Kompakt

Die ewige Zurückhaltung der Heldin bringt den Leser an den Rand seiner Geduld. Nur die Krimihandlung trägt dazu bei, dass man unbedingt den Täter kennen lernen will.

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Originaltitel The Earl’s Runaway Bride
Autor Sarah Mallory
Übersetzung Maria Fuks
Verlag Cora
Erschienen März 2012
ISBN Historical MyLady 539 (1/12)
Seitenanzahl 254 Seiten

Inhalt

England, 19. Jahrhundert. Felicity Brown begleitet als Gesellschafterin ihre gute Freundin Lydia, Lady Souden, nach London. Dort trifft sie auf ihren Ehemann Nathan Carraway, den sie vor Jahren in Spanien zurückgelassen hat, in der Annahme, dass er sie nur aus Pflichtgefühl geheiratet hat. Nathan, inzwischen zum Earl Rosthorne aufgestiegen, ist davon ausgegangen, dass seine Ehefrau in den Wirren des Krieges ums Leben gekommen ist. Nun mit ihr konfrontiert zu werden, weckt seinen Zorn, aber auch eine Leidenschaft, die er nie ganz vergessen konnte. Doch Felicity verbirgt hinter ihrem Versteckspiel noch einige Geheimnisse mehr, die sich erneut zwischen sie stellen könnten. Als erste Anschläge auf Nathan erfolgen, wird klar, dass es jemanden gibt, der es auf sein Leben abgesehen hat …

Stil und Charaktere

Der abrupt wechselnde Erzähler der Handlung macht es dem Leser nicht gerade einfach. Manchmal wechselt er sogar im gleichen Absatz, wodurch man aus dem Lesefluss gerissen wird. Felicity sorgt ebenfalls dafür, dass das Aggressionspotential des Buches sehr hoch ist: Ihre duckmäuserische und zurückhaltende Art macht sie zu genau der Sorte still vor sich hin leidender Heldin, die die perfekte Lady verkörpern sollte. So ist ihre Figur äußerst frustrierend für den Leser. Leider erfährt man von Nathans Gedankengängen zu wenig, um dieses Manko wieder ausgleichen zu können. Die weiteren Figuren, wie Lady Souden und ihr Ehemann, sind liebenswert, aber zu wenig in die Vorgänge involviert, während Serena, Lady Ansell, so negativ porträtiert wird, dass man sie von Beginn an verabscheut.

Die Liebesgeschichte zwischen Nathan und Felicity wird immer wieder in Rückblenden auf ihre gemeinsame Zeit in Spanien dargelegt, erhält aber – abgesehen von einer unbegründeten Zuneigung von Felicity Nathan gegenüber und seiner eigenen körperlichen Anziehung ihr gegenüber – keinerlei Grundlage in der Zeit, in der die Haupthandlung spielt. Äußerst schade ist auch, dass das gesamte Konfliktpotential sich im Grunde in einer einzigen Aussage zusammenfassen lässt, die die Autorin dem Helden selbst in den Mund legt: „Wenn du in La Coruña geblieben wärest, hätten wir das Missverständnis innerhalb weniger Minuten aufklären können.“ (S. 219). So quält sich der Leser durch den Roman, der nur durch die eingestreute Krimihandlung der Anschläge auf Nathan aufgelockert und interessant gemacht wird.

Aufmachung

Auf dem Cover des Taschenbuches ist ein Paar in zärtlicher Umarmung abgebildet. Die Geschichte wird in 19 Kapiteln und einem Epilog erzählt. Die Rückseite des Romans ist in einem hellen Graublau gehalten und zeigt die Inhaltsangabe.


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Die Autoren-Seite bei Cora ist hier zu finden.

Herzlichen Dank an den Cora-Verlag für das Rezensionsexemplar.