Kompakt

Emma Wildes gewohnter amüsanter Schreibstil und ihre herrlichen Liebesszenen machen das Buch wieder mal zu einem Genuss. Einzig die in die Länge gezogene Handlung um die Konflikte zwischen den Familien der Hauptfiguren trüben den Lesespaß geringfügig.

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Originaltitel My Lord Scandal
Autor Emma Wildes
Übersetzung Juliane Korelski
Verlag Blanvalet
Erschienen August 2011
ISBN 978-3-442-37752-7
Seitenanzahl 416 Seiten

Inhalt

London, 19. Jahrhundert. Alexander St. James wird von seiner Großmutter mit der undankbaren Aufgabe betreut, einen Schlüssel aus dem Haus von Lord Hathaway zu stehlen, der eigentlich im Besitz seiner Familie sein sollte. Unvermittelt sieht er sich der schönen Tochter von Hathaway gegenüber: Lady Amelia Patton. Beide fühlen sich sofort voneinander angezogen – wäre da nicht der Skandal aus der Generation ihrer Großeltern, der ihre beiden Familien in offener Feindschaft zurückgelassen hat. Während sie gestohlene Momente miteinander teilen, kommt immer mehr von der Vergangenheit ans Licht und könnte ihre Familien dazu bringen, die aufblühende Zuneigung der beiden im Keim zu ersticken …

Stil und Charaktere

Schon der erste Satz nach dem – zugegebenermaßen etwas verwirrenden Prolog – fängt die Neugier des Lesers ein: „(…) wenn er vom Sims fiel, würde Lord Alexander St. James auf einer riesigen Ratte landen, da war er sich ziemlich sicher.“ (S. 9) Bereits hier kommt Emma Wildes Humor zum Einsatz, der sich auch in den späteren Dialogen zwischen Amelia und Alexander widerspiegelt: “ ‚Ich habe nichts an (…).‘ – ‚Ja, das steht Euch sehr gut.'“ (S. 23) Ihrer beider Anziehungskraft erhält genügend Raum, so dass auch der Leser mit der Zeit erfährt, dass sie nicht nur das Äußere des anderen bewundern, sondern auch das, wofür sie sich jeweils interessieren und begeistern. Besonders Amelias für ihr Alter einfühlsames und intuitives Wesen machen das Lesen zu einem Genuss. Hier gibt es keine Allüren oder unterschlagenen Geheimnisse – dafür ist sie viel zu offen und zu ehrlich. Alexanders Ruf als Wüstling wird nachvollziehbar begründet und auch sein davon abweichender Charakter, der sich als äußerst ehrenwert erweist, weswegen er gnadenlos von Amelia geneckt wird. Besonders reizend ist die eingeflochtene kleine Liebesgeschichte zwischen Sophia McCay, Amelias unkonventioneller Tante und Anstandsdame, und Sir Richard, einem ihrer älteren Bewunderer. Beide sorgen ebenfalls für Erheiterung.

Die Liebesgeschichte und -szenen sind äußerst leidenschaftlich und sehr romantisch. Daneben aber baut Wildes eine so faszinierende Handlung um die Geheimnisse, die in der Vergangenheit begraben zu sein scheinen, ein, dass der Leser neugierig wird. Die Autorin webt auf diese Art einen „Romeo und Julia“ ähnlichen Konflikt in die Handlung ein. Im Gegensatz zum Großmeister Shakespeare zeigt sie aber auf unterhaltsame Art, was geschehen wäre, wenn die beiden Hauptfiguren sich gegenseitig mehr vertraut und durchsetzungskräftigere Unterstützung erhalten hätten. Dadurch schlägt der Leser den Roman mit einem zufriedenen Seufzen zu und kann sich auf den nächsten Teil der Reihe, „Ein gefährlicher Gentleman“, freuen, in dem Luke Daudet, Viscount Altea, sein Happy End erhalten wird.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt ein für einen Liebesroman typisches Cover. Inwiefern es mit der Handlung zusammenhängt, bleibt dahingestellt, besitzt aber definitiv bei Fans von romantischen Romanen einen eindeutigen Wiedererkennungswert. Neben einem Prolog und einem Epilog wird die Handlung in 28 Kapiteln erzählt. Danach folgt eine Danksagung der Autorin. Auf der Rückseite des Buches wurde die Inhaltsangabe über einer erneuten Abbildung des Covers angebracht.

Ähnliche Titel

Romane von Anna Campbell; Die rothaarige Schneeprinzessin (Manga); Ritter der Königin (Manhwa)


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Herzlichen Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar.