Kompakt
Obwohl die Zeichnungen grundsolide sind, wirken sie dank des exzessiven Gebrauchs von Rasterfolien sehr düster. Die Handlung selbst ist ein wenig verstörend, wie es bereits bei Band eins der Fall war. Wer aber etwas tiefsinnigere und nachdenklich stimmende Comics mag, ist hier gut aufgehoben.
Bewertung | |
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Originaltitel | Dofus Monster, Vol. 2 | |
Autor | Gilles Aris | |
Illustration | Gilles Aris | |
Übersetzung | Thomas Schöner | |
Verlag | Tokyopop | |
Erschienen | Januar 2013 | |
ISBN | 978-3-8420-0101-5 | |
Seitenanzahl | 144 Seiten | |
Altersgruppe | Ab 13 Jahren | |
Inhalt
Frischlinge, eine Art Schweinewesen, haben es in Amakna nicht leicht, denn sie werden regelmäßig verprügelt. So kommt es, dass ihr als Gott verehrter Schweinedrache ihnen einen Exodus befiehlt. Doch der ist mit mehr Problemen verhaftet als geahnt …
Stil
Freunde des Onlinespieles Dofus werden hier ihre Fantasy-Welt vorfinden, in der sie viele Abenteuer erlebt haben. Neueinsteiger können sich ebenfalls auf das Wagnis einlassen, denn die Grundlagen sind nicht schwer zu verstehen, nach denen diese Welt funktioniert. Durch die Wahl der Frischlinge als Helden, ist der Einstieg etwas schwierig, denn diese Wesen verständigen sich durch Grunzen. Erst als ein Kasten mit „Äh… da wir uns wirklich Sorgen um die Verständlichkeit machen, liefern wir euch eine automatische Übersetzung … weil … das Groiiink, na ja …“ erscheint, werden deren Aussagen verständlich. Danach folgt eine herrliche Umgestaltung unserer Sprache, denn es werden Sätze produziert wie „Dickes Aua nicht schön! Bin nicht froh … Schwein misshandelt! Wer euch Aua macht?“ (S. 12).
Neben der wirklich gut gelungenen sprachlichen Akrobatik geben die Zeichnungen durch die vielen Rasterfolien, die benutzt wurden, ein etwas düsteres Bild ab, obwohl es sich meist nur um wenige Schattierungen und daher keine verrückten Muster handelt.
Der Schweinedrache ist eine witzige Mischung aus einem Eber mit mächtigen Hauern, einem Körper mit einem Drachenschwanz und kleinen Flügelchen auf dem Rücken. Die übrigen Frischlinge erhalten Westen und Waffen, sind aber weniger gut auseinanderzuhalten. Weitere Hauptrollen werden von menschlichen Wesen eingenommen, die unter anderem einer bestimmten Rasse angehören, deren Augen leer dargestellt werden. Umso mehr legt Gilles Aris Wert darauf, dass dann deren gesamte Mimik umso sprechender gestaltet ist. Dies gelingt ihm auch hervorragend.
Die Umgebung wird durch schwungvolle Tuschlinien gut ausgearbeitet und passt zu den Figuren. Zwischendurch liegt der Fokus auf den Figuren, so dass der Hintergrund weiß bleibt. Die Panelaufteilung ist klassisch und daher auch für Neueinsteiger gut geeignet, auch wenn die Zeichnungen schwarz/weiß sind. Die Geräusche werden nicht als Worte eingefügt, sondern ergeben sich aus den Bildern.
Witzige Szenen lockern die ernste Handlung auf, wie beispielsweise ein Ausflug auf den Markt, der Rollenspieler mit Worten wie „Noob“ verwöhnt oder auch humorvolle Anspielungen macht wie hier: „Der kleine Zitoune wartet an Zelt neun auf seine Mutter …“ (S. 28). Die Geschichte des Exodus erinnert tatsächlich an die Bibel und macht daher ebenfalls Spaß.
Bonuszeichnungen von weiteren Zeichnern schließen den Band ab.
Aufmachung
Das Cover des größerformatigen Taschenbuches zeigt den Schweinedrachen, der auch auf der Rückseite unter der Inhaltsangabe mit seinem ersten Propheten abgebildet ist. Als Bonus wurde eine Karte für das Onlinerollenspiel der ersten Auflage beigefügt.
Reihenfolge
1. Weich-Eich
Ähnliche Titel
Dofus (Manga; Rollenspiel); .hack (Manga; Rollenspiel)
Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.