sich an Holmes, denn sie fürchtet um ihr Leben. Ihre Schwester ist vor zwei Jahren ums Leben gekommen, nachdem sie ein seltsames Pfeifen gehört hatte. Nun hört sie dieses Pfeifen selbst und bittet Holmes, das Rätsel um die letzten Worte ihrer Schwester zu lösen, die von einem getupften Band gesprochen hat.

„Die Liga der Rothaarigen“: Mr. Jabez Wilson wendet sich an Holmes, denn ein seltsames Inserat hat ihn zu einem Mitglied der „Liga der Rothaarigen“ gemacht und ihm 4 Pfund in der Woche beschert, nur weil er rote Haare besitzt. Holmes scheint das alles dubios und er hat bereits eine Idee, was der Grund für das Drängen von Wilsons Angestelltem Spaulding war, seinen Chef in diese Liga eintreten zu lassen …

„Das letzte Problem“: Dr. Watson musste einige Zeit die Baker Street verlassen. Bei seiner Rückkehr erfährt er zu seinem Entsetzen, dass Holmes schwer erkrankt ist und Dr. Moriarty dahinter zu stecken scheint …

„Im leeren Hause“: Drei Jahre später wendet sich Inspektor Lestrade an Dr. Watson, der sich eine Leiche ansehen soll. Der Mordfall scheint äußerst verzwickt zu sein, was Watson sehnsüchtig die Rückkehr von Holmes herbeiwünschen lässt. Doch wie soll ein Toter bei der Auflösung eines Falles helfen?

Stil

Mit vier Farbseiten wird die erste Begegnung von Holmes und Watson vor den eigentlichen Geschichten gezeigt, so dass der Leser miterlebt, wie Holmes Watson verblüfft, indem er ihm mitteilt, dass er in Afghanistan gewesen ist. Watson ist ein junger Mann, dem jegliche Emotion am Gesicht abzulesen ist. Er braust leicht auf und sorgt mit seinen deformierten Darstellungen für den Humor im Manga. Traditionell werden die Fälle aus seiner Sicht beleuchtet, was in beschreibenden Worten seinerseits stattfindet. Diese befinden sich oftmals in rechteckigen Kästen und fassen die Ereignisse gut zusammen.

Holmes sieht durch seine schmaleren Augen um einiges erwachsener als Watson aus und verhält sich dementsprechend auch überlegter und umsichtiger. Inspektor Lestrade wirkt dank seinem Schnurrbart und den Falten um seine Augen älter als beide, während Dr. Moriarty lange Haare und ein Monokel trägt. Die Nebenfiguren wirken meist sehr gedrungen und weniger ausgeformt, was sich in runden Gesichtern, auffälligen Nasen und Mundpartien, sowie dicken Staturen niederschlägt.

Einzig die weiblichen Nebenfiguren erhalten etwas mehr Ausarbeitung und Detailfreude, die sich in ihren Frisuren zeigt. Leider wird auch hier das Potential für verzierte Kleider oder schöne Spitzen verschenkt, denn die Muster der Kleidung von allen Figuren werden durch Rasterfolien dargestellt, was für etwas Eintönigkeit sorgt, da auch die Umgebung gerne durch die Folien und ihre Muster ersetzt wird. Nur selten werden die Räume und die darin befindlichen Utensilien dargestellt und dann auch nur sehr rudimentär, was in der Zeit, in der die Holmes-Geschichten spielen, sehr schade ist, denn sie hätte einige wirklich schöne Möglichkeiten gegeben, um die Straßen, die Häuser und die dort vorherrschende Mode in Szene zu setzen.

Die Panelaufteilung ist fast schon traditionell, auch wenn die Bilder nicht immer durch weiße Stege voneinander getrennt sind. Die Reihenfolge bleibt dennoch klar ersichtlich. Die Geräuschworte wurden im Original belassen und daneben übersetzt.

Aufmachung

Der Hardcoverband zeigt einen Ausschnitt aus dem Manga. Auch auf der Rückseite befindet sich ein Abschnitt daraus unter der Inhaltsangabe.

Ähnliche Titel

Holmes (Manga); Detektiv Conan (Manga; Anime); Sherlock Holmes (Film; Serie; Romane)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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